Bewerbungsgespräch: Erfolgreich punkten durch Höflichkeit, Stil und Authentizität
06.07.2011
Bildung, Karriere & Schulungen
München, 06.07.2011 - Wer auf Jobsuche ist, freut sich, sobald er zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wird. Je näher der Termin für das Vorstellungsgespräch rückt, desto größer wird allerdings bei vielen die Nervosität und Anspannung. Die Angst, während des Gesprächs einen Fehler zu machen und dadurch die Chance auf den Job zu verspielen, ist groß. "Umso wichtiger ist es, inhaltlich gut vorbereitet zu sein und genau Bescheid zu wissen, welche Benimmregeln für ein Vorstellungsgespräch gelten und was man auf keinen Fall tun sollte", weiß Karin F. Hallinger, Stilexpertin und Etikette-Trainerin aus Landsberg am Lech. Wer weiß, wo die Fettnäpfchen lauern, kann sie leicht umgehen.
Wie wichtig die richtige Kleidung ist, hat sich herumgesprochen - aber was bedeutet das im einzelnen? Männer wählen am besten einen klassischen Anzug in Dunkelblau, Grau oder Anthrazit und kombinieren dazu Hemd und Krawatte. Die Schuhe sollten schlicht und elegant sein und zum Anzug passen. Frauen liegen mit den Klassikern, Kostüm oder Hosenanzug in dezenten Farben oder Pastelltönen, fast immer richtig. Dabei muss zu einem Rock unbedingt und zu jeder Jahreszeit eine Strumpfhose kombiniert werden, nackte Beine sind im Bewerbungsgespräch unangemessen - ebenso wie allzu offenherzige Oberteile. "Ein Rock ist natürlich femininer, aber ein Hosenanzug erspart manches Problem, zum Beispiel beim Hinsetzen und Beine Übereinanderschlagen", gibt Karin F. Hallinger zu bedenken. "Außerdem gehören zum Rock hohe Schuhe, während sich zum Hosenanzug Schuhe mit flachen Absätzen empfehlen, mit denen viele Jobanwärterinnen besser laufen können. Auch wer im Alltag häufiger hohe Absätze trägt, kann bei großer Nervosität im Bewerbungsgespräch ins Stolpern geraten. Und nichts wirkt sich schlechter auf den ersten Eindruck aus als ein wackeliger und unsicherer Gang." Auf welche Schuhe die Wahl auch immer fällt: Sie sollten unbedingt geputzt sein.
Ganz wichtig ist es natürlich, pünktlich zum Vorstellungsgespräch zu erscheinen. Das bedeutet, ausreichend Zeit einzuplanen und bei größeren Unternehmen vorher in Erfahrung zu bringen, in welchem Gebäudeteil und in welchem Zimmer das Gespräch stattfindet. Pünktlich zu sein heißt aber auch, nicht zu früh zu erscheinen. Wer eine halbe Stunde vor dem Termin vor dem Besprechungszimmer auftaucht, bringt den Gesprächspartner womöglich in eine unangenehme Lage und wirkt leicht ungeduldig oder aufdringlich. "Wenn noch viel Zeit übrig ist, sollte man lieber in Ruhe noch eine Runde spazieren zu gehen und dann ganz gelassen und pünktlich vor dem Büro zu erscheinen", rät die Stilexpertin.
Wenn der Arbeitgeber zum Gespräch hereinbittet, ist ein fester, aber nicht zu fester Händedruck die angemessene Begrüßung, die einen souveränen Eindruck vermitteln kann. Die ersten Minuten sind entscheidend für den Ausgang der Bewerbung. Wer bereits zu Beginn einen negativen Eindruck erweckt, kann ihn später nur sehr schwer wieder ins Positive wenden. Der Bewerber sollte warten, bis ihm ein Platz angeboten wird, und sich erst dann setzen; alles andere wirkt unhöflich. Während des Gesprächs gilt es, auf die eigene Haltung und die Gestik zu achten. Wer auf dem Stuhl sitzt, als würde er gleich unter den Tisch rutschen, wirkt alles andere als engagiert und selbstbewusst. Umgekehrt zeugt auch eine kerzengerade, steife Haltung nicht von Souveränität. Besser ist es, aufrecht, aber entspannt zu sitzen, nicht herumzuzappeln, und dem Gegenüber während des Gesprächs freundlich in die Augen zu schauen.
Bewerber, die sehr aufgeregt sind, dürfen das zu Beginn des Gesprächs ruhig zugeben. Ein kurzer Satz wie "Entschuldigen Sie, ich bin ein wenig aufgeregt" wirkt ehrlich und authentisch und ist daher durchaus erlaubt. Schließlich geht es letztendlich um den Gesamteindruck, den der Arbeitgeber gewinnt. "Vielen hilft es, das Bewerbungsgespräch vorher zuhause durchzuspielen", empfiehlt Karin F. Hallinger. "Unbedingt vorher überlegen sollte man sich, was einen an der ausgeschriebenen Stelle reizt und warum man sich besonders für das entsprechende Unternehmen interessiert. Die Aussagen, die in der Bewerbung formuliert wurden, sollten noch präsent sein. Und auch auf kritische Fragen sollte der Bewerber vorbereitet sein." Er oder sie sollte im Gespräch die eigenen Stärken betonen, Schwächen zugeben können und unbedingt ehrlich bleiben - etwa bei der Frage nach dem letzten Gehalt oder danach, ob er oder sie sich auch bei anderen Unternehmen beworben hat.
Besonders punkten kann, wer sich am nächsten oder übernächsten Tag telefonisch oder per E-Mail für das nette Bewerbungsgespräch bedankt. Umfragen zeigen, dass das bei den Unternehmen gut ankommt. Eine kurze Rückmeldung wird auf jeden Fall als positives Signal wahrgenommen.
(Foto: Stephanie Hofschlaeger/www.pixelio.de)
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