RAID Datenrettung bei Datenverlust von NAS und Server-Backups
13.07.2017
PC, Information & Telekommunikation
Ob Privatperson oder Unternehmen: An regelmäßigen Backups wichtiger Dateien kommt man nicht vorbei, um einem drohenden Datenverlust vorzubeugen. Die Liste möglicher Gefahren ist lang: Hardware-Probleme, Anwenderfehler, Schadsoftware oder auch Stromausfälle können Daten gefährden. Immer mehr Institutionen wähnen sich mit einem Verbund aus mehreren Festplatten in Sicherheit. Doch weit gefehlt. Die Experten von Bindig Media erklären, weshalb RAID-Systeme keine verlässliche Backup-Methode sind.
Was unter einem RAID-System zu verstehen ist
RAID-Systeme sind unbestritten auf dem Vormarsch. Die Abkürzung steht für "Redundant Array of Independent Disks". Zwei oder mehr voneinander unabhängige physische Speichermedien, im Regelfall Festplatten, sind redundant angeordnet und zu einem Laufwerk zusammengeschlossen. Die Daten werden somit auf mehrere Disks gleichzeitig geschrieben. Fällt eine Festplatte aus, kann trotzdem weitergearbeitet werden, da das RAID-System als Ganzes weiterhin funktioniert. Vor allem für Unternehmen ist das ein immenser Vorteil: schädliche Betriebsausfälle und Zwangspausen gehören damit der Vergangenheit an. Der defekte Datenträger ist zudem im laufenden Betrieb auswechselbar.
Experten unterscheiden verschiedene RAID-Konfigurationen. Beim RAID-Level 0 kann man ohnehin nicht von einer Redundanz sprechen, die mögliche Vorteile im Hinblick auf eine Datensicherung bieten könnte. Bei dieser RAID-Variante werden zwei gleich große Festplatten miteinander verbunden, bei der die Daten jeweils abwechselnd auf das eine oder andere Speichermedium geschrieben werden. Fällt ein Laufwerk aus, sind alle Dateien im Verbund verloren. Mehr Schutz bietet RAID-Level 1, das aus mindestens zwei Disks besteht. Hier werden die Daten automatisch auf allen Festplatten gespeichert.
Weit verbreitet bei Unternehmens-Servern sind mittlerweile Arrays aus drei oder mehr Disks. Dieser Zusammenschluss (RAID-Level 5) kann nicht nur immens viel Datenvolumen aufnehmen. Auch die Performance des Systems erhöht sich, je mehr Festplatten miteinander verbunden sind. Neben den genannten Standard-Leveln existieren herstellerspezifische RAID-Systeme, die individuelle Speicherkonzepte anbieten. Allerdings weisen solche Verbünde im Falle eines Crashs einen wesentlichen Nachteil auf: Die Wiederherstellung verlorener Dateien gelingt meist nur sehr erfahrenen Spezialisten auf dem Gebiet der Datenrettung.
Disk-Verbund bietet Ausfallschutz, ist aber keine Backup-Methode
Auf welche Weise der Zusammenschluss der einzelnen Speichermedien erfolgt, kann unterschiedlich aussehen. Unternehmen bevorzugen Hardware-RAIDs, da hier der Hauptprozessor des firmeneigenen Servers deutlich entlastet wird. Für die Konfiguration und Verwaltung des Disk-Verbundes ist in diesem Fall ein Controller zuständig. Das bedeutet zudem zusätzlichen Fehlerschutz. Kostengünstiger ist ein Software-RAID, bei dem das Betriebssystem den Verbund managt. Die Arbeit übernimmt hier der Hauptprozessor des Computers, was jedoch die Performance des Arrays sinken lässt.
Bekanntlich werden bei RAID-Systemen alle Dateien automatisch auf mehrere Datenträger kopiert. Schnell könnte man daher zu der Erkenntnis gelangen, dass damit auch eine ideale Sicherung einhergeht. Doch schaut man sich die Funktionsweise eines Disk-Verbundes genauer an, wird klar: Sämtliche Änderungen an den Originaldaten werden auch auf den Duplikat-Festplatten durchgeführt. Und das schließt neben dem Kopieren eben auch das Löschen und Überschreiben mit ein. Löscht ein Nutzer also versehentlich bestimmte Dateien, sind diese auch auf den anderen Komponenten im RAID-Verbund verschwunden. Ein Backup meint hingegen eine separate, unabhängige Sicherung von Daten.
Ursachen für RAID-Datencrashs und Sicherungsmaßnahmen
Dass RAID-Systeme nicht als Backup-Methode taugen, hat auch noch andere Gründe. Von zunehmender Bedeutung ist das Auftreten gefährlicher Schadsoftware wie etwa Viren oder Trojaner. Sie befallen alle im Verbund zusammengeschlossenen Datenträger gleichzeitig. Weiterhin sind Fehler in der Hardware eine mögliche Gefahrenquelle, beispielsweise am Controller. Wenn die Konfiguration verloren geht oder das Array falsch initialisiert wird, kann dies ebenfalls den Verlust von Dateien bedeuten.
Benutzerfehler stellen eine weitere wichtige Ursache für einen Crash bei RAID-Systemen dar. Zu den häufigen Ereignissen zählen die Formatierung des Laufwerks oder das versehentliche Löschen von Dateien. Verheerende Auswirkungen kann es haben, wenn der Anwender laufende Updates vorzeitig beendet, indem er etwa die Stromzufuhr unterbricht. Professionelle Datenretter wie Bindig Media (https://www.bindig-media.de/raid-datenwiederherstellung/ ) - die langjährige Erfahrungen auf dem Gebiet der RAID-Systeme aufweisen - sind Ansprechpartner, um die oft überlebenswichtigen Daten zu rekonstruieren. Selbst bei seltenen Array-Varianten liegt die Wiederherstellungsquote bei nahezu 100 Prozent.
Dramatische Folgen für die Datensicherheit können auch äußere Einflüsse haben: Wenn die verbundenen Festplatten durch plötzliche Stromausfälle (Blitzschlag), einen Feuer- oder Wasserschaden außer Gefecht gesetzt werden, droht der unwiederbringliche Verlust von Daten. Trotz Nutzung eines RAID-Systems ist daher die Sicherung wichtiger Dateien auf externen Speichermedien das Gebot der Stunde. Gerade im Hinblick auf Katastrophen-Ereignisse ist es unabdingbar, diese Datenträger (wie externe Hard Disks) an separaten Orten zu hinterlegen. Auch die Möglichkeit des Backups in einer Cloud ist hier eine sinnvolle Option.
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