Generative Gesprächsführung oder: Wie beide Seiten von Kommunikation profitieren
19.04.2016
Bildung, Karriere & Schulungen
Der Weg zu gelingender Kommunikation kann steinig sein. Beispielsweise wenn schlechte Nachrichten auf eine gut gelaunte Person treffen und umgekehrt. "Ich empfehle stets, sich geduldig auf sein Gegenüber einzustellen und die jeweiligen Stimmungen miteinander abzugleichen", rät die Geschäftsführerin des Instituts für Rhetorik und Kommunikation Gabriele Zienterra und favorisiert die sogenannte Generative Gesprächsführung: Das Gesagte wird immer aktiv und passiv aufgenommen, und ruft so eine nicht planbare Wirkung hervor, die Kommunikation erst möglich macht.
"Sich im Moment die Lage des Gegenübers bewusst zu machen, ermöglicht flexible Kommunikation", weiß die Rhetorik-Expertin. Sie hält es für ratsam, sein Gegenüber auf das Kommende vorzubereiten, um niemandem vor den Kopf zu stoßen sondern für die Information zu öffnen. "Ob es sich bei der Nachricht um eine positive oder negative Mitteilung handelt, ist dabei zweitrangig. Wichtig ist, dass der Gesprächspartner auch bereit ist, die Mitteilung aufzunehmen und zu sortieren. "
Selbstverständlich sollte die Nachricht auf den Punkt gebracht werden. Gerade deshalb erachtet es Zienterra als wichtig, die vielschichtige Beziehungsebene nicht außer Acht zu lassen. "Wenn mein Gesprächspartner im Moment sensibel reagiert, sollte ich darauf eingehen und meine Nachricht so verpacken, dass er sie besser verdauen kann". Manchmal gibt es ein Stocken oder einen Punkt im Gesprächsprozess, wo die Kommunikation enden könnte. Doch genau da hält Gabriele Zienterra dazu an, einen Schritt weiter zu gehen und zu fragen, wie es der Person gegenüber mit der Situation oder Nachricht geht.
Das mag für den ein oder anderen zynisch wirken, beispielsweise wenn eine negative Nachricht übermittelt wurde. Doch gerade an diesem Punkt rät die Expertin: "Besonders jetzt sollte man sein Gegenüber nicht mit seinen Gefühlen alleine lassen". Vielmehr wird mit dieser Frage ein Raum geöffnet, in dem der Angesprochene seine Gefühle, Bedenken und Ängste äußern kann, die er sonst für sich behalten würde. "Während vorher nur Informationen vermittelt wurden, beginnt jetzt erst das Gespräch."
Und damit dieses wirklich gut wird, empfiehlt Zienterra die sogenannte Generative Gesprächsführung. Dabei handelt es sich um eine Art des Zuhörens, in der das Gesagte nicht nur passiv aufgenommen wird. Stattdessen lässt sich der Zuhörende auf das gesprochene Wort ein, sodass es bei ihm wirkt, Assoziationen hervorruft und etwas hervorbringt. "Wenn wir das beachten, verbessert das unsere Kommunikation enorm."
Mehr Informationen über Gabriele Zienterra und das Zienterra Institut für Rhetorik und Kommunikation unter: http://www.rhetorik-online.de.
Das Buch zum Thema: Stop Cheap Speak: Wie wir wertvoller kommunizieren (http://www.amazon.de/Stop-Cheap-Speak-wertvoller-kommunizieren/dp/342665556X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1457434688&sr=8-1&keywords=cheap+speak) von Gabriele Zienterra.
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