Zahnpasta vs. Zahnputz-Tabs: eine Revolution in der Mundpflege?
20.01.2025
Bildung, Karriere & Schulungen
Die Mundgesundheit ist ein essenzieller Bestandteil unseres allgemeinen Wohlbefindens. Seit Jahrzehnten greifen Menschen zur Zahnpasta in Tuben, um ihre Zähne zu reinigen und vor Karies zu schützen. Doch eine Alternative gewinnt zunehmend an Aufmerksamkeit: feste Zahnputz-Tabs. Diese kleinen Tabletten versprechen eine nachhaltigere und praktische Zahnpflege. Aber sind sie wirklich eine bessere Wahl? Was sind die Unterschiede zwischen herkömmlicher Zahnpasta und Zahnputz-Tabs und muss hinterfragt werden, ob sie das Potenzial haben, den Markt zu revolutionieren?
Die Innovation aus Berlin: Axel Kaisers Vision für nachhaltige Zahnpflege
Axel Kaiser, Gründer der Berliner Firma Denttabs innovative Zahnpflegegesellschaft mbH, steht an vorderster Front der Bewegung hin zu festen Zahncremes. Sein Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von Zahnputz-Tabs spezialisiert, die nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch äußerst praktisch sind. Trotz großer Kritik aus der Industrie verteidigt Kaiser seine Vision mit Nachdruck: "Wir müssen die Art und Weise, wie wir Zahnpflege betreiben, grundlegend ändern, um unseren Planeten zu schützen."
Axel Kaiser ist der Gründer und CEO von Denttabs, einem Unternehmen, das Zahnputztabletten herstellt. Obwohl er kein ausgebildeter Zahnmediziner ist, hat er eine enge Verbindung zur Dentalbranche. Zunächst absolvierte er eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker und arbeitete später als Programmierer und Fotograf. Seine Verbindung zur Dentalbranche entstand 1992, als er mit seinen Brüdern das Dentallabor proDentum in Berlin gründete. Die Idee für Zahnputztabletten kam ihm Ende der 90er Jahre, als er einen Zahnarzt bei seiner Doktorarbeit über wasserfreie Zahnputzmittel unterstützte. Im Jahr 2009 gründete er schließlich Denttabs. Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit engagiert sich Axel Kaiser stark für Nachhaltigkeit. Er ist Vorstandsmitglied im Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW), Gründungsmitglied der Bürgerenergie Berlin (BEB) und Mitbegründer der Initiative Kreislaufverpackung. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Axel Kaiser ein vielseitiger Unternehmer mit einem starken Engagement für Nachhaltigkeit ist, der trotz seines untypischen Werdegangs erfolgreich in der Dentalbranche Fuß gefasst hat.
Was sind Zahnputz-Tabs, und wie funktionieren sie?
Zahnputztabletten, auch bekannt als Zahnpasta-Tabs, stellen eine innovative Alternative zur herkömmlichen Zahnpasta in Tuben dar. Sie sind kleine, feste Tabletten, die vor dem Zähneputzen zerkaut werden müssen. Der Prozess der Anwendung ist einfach: Die Tablette wird in den Mund genommen und mit den Zähnen zerkaut. Durch den Speichel löst sich die Tablette auf und bildet eine cremige Paste, die anschließend wie herkömmliche Zahnpasta mit der Zahnbürste verwendet wird.
Die Zusammensetzung von Denttabs-Zahnputztabletten unterscheidet sich erheblich von der typischen Zahnpasta. Anstelle eines mitunter aggressiven Abrassivs besteht die Tablette zu gut 70 Prozent aus mikrofeiner Zellulose, mit der die Zahnflächen poliert statt gescheuert werden, ein Hauch von Tensid (Schaumbildner), und wahlweise Fluorid.
Einige Anbieter von Zahnputztabletten werben mit minimalistischeren und "reineren" Rezepturen. Sie verzichten bewusst auf Inhaltsstoffe, die in herkömmlicher Zahnpasta häufig verwendet werden, wie künstliche Farb- und Aromastoffe oder synthetische Schaumbildner wie Natriumlaurylsulfat. Während diese Stoffe in Zahnpasta vorwiegend für Geschmack, Schaum und Konsistenz sind verantwortlich, argumentieren Hersteller von Zahnputztabletten, dass sie für die eigentliche Reinigungswirkung nicht notwendig seien.
Die Idee zu Zahnputztabletten entstand Ende der 1990er Jahre, als Axel Kaiser, Gründer von Denttabs, einem Zahnarzt bei seiner Doktorarbeit über wasserfreie Zahnputzmittel assistierte. Ursprünglich wurde ein Granulat entwickelt, das später in die heute bekannte Tablettenform weiterentwickelt wurde. Der Verzicht auf Wasser in der Formulierung ermöglicht nicht nur eine längere Haltbarkeit der Produkte, sondern reduziert auch die Notwendigkeit von Konservierungsstoffen.
