IT-Gehälter: Arbeitnehmer erwarten Anstieg
04.07.2011
Bildung, Karriere & Schulungen
Frankfurt am Main, 4. Juli 2011. Im vergangenen Jahr waren die Gehälter in der IT trotz Krise relativ stabil, das ergab eine Studie des IT Job Board unter 249 IT-Fachleuten in Deutschland. Es gab wenig Kürzungen, allerdings auch wenig Lohnerhöhungen. Deshalb sind die Erwartungen angesichts der positiven wirtschaftlichen Entwicklung hoch: 68 Prozent der Festangestellten rechnen noch in diesem Jahr mit einer Gehaltserhöhung. Damit sollen auch die Überstunden der vergangenen Monate kompensiert werden, die in der freien Wirtschaft nur jedem vierten IT-Arbeitnehmer ausbezahlt werden. Rund 20 Prozent der IT-Mitarbeiter erhalten Sonderzahlungen und Sachleistungen, wie beispielsweise Weihnachtsgeld, eine Betriebsrente, die Übernahme der privaten Handyrechnung oder einen Firmenwagen. Boni in der IT sind nur selten an den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens gekoppelt (10 Prozent der Fälle), bei 22 Prozent der Befragten hängen sie von der Beurteilung durch Vorgesetzte oder Kollegen ab.
IT-Mitarbeiter wollen am Aufschwung teilhaben
28 Prozent der Befragten erhielten im vergangenen Jahr 1 bis 2 Prozent mehr Geld, 13 Prozent zwischen 3 und 4 Prozent. Ein großer Teil (27 Prozent) ging leer aus, weil viele Unternehmen noch nicht sicher waren, ob die Finanz- und Wirtschaftskrise tatsächlich überwunden ist oder ob es sich lediglich um ein konjunkturelles Zwischenhoch handelt.
Angesichts dessen und der anhaltend positiven wirtschaftlichen Entwicklung ist die Erwartungshaltung in diesem Jahr hoch: 2011 rechnet die Mehrheit der befragten IT-Mitarbeiter (68 Prozent) mit mehr Geld. Der größte Teil davon (36 Prozent) geht von einer Lohnerhöhung zwischen 1 und 4 Prozentpunkten aus, ein Viertel rechnet damit, zwischen 5 und 10 Prozent mehr zu verdienen. Einige wenige (7 Prozent der Befragten) erwarten 2011 sogar eine Erhöhung um mehr als 11 Prozentpunkte. Dabei handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach aber um Fachleute, die noch in diesem Jahr befördert werden und deshalb mit einem großen Anstieg rechnen.
Boni in der IT sind selten an Unternehmenserfolg gekoppelt
Neben Gehalt und Boni erhalten rund 20 Prozent Extrazahlungen wie Weihnachtsgeld, eine Betriebsrente und Fahrtgeld. Privatgespräche über das Firmenhandy werden bei 17 Prozent der Befragten übernommen und 13 Prozent fahren einen Firmenwagen. Letzteres ist sowohl von der Tätigkeit als auch von der Stellung im Unternehmen abhängig. Leitenden Angestellten und Servicemitarbeitern im Außendienst wird häufiger ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt als Softwareprogrammierern.
Boni sind häufiger an die Beurteilung durch Vorgesetzte oder Kollegen geknüpft, als an den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. 22 Prozent der Befragten erhalten leistungsbezogene Gratifikationen, lediglich 10 Prozent eine Gewinnbeteiligung. 8 Prozent der Befragten müssen für ihren Bonus überhaupt nichts tun, sie erhalten ihn auf jeden Fall.
Unbezahlte Überstunden sind die Regel
Die flexible Einteilung der Arbeitszeit gehört in der IT inzwischen zum guten Ton, sofern es sich nicht um Aufgaben handelt, die in Schichten erledigt werden wie beispielsweise der Support oder das Help Desk. Überstunden werden in der freien Wirtschaft immer noch recht selten bezahlt, nur jeder Vierte kann davon ausgehen, dass sich die Arbeit nach Büroschluss auch in seinem Gehalt niederschlägt. Auch die Bezahlung des Fitnessclubs oder der Kinderbetreuung sind die Ausnahme. "Der Ausbau der Kinderbetreuung könnte sich für Arbeitgeber aber lohnen: Da Fachkräftemangel in der IT herrscht, können sie ihr Unternehmen mit solchen Angeboten differenzieren und vor allem junge Mitarbeiter mit Familie auf sich aufmerksam machen", kommentiert Peter Healey, Sales Director Europe beim IT Job Board.
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