Neues Analyseverfahren zur einheitlichen Darstellung von Internetseiten
15.07.2014
PC, Information & Telekommunikation
Das Internet wird mittlerweile überall und rund um die Uhr genutzt. Internetseiten müssen daher in den unterschiedlichsten Formaten präsentiert werden: Vom 3-Zoll-Smartphone bis hin zum LCD-Bildschirm im XXL-Größe. Hinzu kommen die verschiedenen Browser wie beispielsweise Internet-Explorer, Firefox, Google Chrome - um nur einige zu nennen.
Mit einer neuen Software ist es möglich, die Darstellung von HTML-Seiten auf verschiedenen Browsern und in verschiedenen Formaten zu vergleichen. "Damit hat ein Webdesigner ein außerordentlich nützliches Werkzeug, um neu entwickelte Webseiten auf eine einheitliche Darstellung in den verschiedensten Browser-Bildschirm-Kombinationen zu prüfen", so TLB-Innovationsmanager Dr.-Ing. Hubert Siller. Die Technologie-Lizenz-Büro (TLB) GmbH hat die Patentierung der Erfindung betreut und ist mit der Lizenzierung und Vermarktung der neuen Software beauftragt.
Herkömmlicherweise wird der HTML-Quellcode analysiert, um die richtige Darstellung von Webseiten und browserbasierten Applikationen zu prüfen. Meist reicht jedoch die reine Syntaxüberprüfung nicht aus, denn auch wenn der eingegebene HTML-Code vollständig korrekt ist und die maßgeblichen Standards des World Wide Web Consortiums (W3C) eingehalten wurden, kann die Darstellung fehlerhaft sein. Grund dafür sind tolerierte Freiheiten für technische und darstellerische Eigenheiten sowie verschiedene Bildschirmauflösungen und Browser-Versionen. Bisher konnten diese Unterschiede nur durch den visuellen Vergleich im Einzelnen ausgeschlossen werden. Eine große Zahl von Seiten kann ein Webdesigner derzeit aber nur intuitiv und unsystematisch prüfen. Zudem ist es für den einzelnen Entwickler schlicht unmöglich, alle aktuellen und noch genutzten Browser-Versionen, Betriebssysteme und die gängigsten Bildschirmformate zu implementieren.
Der Wirtschaftsinformatiker PD Dr. Victor Pankratius hat diese Prüfung durch eine Testmethode automatisiert und extrem vereinfacht. Am Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) entwickelte Pankratius dazu bereits 2005 unter anderem eine Software-Lösung. Derzeit lebt Pankratius in den USA und forscht am renommierten MIT in Cambridge, Massachusetts, zu den Themen Multicore-Prozessoren und Software-Steuerungen. 2013 wurde das US-Patent US 8,478,041 für seine Erfindung erteilt, die durch die Vielzahl von unterschiedlichen Formaten und Darstellungsweisen der Netz-Inhalte in den letzten Jahren überraschend aktuell geworden ist.
Die Technologie-Lizenz-Büro (TLB) GmbH sucht Unternehmen als Lizenznehmer, die diese innovative Dienstleistung in ihr Portfolio aufnehmen und den Service für Webdesigner und Entwickler anbieten möchten. Der Geschäftsmodell ist im Grunde einfach: Der Serviceanbieter übernimmt die Implementierung aller gängigen Browser-Bildschirm-Kombinationen und bekommt den HTML-Quellcode vom Kunden zugesandt. In einem ersten Schritt werden Screenshots unterschiedlicher Browser- und Formatvariationen übereinander gelegt und verglichen. Die Unterschiede werden farblich markiert, so dass der Webdesigner sieht, wo er gegebenenfalls nacharbeiten muss. Bei einer größeren Anzahl von Einzelseiten kombiniert das Verfahren den visuellen Test mit Kennzahlen. Die Kennzahlen werden aus den Screenshots errechnet und erlauben die automatisierte und gleichzeitige Analyse mehrerer Browserdarstellungen. Die Kosten zur Erstellung und Pflege von Webseiten und -applikationen lassen sich deutlich senken.
Für weitere Informationen: Dr.-Ing. Hubert Siller, Mail: hsiller@tlb.de
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