Hüttl bemängelt das Fehlen eines realistischen Endlagerkonzeptes
31.05.2011
Politik, Recht & Gesellschaft
Das derzeitige Fehlen eines realistischen Endlagerkonzeptes hat Reinhard Hüttl, Mitglied der "Ethik-Kommission sichere Energieversorgung", bemängelt. In Deutschland führe kein Weg an einem eher raschen Ausstieg an der Kernenergie vorbei. Aber der Weg dahin sei noch zu bereiten, erklärte der Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech und Vorstandsvorsitzender des Helmholtz-Zentrums Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ in einem Beitrag für die am 1. Juni 2011 erscheinende Mitgliederzeitung des VDI Berlin-Brandenburg TECHNIKBEGEISTERT. Die Phase des Rückbaus der Kernkraftwerke und der Endlagerung, insbesondere der hochradioaktiven Reststoffe sei langwierig und bisher nicht vollständig erforscht.
Gleichzeitig mahnte Hüttl an, dass bei dem Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie Sorge getragen werden müsse, dass dieser dann nicht mehr verfügbare Strom nicht durch Atomstrom aus dem benachbarten Ausland ersetzt werde. Von der Wirkung her gebe es nämlich keinen großen Unterschied, ob ein Kernkraftwerk im Elsass oder in Baden-Württemberg Radioaktivität in die Umwelt bzw. in die Atmosphäre entlasse.
"Die in Deutschland gewünschte Energiewende lässt sich nur als Gemeinschaftsprojekt realisieren", zeigte sich der acatech-Präsident überzeugt. Für den nötigen gesellschaftlichen Konsens müssten alle ihren Beitrag leisten, sicherlich auch durch höhere Energie- bzw. Rohstoffpreise, aber eben auch durch bestmögliche Energie- bzw. Rohstoffeffizienz. "Allerdings sind die Aufrechterhaltung unseres Wohlstands und insbesondere die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit unseres Industriestandorts und damit verbunden unserer Arbeitsplätze entscheidende Kriterien für eine nachhaltig sichere Energieversorgung Deutschlands", so Hüttl.
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