Pressemitteilung von Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e. V. c/o EZB Bonn

Basale Kompetenzen fördern ist entscheidend bei Legasthenie und Dyskalkulie


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Basale Kompetenzen fördern ist entscheidend bei Legasthenie und DyskalkulieDer Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. (BVL) begrüßt das neue Gutachten "Basale Kompetenzen vermitteln - Bildungschancen sichern. Perspektiven für die Grundschule" der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) als wegweisend für Kinder mit Legasthenie und Dyskalkulie.

Das Gutachten "Basale Kompetenzen vermitteln - Bildungschancen sichern. Perspektiven für die Grundschule" der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) wurde am 9.12.2022 vorgestellt. Es wird deutlich, dass zu viele Schülerinnen und Schüler die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik verfehlen. Die SWK empfiehlt, dass Grundschulen mehr auf die Förderung basaler sprachlicher und mathematischer Kompetenzen fokussieren müssen.

"Wir weisen schon seit vielen Jahren darauf hin, dass Schülerinnen und Schüler mit einer Legasthenie und Dyskalkulie dringend Unterstützung in der Grundschule benötigen, um die Basisfertigkeiten des Lesens, Rechtschreibens und Rechnens zu erlernen, damit sie nicht in ihrer Teilhabe eingeschränkt werden", sagt Tanja Scherle, Bundesvorsitzende des BVL. Sie unterstützt auch die Aussage der KMK-Präsidentin Karin Prien, dass alle Kinder das Recht haben sollen, die in den Mindeststandards definierten Kompetenzen zu erreichen, um hierauf aufbauend eine erfolgreiche Schullaufbahn durchlaufen zu können. Ganz unabhängig von ihren Startbedingungen.

Laut Gutachten kann der Erwerb der basalen Kompetenzen nur durch eine umfassende Fokussierung auf die Unterrichtsqualität sichergestellt werden. Diese könne nur durch fortlaufende Qualifizierung der Lehrkräfte, der multiprofessionellen Teams und der pädagogischen Fachkräfte in den Schulen und den Kitas verbessert werden. Dass es bereits für den sprachlichen als auch den mathematischen Bereich wirksame Unterrichtskonzepte gibt, betonte auf der Veranstaltung Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Direktor des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache und SWK-Mitglied. Tanja Scherle sieht hier den entscheidenden Ansatz. "Es gibt bereits viele gut evaluierte Förderansätze für Kinder mit einer Legasthenie und Dyskalkulie, die Bestandteil des schulischen Förderunterrichts werden sollten", so Tanja Scherle. Die Empfehlung der SWK, den Lernstand der Kinder kontinuierlich zu prüfen sowie die Qualifizierung des pädagogischen Personals für Diagnose und Förderung, ist dabei wegweisend.

Um den Erwerb basaler sprachlicher und mathematischer Kompetenzen zu fördern und damit die notwendigen Mindeststandards zu erreichen, müssen dringend ausreichend finanzielle Mittel bereitgestellt werden. Nur so können die Anforderungen der Diagnostik und Förderung erfolgreich bewältigt und Konzepte zur Erreichung der sprachlichen und mathematischen Mindeststandards verbindlich in der Schul- und Unterrichtsentwicklung verankert werden. Frühzeitiges Erkennen von Förderbedarf und gezielte Unterstützung können verhindern, dass in einigen Ländern mehr als 25 Prozent der Grundschülerinnen und -schüler beim Übergang in die weiterführenden Schulen nicht über die dafür erforderlichen sprachlichen bzw. mathematischen Kompetenzen verfügen. Die professionelle Kompetenz der Lehrkräfte ist laut Gutachten ein zentraler Faktor für den erfolgreichen Umgang mit den heterogenen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler in der Grundschule.

"Der Lehrkräftemangel in den Grundschulen stellt eine große Hürde bei der Umsetzung von neuen Konzepten dar. Gut qualifizierte externe Förderkräfte sollten daher mit eingebunden werden, damit die Empfehlungen der SWK schnellstmöglich Einzug in unsere Schulen erhalten", empfiehlt Tanja Scherle.

Weitere Informationen zu Legasthenie und Dyskalkulie sind unter http://www.bvl-legasthenie.de abrufbar.

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