Pressemitteilung von HASE BIKES

So kann die Diskussion über die Verkehrswende entschärft werden


Auto & Verkehr

So kann die Diskussion über die Verkehrswende entschärft werdenKirsten und Marec Hase haben Lucy Saunders, die Verkehrsvisionärin und Gründerin von 'Healthy Streets', nach Waltrop eingeladen. Hier ist ihre Manufaktur, in der die Highlights der Delta Trike-Szene von Hand gefertigt werden. "Nachdem wir uns bislang auch politisch für das Fahrrad als Fortbewegungsmittel der Zukunft eingesetzt haben, gehen wir jetzt einen Riesenschritt weiter", erklärt Kirsten Hase. "Mit dem Ansatz von Lucy Saunders kommen wir weg von der Konkurrenz verschiedener Fortbewegungsmittel hin zu einer ganzheitlichen Stadtplanung, in der die Bedürfnisse der Menschen im Vordergrund stehen." Ein entscheidender Grund, Lucy für zwei Tage nach Waltrop zu Stadtrundgang, Vortrag und Podiumsdiskussion einzuladen: "'Healthy Streets' kann die oftmals sehr aggressive Diskussion über die Verkehrswende komplett entschärfen."


London, Sydney, Waltrop ... Straßen sind Lebensräume

Lucy Saunders hat kein Problem damit, neben den internationalen Metropolen auch die 30.000 Einwohner Stadt in Nordrhein-Westfalen zu besuchen. Sie ist Expertin für öffentliche Gesundheit, außerdem Stadt- und Verkehrsplanerin und hat über viele Jahre den Zusammenhang zwischen städtischen Räumen und menschlicher Gesundheit erforscht. Hieraus hat sie ihr Konzept für "gesunde Straßen" entwickelt, das schon in vielen Städten weltweit angewendet wird. Beispielsweise in London, wo sie auch lebt, wenn sie nicht auf internationalen Kongressen spricht. Sie möchte Menschen ermutigen, einen konkreten Beitrag zur Verkehrswende zu leisten. Beim Rundgang in Waltrop hat sie Ideen, die vergleichsweise leicht umzusetzen sind, aber viel bewegen. Anspruchsvoll, was die Bedürfnisse von Fußgänger:innen und Radfahrer:innen betrifft, ohne die Autofahrer:innen aus dem Blick zu verlieren: "Wenn diese Fußwege breiter wären, könnten Menschen nebeneinander gehen und sich unterhalten. Der Weg in die Stadt würde zum Spaziergang für Jung und Alt", erklärt Lucy. "Die sehr breite Straße lädt im Moment regelrecht zum Rasen ein. Auf einer schmaleren Fahrbahn hätten Autofahrer:innen noch genügend Platz, würden allerdings automatisch vorsichtiger fahren. Auch sie fühlen sich besser, wenn sie niemanden gefährden", weiß Lucy aus vielen Gesprächen mit allen Verkehrsteilnehmer:innen einer Stadt.


Geduld, Geduld ... Steter Tropfen höhlt den Stein

Über den Marktplatz von Waltrop wurde schon viel gestritten. Hier parken mehr als 150 Autos. Nur 200 Meter weiter gibt es eine Parkfläche, die kaum genutzt wird. "Wenn man diese Fläche in einem Parkleitsystem vorrangig anbietet, wird nicht der ganze Marktplatz für den ruhenden Verkehr gebraucht und kann mit Bäumen, Grünflächen und Bänken gestaltet werden", ist ein Vorschlag von Lucy beim Stadtrundgang. "Es müssen nicht immer gleich die ganz großen und teuren Baumaßnahmen oder Ortsumgehungen sein. Damit provoziert man viel Widerstand." Zu viele Themen auf einmal führen ihrer Erfahrung nach nur dazu, dass sich die Verantwortlichen überfordert fühlen. Ihre Tipps für alle, die in einer Stadt etwas erreichen möchten: "Fangt mit einer realisierbaren Maßnahme an. Holt möglichst viele Menschen für eine Sache ins Boot. Überfordert die Entscheider:innen nicht mit unterschiedlichen Anfragen. Feiert jeden noch so kleinen Erfolg. Führt immer wieder Gespräche mit allen Gruppen in Eurer Stadt. Und das Wichtigste: Stellt Euch darauf ein, dass es viel Zeit kosten wird. Aber steter Tropfen höhlt den Stein." In Waltrop haben sich die Verantwortlichen darauf geeinigt, als erstes die Situation an der Hauptstraße anzupacken. Hier donnert der Verkehr - LKW, Busse und PKW - durch. Auch hierfür gibt es einfachere Lösungen als eine Ortsumgehung. Zur nächsten Besichtigung haben Bürgermeister, Landrat und der Verkehrsminister NRW, der dieses Mal nicht dabei war, ihre Teilnahme zugesagt. Kirsten und Marec Hase ziehen eine positive Bilanz ihrer Veranstaltung: "Wir haben erreicht, was wir erreichen wollten. Die Menschen haben miteinander geredet und werden die für Radfahrer und Fußgänger gefährlichste Situation in der Stadt verändern."

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