Pressemitteilung von Sacha Szabo

Am 5. November ist es soweit! Seit 10 Jahren stehen die Karussells im Berliner Spreepark still.


Kunst & Kultur

Bald 10 Jahre ist es her, dass der Spreepark seine Tore schloss, vielleicht für immer. Inzwischen ist der Park eine Art urbanes Symbol der Vergänglichkeit. Um diesem geschichtsträchtigen Ort ein Denkmal zu setzten haben sich zwei Freizeitparkexperten, Dr. Sacha Szabo und Christopher Flade - vielen als der "Parkführer" bekannt - zusammengesetzt um die Geschichte des Park und vor allem die Geschichten in dem Park einzufangen.

Entstanden ist ein besonderes Stück Literatur, im Anspruch wissenschaftlich, in der Lektüre durch die vielen Montagen überraschend. Für das Buch wurden zwanzig Zeitzeugen befragt und deren Erzählungen in dem Buch als eine Art "Grundrauschen" eingebaut, so dass man plötzlich en passant, eine ganz neue Seite des "Spreeparks", oder eine vergessene Seite des ehemaligen "Kulturparks" entdeckt. Der Leser wird auf eine Zeitreise entführt, die von 1969, also der Gründung, bis in die aktuelle Zeit reicht. Wie dies auf der Fotomontage treffend verbildlicht wurde.

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Herr Dr. Szabo stellte sich unseren Fragen und gab einen Eindruck in die Entstehung dieses Buches, das es schafft dem Spreepark nochmals Leben einzuhauchen.

1. Herr Szabo, Sie sind aus Freiburg und Herr Flade kommt aus Berlin. Wieso beschäftigt sich ein Freiburger mit dem Spreepark?

Sacha Szabo: Nun, auch für mich am anderen Ende Deutschlands, ist der Spreepark aus vielen populären Medien bekannt, man denke hier etwa an das Video von Sido "Ein Teil von mir", so begann mein Interesse für den Spreepark. Beim Spreepark Festival des Theaters Hebbel am Ufer (HAU) haben wir uns zusammengesetzt. Ich leitete die wissenschaftliche Spreeparkführung, Christopher hat dort die Organisation unterstützt. Dort stellten wir fest, wenn wir unsere Kompetenzen, ich als Kirmesexperte und er als Parkchronist, zusammentun, können wir den Spreepark in einer Weise beschreiben, die dem Park gerecht wird. Indem wir die Geschichte UND die Atmosphäre, die in diesem Park herrschten, einfangen.

2. Wie ist die Idee für das Projekt entstanden?

Sacha Szabo: Die Idee unseres Projektes ist es, den Leser mit auf einen Spaziergang in den Spreepark zunehmen. Der Leser begleitet uns sozusagen und taucht in den Rummel ein, und hört ganz unterschiedliche Stimmen, wie in einer Menschenmenge. An bestimmten Orten wird dann eine Art Führung durch den Park angeboten und dann taucht der Leser wieder in die Menge der Besucher ein.

3. Herr Szabo, was hat ein geschlossener Freizeitpark mit Unterhaltungswissenschaft zu tun?

Sacha Szabo: Ich betreibe im Rahmen des Instituts für Theoriekultur Unterhaltungswissenschaft, das heißt, dass mein Interesse Phänomenen und Artefakten gilt, die zwar für uns alltäglich sind, aber sozusagen eine Art Wurmloch in ein Jenseits des Alltags bilden. Sie entführen den Rezipienten in eine Phantasiewelt und wenn es um Vergnügungswelten geht, dann steht ein Vergnügungspark dafür idealtypisch. Das Spannende ist nun die Atmosphäre eines solchen Ortes einzufangen, der keine Funktion mehr innehat, das entwickelt dann eine ganz eigene Magie.

4. Wie haben Sie die Zeitzeugen gefunden und wie sind Sie bei den Interviews vorgegangen?

Sacha Szabo: Wir haben über Christopher Flades Netzwerk (http://www.berliner-spreepark.de/) sowie über die Facebook-Seite einen Aufruf gemacht, dass wir Zeitzeugen suchen und Sie werden es nicht glauben: Nach drei Tagen hatten wir schon unsere Interviewpartner beisammen.

5. Was macht den besonderen Reiz des Buches aus?

Sacha Szabo: Der Spreepark erlebte ja turbulente Zeiten, die im Boulevard aber auch als Film sehr gut aufgearbeitet sind. Das meiste dreht sich dabei um das Geschehen rund um die Familie Witte. Unser Interesse aber war der Park, dessen Geschichte ja nicht mit der Übernahme des Parks durch die Familie Witte beginnt, sondern schon 1969 vor mehr als zwanzig Jahren zuvor begann und der innerhalb der DDR eine besondere, symbolträchtige Funktion innehatte.

6. Für wen ist das Buch gedacht?

Sacha Szabo: Sicherlich hat das Buch einen wissenschaftlichen Anspruch und ist ein Zeitdokument, aber darüber hinaus ist es auch immer ein Anliegen der Unterhaltungswissenschaft, da die Wissenschaft von der Unterhaltung auch unterhaltend sein soll. Und so richtet sich das Buch als ein Erinnerungsstück an die ehemaligen Besucher des Spreepark. Auf diese Weise wird der Park nochmals lebendig, wenn auch erstmal nur fiktional.

(Fotomontage: Kreativpixel/ Foto: Joachim Meier)

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Daten zum Buch

Das Buch erschien im Oktober 2011 im Tectum Verlag und ist über alle Buchhandlungen erhältlich. Die genauen Daten sind:

"Vom Kulturpark Berlin zu Spreepark Plänterwald.
Eine VergnügungskulTOUR durch den berühmten Berliner Freizeitpark",
Tectum, Marburg, 2011, ISBN-13: 978-3828827486, EUR 19,90, 120 Seiten.

Daten zum Autor:

Dr. Sacha Szabo, arbeitet als Unterhaltungswissenschaftler am Institut für Theoriekultur Freiburg und gilt als einer der führenden "Kirmesexperten" Deutschlands. Aus seiner Forschung sind mehrere Einschlägige Publikationen entstanden wie etwa "Rausch und Rummel" (2006), Gruß aus dem Luna-Park (2007) oder Kultur des Vergnügens (2009). Mit dem Thema Spreepark ist er bestens durch seine Arbeit beim Spreeparkfestival des HAU vertraut, als er die "wissenschaftliche Spreeparkführung" betreute.
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http://www.sacha-szabo.de
Selbstständig/ Institut für Theoriekultur
In der Breige 9 79189 Bad Krozingen

Pressekontakt
http://www.sacha-szabo.de
Selbstständig/ Institut für Theoriekultur
In der Breige 19 79189 Bad Krozingen


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