Pressemitteilung von Gottfried Huemer

Das Leben verhindern- Abtreibung und ihre systemischen Folgen


Familie, Kinder & Zuhause

Gleich zu Anfang sei bemerkt, dass abgetriebene Kinder auf jeden Fall zum Familiensystem dazugehören und nicht ausgeschlossen werden sollten. Abgetriebene Kinder müssen einen spezifischen Platz in der Geburtsreihe der Kinder einnehmen. Zum besseren Verständnis: Wenn in einer Familie ein lebendes Kind existiert und ein abgetriebenes, dann hat diese Familie zwei Kinder, wobei eines lebt und eines nicht.

Auswirkungen auf der Paarebene

Auf der Paarebene zeigt die Aufstellungsarbeit erfahrungsgemäß, dass die Paarbeziehung nach der Abtreibung eines gemeinsamen Kindes in der Regel zu Ende ist. Das liegt daran, dass Paarbeziehungen letztendlich darauf ausgerichtet sind sich zu vermehren und eine Familie zu gründen. Durch die Abtreibung wird der tiefere Sinn dieser Paarbeziehung (Familie) zunichte gemacht. Das bedeutet aber nicht, dass das Paar keine neue Beziehung beginnen kann.

Unterbrechung der Mutterwerdung

In Familienaufstellungen kann oft beobachtet werden, dass Frauen durch die Abtreibung auch einen Teil ihrer persönlichen Entwicklung verhindern bzw. blockieren. Je älter das Kind bei der Abtreibung ist, desto massiver sind hier die Folgen.

Durch das Heranwachsen eines Kindes im Mutterleib findet auch bei der Frau eine starke Veränderung statt. Aus der Frau wird zunehmend eine Mutter und durch die Abtreibung wird der Prozess des Mutterwerdens willkürlich unterbrochen. Eine derartige Unterbrechung eines natürlichen Ablaufes und Prozesses der Natur hat immer gravierende Folgen. So kann es z.B. passieren, dass sich Frauen auch auf anderer Ebene natürliche Abläufe und Prozesse nicht zugestehen. Weiters ist es möglich, dass Frauen, die eine Abtreibung erfahren haben, gewisse Bereich in ihrem Leben nicht zu Ende bringen.

Die Dynamik der Unterbrechung sehen wir besonders stark, wenn das erste Kind abgetrieben wird. Hier kann es sein, dass sich die Frau und werdende Mutter den Vollzug des Mutterseins auch bei den nachkommenden, lebenden Kindern nicht mehr zugesteht. Ihr Gewissen "verbietet" ihr, den nachfolgenden, lebenden Kindern eine liebevolle Mutter zu sein.

Auswirkungen auf die Geschwister

Oft suchen Aufstellungsteilnehmer ihren Platz im Leben - das kann sowohl den beruflichen, als auch den Privatbereich betreffen. Ein häufiger Grund hierfür sind eine oder mehrere Abtreibungen, die nicht in die Reihenfolge der Geschwister einbezogen werden. So gehört ein Kind, das glaubt an zweiter Stelle zu stehen, nach dem Platzieren eines vorher abgetriebenen Kindes, eigentlich auf den dritten Platz.

Besonders deutlich sind die Folgen zu spüren, wenn das erste Kind abgetrieben wird. In der Regel bekommt das erste Kind durch seine Eltern eine ganz besondere Kraft mit. Wenn nun ein weiteres Kind geboren und die Abtreibung des ersten nicht berücksichtigt wird, so stellen die Eltern dieses zweitgeborene Kind auf den ersten Platz.
Das hat zur Folge, dass das zweite Kind, das nun auf dem ersten Platz steht, völlig überfordert mit seinen Aufgaben ist.

Die Erfahrungen in Aufstellungen zeigen, dass jeder Mensch wirklich nur auf seinem eigenen Platz groß ist. Wir können das mit einem Fußballteam vergleichen: Nur wenn wirklich jeder von seinem Platz aus spielt, kann das Team erfolgreich sein.

