Jeff Liker und Mike Rother beim Best Practice Day der Staufen AG
05.04.2011
Bildung, Karriere & Schulungen
Die weltweit anerkannten Lean-Experten Dr. Jeffrey Liker und Mike Rother werden beim Best Practice Day der Staufen AG am 07. Juni in Darmstadt erstmals gemeinsam in Europa auftreten. Thema ihrer Vorträge ist unter anderem, warum Lean-Programme, also die Einführung schlanker Prozesse in verschiedensten Unternehmensbereichen, oft nicht zum gewünschten Erfolg führen. Zu diesem Ergebnis kam auch eine Untersuchung des Shingo-Kommitees, das jährlich den weltweit wichtigsten Preis für Lean Excellence vergibt. Es fand heraus, dass kaum einer der ehemaligen Preisträger in der Lage war, den Weg zur Exzellenz weiterzugehen. Die beiden Spezialisten analysieren daher häufige Fehler in der Herangehensweise und geben anhand von Best Practice-Beispielen Tipps, diese zu vermeiden. Ihr wichtigster Punkt: Lean ist eine Denkweise, kein Werkzeugkasten mit einzelnen Maßnahmen.
"In Best Practice-Unternehmen kann man viele verschiedene Lean-Maßnahmen und -Prozesse beobachten", erklärt Liker. "Night zu sehen ist jedoch der lange Weg, der zu diesem Status quo geführt hat." Maßnahmen zu kopieren reicht also nicht aus. "Man muss seinen eigenen Weg gehen, denn Lean Excellence ist das Ergebnis eines iterativen und kontinuierlichen Verbesserungsprozesses innerhalb eines Unternehmens." Grundlegend sei auch der Respekt vor praktischer Erfahrung, die direkt im eigenen Betrieb gesammelt wird. "Mitarbeiter wechseln beispielsweise häufig die Unternehmen, da die Meinung vorherrscht, man müsse möglichst viel gesehen haben, um seinen Job wirklich gut machen zu können", meint Liker. "Besser wäre, sie zu halten, zu spezialisieren und genau die Fähigkeiten zu entwickeln, die im Unternehmen gebraucht werden."
Auch Rother hat die Erfahrung gemacht, dass einzelne Lean-Tools allein keine nachhaltigen Erfolge bringen. Über Jahre beschäftigte er sich intensiv mit den Gründen dafür. Das Ergebnis seiner Studien: Häufig fehlt in Unternehmen das, was er als Konzept der "Verbesserungskata" betitelt. Sie beschreibt das Einüben von Denkmustern, die die Mitarbeiter befähigen, Lösungen selbständig zu finden. Das sei der Schlüssel dazu, den Arbeitsprozess stetig zu verbessern. "Dafür zu sorgen, dass dieser iterativen Problemlösungsprozess geübt und verinnerlicht wird, ist Aufgabe dann der Manager", ergänzt Rother. "Sie übernehmen die Rolle der Mentoren, die ihre Schüler regelmäßig vor neue Herausforderungen stellen."
Aktuelle Brisanz erhält dieser Ansatz unter dem Aspekt des "War for Talent". Statt darauf zu bauen, dass Arbeits- und Managementfähigkeiten angeboren oder im Studium erlernt sind, können sie gemäß Rothers Theorie im Unternehmen selbst entwickelt werden. Voraussetzung sei nur eine gewisse Offenheit der Mitarbeiter gegenüber dem Lernen, die gewünschten Fähigkeiten eignen sie sich dann von der Pike auf in der Praxis an. Natürlich sollen auch individuelle Talente gefördert werden. So baut das Unternehmen einen Pool an qualifizierten Mitarbeiter auf, aus dem es zur Besetzung bestimmter Positionen schöpfen kann.
Ausführliche Informationen zum Thema erhalten Interessierte auf dem Best Practice Day der Staufen AG am 7. Juni in Darmstadt. Im "darmstadtium" soll der Kongress unter dem Motto "Neue Werte schöpfen" Zeichen Richtung zukünftiger Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen im globalen Wettbewerb setzen. Informationen zur Veranstaltung gibt es unter http://www.best-practice-day.de , oder persönlich bei Markus Franz unter Tel.: 07024 8056-142, E-Mail: m.franz( at )staufen.ag.
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