Knigge für das Oktoberfest
31.08.2011
Freizeit, Buntes & Vermischtes
Nicht nur in München herrscht Ausnahmezustand, sobald das Oktoberfest eröffnet ist. International lieben die Menschen Geselligkeit und der Alkohol auf den herbstlichen Festen macht das Feiern umso schöner - und hemmungsloser. Trinken, flirten und feiern macht Spaß, aber darf man sich bei dieser alkoholisierten Stimmung alles erlauben?
"Nein, sicher nicht, auch wenn zu solchen Gelegenheiten nicht alles so förmlich zugeht, wie im feinen Restaurant", weiß die renommierte Knigge-Expertin Sabine Schwind von Egelstein. Hier ihre 7 goldenen Wiesn-Regeln:
1. Wenn das Festzelt wegen Überfüllung geschlossen ist, haben Sie mehr Erfolg auf Einlass, wenn Sie zu einem Seiteneingang gehen. Und daran denken: Mit Höflichkeit kommen Sie auch hier weiter als mit Pöbelei.
2. Bier und Weinfeste sind keine Picknickveranstaltungen. Deshalb müssen Sie Essen und Getränke beim Wirt kaufen.
3. Plätze oder gar komplette Tische für Freunde freihalten ist kein guter Stil. Zumal, wenn der Andrang groß ist. Jacken und Mützen auf unbesetzten Plätzen erinnern fatal an die Unart deutscher Touristen, Liegen an den Hotelpools mit Handtüchern freizuhalten. Auch für Kinder muss das nicht sein, sie wollen sich ohnehin meist nicht hinsetzen. Sich für eine kurze Zeit mal etwas breiter machen, bis Freunde von Fahrvergnügungen zurück sind, ist jedoch für alle, auch für den Wirt, zumutbar.
4. Auch wenn die Tischkultur bei diesen eher rustikalen Anlässen lockerer ist - man sieht es am Plastikbesteck - sollte jeder ein wenig auf Ästhetik achten, seinen Tischnachbarn zuliebe. Ihr gebratenes Hähnchen dürfen Sie hier sorglos mit den Händen essen, schließlich bekommen Sie ein kleines verpacktes Reinigungstuch dazu - sozusagen die Fingerbowle der Bier- und Weinfeste! Übrigens: Vergessen Sie auch hier das Trinkgeld nicht!
5. Flirten ist ein fester Bestandteil dieser Feste. Dazu gehören aber nicht die Hände. Lächeln Sie, zwinkern Sie und reden Sie, aber auch wenn es noch so verlockend ist, Grapschen ist tabu. Auch ein kurzes Dirndl darf nicht automatisch als Einladung gesehen werden. Berührungsängste beim Mitschunkeln sind dagegen übertrieben.
6. Tanzen Sie nicht buchstäblich auf den Tischen, das ist verboten und gefährlich, die Bänke sind der bessere Platz dafür - und natürlich die Tanzfläche!
7. Und lassen Sie Ihr Auto stehen, damit Sie den Spaß der Bier- und Weinfeste in vollen Zügen genießen können.
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