Trotz ihrer vielen Vorteile sollten Verbraucher vor dem Wechsel zu Zahnputztabletten die Inhaltsstoffe sorgfältig prüfen und sicherstellen, dass der Fluoridgehalt den individuellen Bedürfnissen entspricht. Eine Rücksprache mit dem Zahnarzt kann helfen, die beste Option für die persönliche Mundhygiene zu finden. Eine der großen Stärken der Zahnputz-Tabs ist auch ihre Verpackung. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes verursachen Zahnpastatuben allein in Deutschland jedes Jahr rund 12.000 Tonnen Plastikmüll. Zahnputz-Tabs hingegen werden oft in Tütchen oder Glasbehältern angeboten, die wiederverwendet werden können. Dies reduziert den Plastikverbrauch erheblich und trifft den Nerv einer zunehmend umweltbewussten Gesellschaft.
Der Streit um Fluorid: Ein kontroverses Thema
Fluorid gilt als unverzichtbar für die Kariesprophylaxe. Herkömmliche Zahnpasten enthalten sie in ausreichender Konzentration, doch bei Zahnputz-Tabs variiert der Gehalt stark. Einige Hersteller verzichten bewusst darauf und werben mit "reinen" Produkten, was jedoch kritisch hinterfragt werden sollte. Professor Dr. Stefan Zimmer, Leiter des Departments für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Universität Witten/Herdecke, betont: "Fluorid ist einer der wichtigsten Wirkstoffe in der Zahnmedizin. Ein Verzicht kann langfristig zu einem Anstieg von Kariesfällen führen."
Wissenschaftliche Fakten: Sind Zahnputz-Tabs wirksam?
Studien zur Wirksamkeit von Zahnputz-Tabs stehen noch am Anfang. Eine Untersuchung der Charite Berlin zeigt jedoch vielversprechende Ergebnisse: Bei regelmäßiger Anwendung von Tabs mit ausreichendem Fluoridgehalt konnten ähnliche Schutzwirkungen wie bei herkömmlicher Zahnpasta beobachtet werden. Gleichzeitig bemängelten die Probanden die ungewohnte Konsistenz und den Geschmack.
Praktisch, aber mit Einschränkungen
Für Vielreisende bieten Zahnputz-Tabs klare Vorteile: Sie sind platzsparend, laufen nicht aus und können auch im Handgepäck problemlos transportiert werden. Doch die Umstellung auf die neue Putztechnik kann für einige Menschen gewöhnungsbedürftig sein. Auch der Preis spielt eine Rolle: Tabs scheinen auf den ersten Blick teurer als herkömmliche Zahnpasta, schaut man genauer hin, sind sie mitunter sogar günstiger als so manche Markenzahnpasta.
Der Trend zu purer Zahnpflege
Der Zahnputzmarkt hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Verbraucher bevorzugen zunehmend Produkte mit weniger Inhaltsstoffen. Dieser Minimalismus-Trend, gepaart mit dem Wunsch nach Nachhaltigkeit, treibt die Nachfrage nach Zahnputz-Tabs voran. Professor Zimmer sieht darin eine Chance, aber auch eine Gefahr: "Weniger ist nicht immer mehr. Es kommt darauf an, dass die verbleibenden Inhaltsstoffe optimal zusammengesetzt sind."
Kritik und Herausforderungen
Die große Kritik an Zahnputz-Tabs richtet sich vor allem gegen ihren vermeintlich geringen Fluoridgehalt und die scheinbaren Kosten. Axel Kaiser gibt zu, dass sein Produkt nicht perfekt ist: "Wir arbeiten ständig an Verbesserungen, um Tabs nicht nur umweltfreundlich, sondern auch medizinisch hochwertig und noch preiswerter zu machen."
Fazit: Eine Frage der Prioritäten
Die Entscheidung zwischen herkömmlicher Zahnpasta und Zahnputz-Tabs hängt stark von den individuellen Prioritäten ab. Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt und bereit ist, sich auf neue Putzgewohnheiten einzulassen, findet in Zahnputz-Tabs eine vielversprechende Alternative. Doch für eine breite Akzeptanz müssen Herstellungs- und Inhaltsstofffragen weiter optimiert werden. Ob sie die traditionelle Zahnpasta ablösen können, bleibt abzuwarten - fest steht jedoch, dass sie den Markt aufrütteln und die Diskussion über eine nachhaltige Zahnpflege neu befeuern.
Die Mundgesundheit wird sich in den nächsten Jahren stark weiterentwickeln - und Zahnputz-Tabs sind ein vielversprechender Schritt in diese Richtung.
Autor: Maximilian Bausch, B.Sc. Wirtschaftsingenieur und CEO ABOWI UAB
(Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.)
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