Cornelia Kiel: Projekterfolge entstehen im Team
15.12.2014
Bildung, Karriere & Schulungen
Eppstein. Ob Projekte gelingen oder scheitern entscheidet sich in aller Regel nicht durch fachliche Kompetenzen oder die verfügbaren Ressourcen, sondern an den Menschen, die im Projektteam zusammenarbeiten. Kommunikation, Moderation, Teammanagement und professionelles Miteinander an der Sache sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren. Die Menschen im Team entscheiden durch ihr Verhalten, ob die meist knappen Ressourcen Zeit, Geld oder Logistik ausreichend sind. Hierarchien und deren Überwindung, Umgang mit Konflikten und die Frage, ob sich jeder typgerecht und entsprechend seinen persönlichen Wünschen und Neigungen in das Projekt einbringen kann, lassen Hindernisse entstehen oder helfen, sie zu beseitigen. Die Expertin für erfolgreiche Projekte Cornelia Kiel setzt neben psychologischen Kenntnissen und den Methoden klassischen Projektmanagements vor allem auf die neun Teamrollen, die der britische Wissenschaftler Meredith Belbin herausgearbeitet hat, wenn es um die perfekte Besetzung von Projektteams geht. Denn, so Kiel, Projektperformance sei kein Zufall. Ihr Credo: "Passen die Persönlichkeiten, gelingt das Projekt".
Unlängst hat sich Cornelia Kiel, die sich als "Lotse zum Projekterfolg" vor allem in der Mobilitäts-, Transport- und Logistikbranche einen Namen gemacht hat und jährlich international unzählige Vorträge zum Thema Projekterfolg hält, nach BELBIN zertifizieren lassen. Doch schon vorher hat sie mit dem Belbin"schen Rollenmodell gearbeitet. "Das ist einfach eine gute Strategie, damit Teams optimal zusammenwirken; ein Leitfaden für Projektverantwortliche und Entscheider", ist Kiel überzeugt.
Nach Belbin arbeiten Teams dann besonders effektiv und kooperativ, wenn sie heterogen besetzt sind und mehrere Persönlichkeitstypen zusammenkommen. Belbin unterscheidet insgesamt neun Persönlichkeitstypen, die sich in drei Kategorien einteilen lassen: Macher, Umsetzer und Perfektionisten gehören in die erste Kategorie. "Das sind handlungsorientierte Rollen, die ein Projekt treiben", erklärt Kiel. In der zweiten Kategorie finden sich die kommunikationsorientierten Rollen in Form von Koordinatoren und Integratoren, Teamarbeitern und Weichenstellern. Was dann noch fehlt sind diejenigen, die vor allem durch Wissen überzeugen: Spezialisten, Beobachter und Erfinder
"Wer eigene Projekterfahrungen analysiert, wird im Nachhinein schnell wissen, welche Rollenpersönlichkeit im eigenen Projekt wahrscheinlich gefehlt haben wird", ist Kiel überzeugt. Wer in seine Projektteams die Rollen nach Belbin integriere und sich grob an das Modell halte, könne sich manch teure Enttäuschung ersparen. "Das Wissen um Menschen und deren Persönlichkeit sowie deren Entwicklung ist die Basis jeden erfolgreichen Projekts", sagt die Projektexpertin und verweist auf mehr als 60 Prozent aller Projekte, die weltweit jährlich scheitern - teilweise mit erheblichen finanziellen Verlusten. Die menschliche Seite brauche mehr Beachtung. Immer noch würden zu viele Dinge rein fachlich und theoretisch angegangen.
Das Rollenmodell nach Belbin sei ein flexibles Instrument bei der Besetzung von Teams, so Kiel. Natürlich würde nicht jedes Projektteam aus neun oder mehr Personen bestehen. "Manche Persönlichkeiten könnten auch mehrere Rollen verkörpern oder einnehmen", erklärt sie. Wichtig sei aber aus Sicht des Auftraggebers oder des Projektmanagers zu wissen, welche Rollen im Team schon vorhanden seien und wie diese aufeinander wirken. "Mehr vom Gleichen ist keine Lösung. Diversifikation und Vielfalt gepaart mit einer etablieren Konfliktkultur ist gefragt", resümiert Kiel abschließend. Belbin und sein Modell sowie die menschlichen Facetten in der Projektkultur sollten mehr Einzug in Projekten halten.
Mehr über Cornelia Kiel, ihre Trainings und Workshops sowie über die Themen Projektperformance, Projektmanagement, Projektkommunikation und Projekterfolg gibt es unter http://www.pins-performance.de.
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