Weltbuchtag: Lesen ist die Kulturtechnik der Krise
22.04.2020
Bildung, Karriere & Schulungen
Lesen regt die Fantasie an, es schärft den Verstand und wer sich mit Romanfiguren umgibt, ist nie einsam. Das macht das Lesen zu einem optimalen Begleiter für alle, die mit wenigen Kontakten zur Außenwelt in der Corona-Krise zuhause sind.
Besonders für Familien kann das Lesen jetzt eine bedeutende Rolle einnehmen. Der MENTOR - Die Leselernhelfer Bundesverband e.V. rät allen Eltern, in dieser Situation gemeinsame Leserituale zu schaffen, um die Familienzeit positiv zu gestalten.
Das Vorlesen vor dem Schlafen ist ein beliebtes Leseritual, bei dem Eltern und Kinder die gemeinsame Lesezeit genießen. Wer solche Rituale in den Tagesablauf einplant, schafft wertvolle Momente. Familien können zuhause eine Lese-Mittagspause etablieren oder die Phasen des Lernens für die Schule mit entspannten Lesezeiten unterbrechen.
Wer bei seinen Kindern die Lesefreude wecken möchte, sollte eine entspannte Atmosphäre schaffen. Weitere Tipps kennt Margret Schaaf, 1. Vorsitzende des MENTOR - Die Leselernhelfer Bundesverbandes e.V. Denn unter dem Dach ihres Verbands unterstützen 12.500 ehrenamtliche Lesementoren 16.500 Schüler beim Lesen lernen: "Unsere Lesementoren wählen die Texte aus, die die einzelnen Kinder und Jugendlichen wirklich interessieren. Das können auch Comics oder Sachtexte sein, Emails, WhatsApp-Nachrichten oder Briefe. Hauptsache die Kinder finden die Inhalte spannend. Wenn Kinder keine gedruckten Texte mögen, gibt es gute, digitale Lese-Apps mit sinnvollen Sprachspielen als Alternative. Darauf können auch die Eltern zurückgreifen, die selbst nicht in Deutsch lesen können."
Um das Lesen attraktiv zu gestalten können Eltern und Kinder sich auch beim Lesen abwechseln, über das Gelesene sprechen und Erzählungen fantasievoll weiterdenken. So entstehen schöne, gemeinsame Momente. Die Zeit zuhause wird für alle angenehmer und die Kinder werden dieses positive Gefühl mit dem Lesen verbinden. Ein weiterer, lohnender Effekt ist, dass das Lesen auch Wissen vermittelt. Nicht nur deshalb bringe es den Schülern, die jetzt zuhause bleiben müssen, viel, weiß Margret Schaaf: "Das Lesen ist die Schlüsselkompetenz in unserer Gesellschaft und die Grundvoraussetzung für das Lernen in allen Fächern. Nur wer es richtig kann, d.h. den Sinn der Texte versteht, kann in allen Fächern den Inhalten folgen. Daher legen Kinder eine gute Basis, wenn sie begeisterte Leser werden. Eltern sollten aber auf keinen Fall Druck aufbauen. Für die Kinder und Jugendlichen soll das Lesen eine positive Erfahrung ein."
Auch für Erwachsene bietet das Lesen in der aktuellen Situation vieles, von Unterhaltung, über Stabilität bis zu Abstand. Und jedes Buch ist auch eine Tür, durch die man eine Reise in eine andere Welt antreten kann.
Über MENTOR - Die Leselernhelfer Bundesverband e.V.
Oberstes Prinzip ist die 1:1-Betreuung: Ein Mentor fördert ein Kind, einmal in der Woche, mindestens ein Jahr lang. Die Förderung erfolgt ausschließlich in Kooperation mit den Schulen. Unter dem Dach des Bundesverbandes engagieren sich 12.500 ehrenamtliche Lesementoren für 16.500 Kinder und Jugendliche.
Der erste MENTOR-Verein wurde 2003 in Hannover gegründet. Der Bundesverband mit Sitz in Köln sorgt vor allem für die Qualifizierung der Lesementoren, damit sie gut vorbereitet ihr Ehrenamt aufnehmen und bei ihrer verantwortungsvollen Aufgabe begleitet werden. Schirmherren sind Richard David Precht, Sandra Maischberger, Armin Maiwald, Simone Standl und Markus Wasmeier.
MENTOR - Die Leselernhelfer Bundesverband e.V.
Frau Agnes Gorny
Grafenwerthstr. 92
50937 Köln
Deutschland
fon ..: 0221 16844744
web ..: http://www.mentor-bundesverband.de
email : gorny@mentor-bundesverband.de
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