Hier ist es heilsam, wenn wir in einer Aufstellung jeden auf seinen, ihm von der Natur aus gedachten Platz, stellen.

Auswirkung auf die Männer

Für Männer gilt es, sich darüber bewusst zu werden, welche Konsequenzen es auf die Paarbeziehung und auf das Familiensystem hat, wenn sie ihre Frauen zu einer Abtreibung drängen.
Die Erfahrung zeigt, dass eine Verhinderung von entstehendem Leben (Abtreibung) auch eine Verhinderung von entstehendem Erfolg bedeuten kann.

Ein Beispiel dafür ist ein Geschäftsmann, der seine beruflichen Projekte immer vorzeitig beendete und zwar kurz bevor sie erfolgreich wurden. Dieses Muster hatte seinen Ursprung durch die Abtreibung zweier Kinder. Sein Gewissen verbat ihm seit den Abtreibungen, einer Sache seinen natürlichen Lauf zu lassen. Intuitiv versuchte er alles zu unterbrechen, bevor er es abschließen konnte.

Schuld und Unschuld

Bei Frauen kann in diesem Zusammenhang Heilung stattfinden, wenn sie zu ihrem Teil der Schuld auch stehen. Oft kann in Aufstellungen erlebt werden, dass gerade Frauen, die jegliche Schuld von sich weisen am meisten unter einer Abtreibung leiden. Der Grund hierfür sind Aussagen wie: "Mein Mann, Vater ... hat mich dazu gezwungen".
Letztendlich gehört aber der Körper einer Frau nur ihr selbst und somit auch die letzte Zustimmung zur Entscheidung.
Folgender Impuls ist dabei sehr heilsam: "Es war deine Entscheidung und ich habe zugestimmt."

Durch das Eingestehen der eigenen Mitverantwortung zur Tat werden Täter und Opfer wieder ebenbürtig. Durch das Übernehmen der Verantwortung bekommt auch die Abtreibung einen Sinn.

Das ist wichtig für die Seele der abgetriebenen Kinder. So war ihr Gehen nicht umsonst.

Abtreibung oder Mord

Im Gesetz gibt es eine Grenze zwischen Abtreibung und Mord. Auch in der Aufstellungsarbeit erfahren wir eine Unterscheidung dieser zwei Dynamiken. Wenn Kinder illegal, weit nach der gesetzlichen Frist abgetrieben werden, entsteht oft durch das Gewissen eine Dynamik im System, die man sonst nur bei Mord findet.

Das kann für weitere Nachkommen schwere Konsequenzen haben. Nicht selten finden wir hier in den Familiensystemen weitere Fehlgeburten oder auch Selbstmorde. Hier ist es besonders wichtig zu seiner Tat zu stehen und die Kinder ins System zu integrieren.

Verabschieden der abgetriebenen Kinder

Wenn die abgetriebenen Kinder in das Familiensystem integriert wurden und somit ein Teil des Lebens geworden sind, können sie sie nach einiger Zeit auch wieder verabschiedet und symbolisch beerdigt werden.

Wir geben diesen Kindern einen Platz im Herzen unseres Familiensystems, zeigen ihnen das Leben und lassen sie dann in Liebe gehen. Das kann dadurch geschehen, dass abgetriebenen Kindern als auch Früh- oder Fehlgeburten, ein Name gegeben und für ihre symbolische Beisetzung ein Baum gepflanzt wird.

An dieser Stelle sollte noch einmal betont werden, dass es sich bei diesen Beobachtungen um selbst erlebte Erfahrungen in der Aufstellungsarbeit handelt, die von vielen Aufstellungsleitern bestätigt werden können.

Letztendlich bleibt es jeder Frau selbst überlassen, wofür sie sich entscheidet. Es ist aber wichtig, dass sie sich über die Konsequenzen ihrer Entscheidung, sowie der Selbstbestimmung über ihren eigenen Körper bewusst wird, bevor sie unüberlegt handelt.
Mehr Infos zu diesen Themen unter: http://www.instituthuemer.at
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