Pressemitteilung von Clarence P. Davis

Hunger-Hormone könnten der grösste Feind einer Diät sein


Medizin, Gesundheit & Wellness

In der neusten Ausgabe des New England Journal of Medicine berichten Joseph Proietto vom Heidelberg Repatriation Hospital in Australien und seine Mitarbeiter, dass selbst ein Jahr nach Gewichtsverlust die Appetit-regulierenden Hormone noch nicht auf Normalwerte zurückgefallen wären. Weiter schreiben sie, dass die Daten darauf schliessen liessen, dass "die hohe Rückfall-Quote bei übergewichtigen Patienten nach einer Gewichtsreduktion eine starke physiologische Ursache hätte und nicht nur das Resultat einer willentlichen Wiederaufnahme alter Gewohnheiten sei."

Dass übergewichtige Patienten nach einer Diät Probleme haben, das Gewicht zu halten, ist altbekannt. Aus Studien weiss man zudem, dass eine Kalorienrestriktion zu einer Verminderung der Hormone Leptin (ein Hormon, das den Körper über die Speicherzustände der Fettzellen informiert und bei gefüllten Fettzellen als Appetithemmer funktioniert) und Ghrelin (ein Hormon, das den Appetit anregt) führt.

Um herauszufinden, wie sich diese Hormone nach der Zeit einer Gewichtsreduktion verhalten, haben Proietto und seine Mitarbeiter 50 übergewichtige oder adipöse Patienten in ein 10-wöchiges Diätprogramm mit einer sehr limitierten Kalorienzahl aufgenommen.

Die Forscher untersuchten die Blutspiegel von Leptin, Ghrelin, Peptid YY, Gastrisches Inhibitorisches Polypeptid (gastric inhibitory polypeptide), Glukagon-ähnliches Peptid 1 (glucagon-like peptide 1), Amylin, Pankreatisches Polypeptid, Cholezystokinin und Insulin zu drei Zeitpunkten während der Studie: zu Beginn, nach 10 Wochen und nach 62 Wochen. Gleichzeitig benoteten sie das subjektive Hungergefühl.

Nach 10 Wochen waren noch 34 Patienten in der Studie. Ihr durchschnittlicher Gewichtsverlust lag bei 13.5 kg. Die Forscher fanden, dass der durchschnittliche Gewichtsverlust nach 10 Wochen zu einer signifikanten Reduktion von Leptin, Peptid YY, Cholezystokinin, Insulin und Amylin geführt hatte.

Ebenso fanden sie signifikante Erhöhungen der Hormonspiegel für Ghrelin, Gastrisches Polypeptid und Pankreatisches Polypeptid nach dieser Zeit.

Ein Jahr nach Abschluss der Diät fanden die Forscher noch immer statistisch signifikante Abweichungen der Hormonspiegel vom Ausgangswert für Leptin, Peptid YY, Cholezystokinin, Insulin, Ghrelin, Gastrisches Peptid und Pankreatisches Polypeptid.

Von all diesen Veränderung unterstützen alle eine schnelle Rückkehr zum Gewicht vor der Diät, ausser die Erhöhung des Pankreatischen Polypeptids, das eine Reduktion der Nahrungsaufnahme bewirkt. So erstaunte es die Forscher auch nicht, dass der Yo-Yo Effekt bei den Studienteilnehmern bereits eingesetzt hatte, obwohl bei allen noch ein tieferes Gewicht als vor Studienbeginn registriert werden konnte.

Proietto und seine Mitarbeiter fanden auch ein signifikant stärkeres subjektives Hungergefühl mit zunehmendem Gewichtsverlust. Die Noten für das subjektive Hungergefühl, den Wunsch und den Impuls zu essen und die vorgestellte Nahrungsmenge waren signifikant höher nach 10 Wochen Diät und ein Jahr nach Diätabschluss.

"Bei übergewichtigen Personen, die Gewicht verloren haben, gibt es verschiedene kompensatorische Mechanismen, die einer erneuten Gewichtszunahme förderlich sind. Diese Mechanismen sind auch nach einem Jahr noch präsent und müssen bekämpft werden, wenn das Gewicht stabil bleiben soll," schreiben die Forscher. "Die Mechanismen würden eine schlanke Person in einem nahrungsmittelarmen Umfeld begünstigen. Aber in einem Umfeld, in dem energiedichte Nahrungsmittel im Überfluss bereitstehen und körperliche Bewegung immer mehr eingeschränkt wird, überrascht es nicht, dass die langfristige Erfolgsquote von Diäten so gering ist."

Die Forscher meinten auch, dass die Daten darauf schliessen liessen, dass es einen erhöhten "Set-Point" bei übergewichtigen Personen gibt, der sich jeglichem Versuch, das Körpergewicht markant unter diesen Punkt zu senken, vehement entgegensetzt.

Gewichtskontrolle nach einer Diät ist also nur möglich mit gezielten Massnahmen, die "die kompensatorischen Mechanismen ausschalten und den Appetit reduzieren."
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