GFE-Prozess beginnt - den Blockheizkraftwerkern wird eingeheizt
26.09.2012
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Erfurt, 26. September 2012. Vor dem Nürnberger Landgericht hat am 24. September 2012 der Prozess gegen Mitarbeiter der insolventen Nürnberger Firma GFE begonnen. Wie der Deutsche Verbraucherschutzring e. V. (DVS) mitteilt, geht es in diesem Wirtschaftsverfahren um Anlagegeschäfte mit über 1.400 geschädigten Anlegern.
Es ist wohl einer der größten Betrugsfälle mit Umwelttechnik, der am 24. September 2012 vor dem Nürnberger Landgericht beginnt: 14 Angeklagte, 24 Rechtsanwälte und 1.417 geschädigte Anleger. Der fränkischen Firma GFE aus Nürnberg wird vorgeworfen, durch dubiose Anlagegeschäfte mit Blockheizkraftwerken (BHKW) die Anleger um einen Betrag in zweistelliger Millionenhöhe geprellt zu haben, Insider gehen von einem weit höheren Schaden aus. Stattfinden wird der bis Januar 2013 anberaumte Prozess im historischen Schwurgerichtssaal, in dem sonst nur Mord und Totschlag verhandelt werden. Das liegt allerdings an der Anzahl der Prozessbeteiligten; kein anderer Saal des Gerichts wäre dazu geeignet. Die Anklageschrift umfasst 319 Seiten.
Der Wundermotor und die unglaublichen Renditen
GFE hatte seinen Anlegern unglaublich hohe Renditen versprochen, die Dank eines "Wundermotors" zustande kommen sollten. Wer 40.000 Euro investierte, sollte nach 20 Jahren knapp eine Viertelmillion Euro zurückbekommen. GFE verkaufte ihren Kunden BHKW, die Rapsöl und Wasser in Strom verwandeln sollten. Dabei setzte die Firma auf ein einzigartiges Konzept: Nach dem Verkauf der Heizkraftwerke wollte GFE die Anlagen zurückpachten und durch den Pachtertrag die märchenhaften Gewinne erzielen. Dumm nur, dass Gutachter der Staatsanwaltschaft die Wundermotoren als ganz normale Maschinen "Made in China" enttarnt hatten. Die Gelder der Anleger steckten die GFE-Manager eben nicht in Technologie, sondern in einen luxuriösen Lebenswandel.
Suspekte Internet-Hetzkampagne gegen die Staatsanwaltschaft
Im Internet gab es im Vorfeld des Prozesses große Hetzkampagnen gegen die Nürnberger Staatanwaltschaft. Der Wundermotor sei nicht aus China, sondern von einem genialen fränkischen Kfz-Mechaniker entwickelt worden. Der Mechaniker ist auch Mitbegründer und Aktivist des Zentralrats Souveräner Bürger (ZSB), der Deutschland für keinen rechtmäßigen Staat hält und somit die bestehenden Gesetze ablehnt. Ein weiterer eifriger GFE-Unterstützer hätte sogar einen "virtuellen Volksgerichtshof für Erneuerung der GFE" entwickelt. Deren Präsidentin ist die ägyptische Königin Nofretete und der vorsitzende Richter der ägyptische Gott der Unterwelt Osiris. Die bizarre Kampagne im Internet kochte eine trübe Suppe aus Verschwörungstheorien und Esoterik. GFE sei Opfer der Energie- und Ölkonzerne, der Atomlobby, den Medien und der Justiz.
Geschädigte Anleger können sich an den DVS Deutscher Verbraucherschutzring e.V. wenden
Der Deutsche Verbraucherschutzring e.V. (Erfurt) hat die für die Fondsanleger eine Arbeitsgemeinschaft "GFE" gegründet. Geschädigte Anleger können sich der DVS-Arbeitsgemeinschaft anschließen. Die Aufnahme in diese DVS-Arbeitsgemeinschaft kostet lediglich eine einmalige Aufnahmegebühr in Höhe von 59,50 Euro (inkl. MwSt.). Die Mitglieder einer DVS-Arbeitsgruppe erhalten eine professionelle Einschätzung (Erstbewertung) ihres Falles bzw. ihrer Unterlagen durch einen DVS-Vertrauensanwalt.
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Deutscher Verbraucherschutzring e.V. (DVS)
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