Pressemitteilung von Nicole Heymann

Autokäufer wollen gutes Preis-Leistungsverhältnis und Zuverlässigkeit


Auto & Verkehr

-Bundesbürger vertrauen deutschen Automarken
-Diesel werden zu Ladenhütern
-Chinesische Fahrzeuge sind auf dem Vormarsch

Oberhaching/München - Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und Zuverlässigkeit sind für Privatkunden die wichtigsten Entscheidungskriterien bei der Wahl ihrer Automarke. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Leasinganbieters adesion, für den die puls Marktforschung im August dieses Jahres rund 1.000 Privatpersonen zu ihrem Autokauf befragt hat. Demnach liegen diese beiden Faktoren mit 52 und 45 Prozent weit vor den anderen Entscheidungskriterien bei der Markenwahl. Während Preis-Leistung vor allem für Kunden der Marken Skoda, Hyundai und Renault entscheidend ist, spielt die Zuverlässigkeit besonders für Käufer von VW, Audi und Skoda eine wichtige Rolle. Auf Rang drei folgt mit 34 Prozent die Hochwertigkeit, die vor allem für Fahrer deutscher Premiummarken wie Audi, BMW und Mercedes-Benz besonders wichtig ist.

Obwohl Autos nachweislich Treibhausgase und Stickoxide verursachen, sind Umweltfreundlichkeit und Sparsamkeit (12 Prozent) bei der Markeneinschätzung eher weniger gefragt. Gleiches gilt für den Werkstattservice (16 Prozent) und die Beratung durch den Handel (12 Prozent), die auf den letzten Plätzen der Skala rangieren. "Auch wenn die Bedeutung des Umweltschutzes hierzulande steigt, ist er beim Autokauf vollkommen irrelevant", sagt Gerhard Fischer, Geschäftsführer der adesion Leasing GmbH. "Die Mehrheit der Autokäufer ist pragmatisch, wobei der eigene Geldbeutel eine ganz entscheidende Rolle spielt."

Markenhandel ist und bleibt zentrale Anlaufstelle
Das gilt auch für die Wahl des Vertriebskanals, wo für 45 Prozent der Befragten ebenfalls Preis-Leistung die höchste Bedeutung hat. Dies gilt vor allem für Kunden des freien Gebrauchtwagenhändlers (57 Prozent) und Autofahrer, die ihr neues Fahrzeug über die Website des Herstellers (55 Prozent) bezogen haben. 41 Prozent der Befragten legen darüber hinaus auf eine einfache Abwicklung und ein günstiges Angebot wert. Letzteres ist für jeden Zweiten, der sein Auto von privat kauft, relevant. Zwar hat sie bei der Markenwahl kaum Einfluss, eine gute Beratung ist hier dennoch für jeden dritten Autokäufer entscheidend. Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht, dass fast zwei Drittel (62 Prozent) der Befragten ihr neues Fahrzeug traditionell im Autohaus erworben haben. Davon hat fast jeder Zweite (46 Prozent) beim Einmarkenhändler gekauft - dieser Vertriebskanal wird vor allem von älteren Autofahrern über 50 Jahre genutzt. Neben dem Mehrmarkenhandel sind Privatverkäufer bei 16 Prozent der Studienteilnehmer gefragt, vor allem bei jüngeren Autokäufern bis 30 Jahre, von denen 28 Prozent diesen Verkaufskanal bevorzugen.

Nur sechs Prozent kaufen online
Obwohl das Internet beim Autokauf die Informationsquelle Nummer eins ist, spielen digitale Medien in diesem Kontext bislang nur eine untergeordnete Rolle: Lediglich vier Prozent der Befragten haben ihr Auto über ein Online-Portal und zwei Prozent über die Website des Herstellers erworben. Allerdings ist immerhin jeder zweite Befragte (47 Prozent) prinzipiell dazu bereit, einen Autokauf im Internet zu tätigen - dies gilt vor allem für Männer (51 Prozent), Autokäufer zwischen 31 und 50 Jahren sowie die Kunden deutscher Premiumhersteller. "Die Digitalisierung ist für den klassischen Neuwagenhandel heute noch keine sehr große Bedrohung, da die junge, internetaffine Zielgruppe aktuell noch kein entsprechendes Einkommen hat", erklärt Fischer. "Das wird sich in den kommenden Jahren jedoch ändern. Deshalb müssen Hersteller und Händler ihre Vertriebsstrukturen anpassen, um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben."

Privatkäufer wollen keine Dieselfahrzeuge mehr
Der Absatz von Dieselautos ist hierzulande aufgrund des Diesel-Skandals und drohender Fahrverbote seit dem vergangenen Jahr stark gesunken. Zwei von drei befragten Autokäufern entscheiden sich mittlerweile für einen Benziner - und das zu 47 Prozent aus Gewohnheit. Aber auch der Diesel-Skandal und drohende Fahrverbote (24 Prozent/ 22 Prozent) haben bei der Entscheidung eine Rolle gespielt. Ein Fünftel der Autofahrer setzen dagegen weiter auf einen Dieselantrieb. Dabei ist für 70 Prozent der Dieselfahrer der Verbrauch bzw. die Wirtschaftlichkeit des Fahrzeugs entscheidend. Auch alternative Antriebe werden langsam stärker nachgefragt: Während sich acht Prozent der Befragten für einen Hybrid entscheiden, setzen lediglich drei Prozent auf ein E-Mobil. Dabei ist die Kaufprämie für jeden Dritten Elektrofahrer momentan noch der ausschlaggebende Grund. Allerdings könnte der komplette Wandel zur Elektromobilität langfristig das Geschäft der renommierten Autobauer gefährden. Das sehen auch 31 Prozent der befragten Autokäufer so, die glauben, dass die klassischen Automarken langfristig durch die Elektromobilität verdrängt werden.

Chinesische Fahrzeuge gewinnen an Vertrauen
Im Rennen um Image und Prestige führen die deutschen Marken auf ihrem Heimatmarkt: So werden die Marken BMW (42 Prozent), Audi (39 Prozent) und Mercedes-Benz (30 Prozent) am vertrauensvollsten eingeschätzt. Während BMW vor allem bei Autofahrern zwischen 31 und 50 Jahren (45 Prozent) beliebt ist, werden Audi vor allem von jüngeren Autofahrern unter 30 Jahre (50 Prozent) und Mercedes-Benz von der älteren Zielgruppe über 50 Jahre (33 Prozent) nachgefragt. Auch in puncto Diesel-Skandal sind die deutschen Autokäufer anscheinend nicht nachtragend. Immerhin rangiert VW mit 24 Prozent auf dem vierten Platz der Vertrauensskala und landet damit vor Importmarken wie Toyota (12 Prozent) oder Skoda (10 Prozent), die hierzulande immer stärkere Zuwächse erzielen.

Auch wenn die erste Offensive chinesischer Hersteller auf dem europäischen Markt vor gut einem Jahrzehnt gescheitert ist, könnten sie langfristig zu einer echten Herausforderung werden. Immerhin können sich mittlerweile knapp 30 Prozent der Befragten vorstellen, ein Auto aus chinesischer Produktion zu kaufen, was vor allem für Elektro- und Hybrid-Fahrer (41 Prozent/ 40 Prozent) gilt. Lediglich 42 Prozent der Autokäufer schließen ein chinesisches Fabrikat für sich aus, wogegen 29 Prozent noch unsicher sind.
Automobilindustrie Autohandel Automarken Elektromobilität adesion Leasing

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