Pressemitteilung von Barbara Steurer

Knappes Wahlergebnis gefährdet Zahlungsverkehr in Venezuela.


Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen

Das knappe Wahlergebnis und die vom unterlegenen Oppositionskandidaten Henrique Capriles geforderte Neuauszählung der Stimmen verursachen in Venezuela Unsicherheiten unter der bereits stark gespaltenen Bevölkerung, die sich ausweiten könnten. Gefährdet werden dadurch auch Zahlungen an ausländische Handelspartner, welche bereits jetzt durch die Devisenzuteilung der CADIVI (Comisión de Administración de Divisas) und das Wechselkurskontrollsystem SICAD (Sistema Complementario de Administración de Divisas) stark verzögert erfolgen.

"Aufgrund des knappen Wahlergebnisses sind Unsicherheiten in nächster Zeit vorprogrammiert. Relevant ist dies für alle österreichischen Exporteure, die in Venezuela offene Zahlungen haben," so Karolina Offterdinger, Vorstand der OeKB Versicherung AG (http://www.oekbversicherung.at) .

--- Das komplementäre Wechselkurskontrollsystem SICAD ---
SICAD (Sistema Complementario de Administración de Divisas) ist ein venezolanisches Fremdwährungs-Auktionssystem. Es wurde im März 2013 vom Chávez Gefolgsmann Nicolás Maduro zusätzlich zu CADIVI (Comisión de Administración de Divisas) ins Leben gerufen, um die Devisenzuteilung zu verbessern. Durch diese Maßnahme wird versucht, 10 Prozent der Devisennachfrage abzudecken - 90 Prozent werden weiterhin über CADIVI zugeteilt.

200 Millionen USD wurden Mitte März in einer ersten Auktion Unternehmen durch das Bankensystem angeboten zu einem Kurs von 6,3 Bolivar gegen 1 USD. Erlöse über diesen Wert fließen in einen öffentlichen Fonds des Finanzministeriums. Der Nachteil dieses Systems der Devisenzuteilung ist, dass dieses eine weitere Abwertung des Bolivar impliziert und dadurch auch die Inflation weiter angeheizt wird.

--- Devisengenehmigung durch CADIVI ---
Geschäftsbeziehungen zu Venezuela leiden aufgrund der administrativen Hürden seit Jahren unter Zahlungsverzögerungen. Lieferanten warten immer wieder mehr als ein Jahr auf ihr Geld. Denn jede Zahlung in Devisen muss erst von der staatlichen Devisenbewirtschaftungsbehörde CADIVI (Comisión de Administración de Divisas) genehmigt werden.

--- Österreichischen Exporteuren drohen Zahlungsausfälle ---
"Unsere Versicherungsnehmer wissen, dass es ein Fehler wäre, in einem so stark polarisierten Land wie Venezuela, nur an das wirtschaftliche Risiko zu denken," stellt Offterdinger fest. "Viele Exporteure irren, wenn sie glauben, dass solche Zahlungsausfälle ohnehin von ihrer Kreditversicherung gedeckt wären. Dazu muss aber das politische Risiko versichert (http://www.oekbversicherung.at/de/kreditversicherung/Seiten/default.aspx) sein." Die OeKB Versicherung deckt das politische Risiko automatisch flächendeckend für alle Länder. Aktuell melden die Versicherungsnehmer der OeKB Versicherung offene Forderungen in Venezuela in Höhe von 8,5 Millionen Euro.

--- Politisches Risiko ---
Als politische Risiken gelten beispielsweise Zahlungsausfälle wegen Krieg, Aufruhr, Forderungen an öffentliche Institutionen oder Devisen-Transferbehinderungen. Die Forderung des inländischen Gläubigers an einen ausländischen Schuldner wird trotz dessen Zahlungswilligkeit nicht rechtzeitig und in voller Höhe beglichen, weil kriegerische Ereignisse oder behördliche Maßnahmen dies verhindern. Diese Risiken sind dann von einer Kreditversicherung gedeckt, wenn auch das sogenannte politische Risiko versichert ist.

--- Triste wirtschaftliche Lage fördert Unsicherheiten ---
Über die bestehenden politischen Unsicherheiten hinaus zeichnen sich auch Schwierigkeiten bei der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes ab, was wiederum das politische Risiko erhöht. Neben einer Rekordinflation von 31 Prozent (2012) kämpft Venezuela zurzeit auch mit abnehmenden Devisenreserven durch Kapitalflucht sowie mit einem hohen Budgetdefizit von aktuell 15 Prozent des BIP.

Bildrechte: OeKB Versicherung AG/H. Tesarek
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