Fraunhofer SIT - Gefahr übers Telefon
15.08.2019
PC, Information & Telekommunikation
Hacker können auch über Telefongeräte an sensible Daten und Dienste gelangen: Die meisten Unternehmen nutzen VoIP-Telefone, die ins Firmennetzwerk eingebunden sind. Sicherheitsforscher des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie in Darmstadt haben in diesen VoIP-Telefonen insgesamt 40 teils gravierende Schwachstellen gefunden. Angreifer können über diese Lücken Gespräche abhören, das Telefon außer Betrieb setzen oder sich über Schwachstellen im Gerät weiteren Zugriff auf das Firmennetzwerk verschaffen. Die Hersteller der VoIP-Telefone haben die Schwachstellen mittlerweile geschlossen. Nutzern wird dringend empfohlen, die entsprechenden Updates der Geräte-Firmware einzuspielen. Weitere technische Details zu den Schwachstellen finden sich unter http://www.sit.fraunhofer.de/cve (https://www.sit.fraunhofer.de/cve). Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen haben die Forscher am Samstag auf der DEFCON vorgestellt, eine der weltweit größten Hackerkonferenzen.
Die Sicherheitsexperten des Fraunhofer SIT haben insgesamt 33 VoIP-Telefongeräte von 25 verschiedenen Herstellern auf Lücken und Schwachstellen geprüft. Dafür haben sie die webbasierten Benutzeroberflächen der Geräte untersucht, über die Administratoren die Telefone konfigurieren können. Von den Ergebnissen waren selbst die Sicherheitsexperten überrascht: "Wir hatten nicht erwartet, dass wir so viele derart kritische Lücken finden, da diese Geräte schon lange auf dem Markt sind und sie dementsprechend getestet und sicher sein müssten", erklärt Stephan Huber, einer der an der Untersuchung beteiligten Forscher.
Eine Schwachstellenart war so schwerwiegend, dass es den Sicherheitsforschern gelungen ist, die komplette administrative Kontrolle über das VoIP-Telefon zu erlangen. "Das ist ein Sicherheitstotalausfall", sagt Fraunhofer SIT-Wissenschaftler Philipp Roskosch, der ebenfalls an der Untersuchung beteiligt war. Hierüber könnten Angreifer auch andere Geräte manipulieren, die sich im selben Netzwerk befinden, wie weitere VoIP-Telefone, Rechner oder auch Produktionsmaschinen. Dieser Angriff war bei sieben Geräten möglich. Ein weiteres Angriffsszenario war eine Denial-of-Service-Attacke, die die VoIP-Telefone außer Gefecht setzt. Dies ist beispielsweise für Kundenhotlines, etwas von Banken oder Versicherungen, geschäftsschädigend.
Die Sicherheitsforscher haben alle Hersteller der untersuchten VoIP-Telefone über die gefundenen Schwachstellen informiert; diese haben alle reagiert und die Lücken geschlossen. Die Fraunhofer SIT-Experten raten deshalb allen Nutzern, die eigenen Geräte aktuell zu halten und auf Updates für die Geräte-Firmware zu achten. Weitere technische Details zu den untersuchten VoIP-Telefonen und den gefundenen Lücken finden sich im Internet auf http://www.sit.fraunhofer.de/cve (https://www.sit.fraunhofer.de/cve).
IT Security Fraunhofer SIT Internetsicherheit Voip Internettelefonie Internet Telefonie Telekommunikation Hacker Datenschutz Datensicherheit Netzwerke VoIP-Telefone DDos EDV
https://www.sit.fraunhofer.de
Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie
Rheinstraße 75 64295 Darmstadt
Pressekontakt
https://www.sit.fraunhofer.de
Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie
Rheinstraße 75 64295 Darmstadt
Diese Pressemitteilung wurde über PR-Gateway veröffentlicht.
Für den Inhalt der Pressemeldung/News ist allein der Verfasser verantwortlich. Newsfenster.de distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.
Weitere Artikel von Oliver Küch
08.10.2019 | Oliver Küch
Gravierende Sicherheitslücken in TwitterKit für iOS
Gravierende Sicherheitslücken in TwitterKit für iOS
02.10.2019 | Oliver Küch
Neuer Codescanner findet Software-Schwachstellen ohne Quellcode
Neuer Codescanner findet Software-Schwachstellen ohne Quellcode
24.07.2019 | Oliver Küch
Hessens Wissenschaftsministerin überzeugt sich von Cybersicherheit made in Darmstadt
Hessens Wissenschaftsministerin überzeugt sich von Cybersicherheit made in Darmstadt
09.07.2019 | Oliver Küch
Innovationen für mehr Cybersicherheit
Innovationen für mehr Cybersicherheit
25.02.2019 | Oliver Küch
Embedded World 2019: Fraunhofer SIT - Cybersicherheit für Stromtankstellen
Embedded World 2019: Fraunhofer SIT - Cybersicherheit für Stromtankstellen
Weitere Artikel in dieser Kategorie
25.11.2024 | heinekingmedia GmbH
Effiziente Unternehmenskommunikation mit DSBelements
Effiziente Unternehmenskommunikation mit DSBelements
25.11.2024 | Galileo Group AG
Conigma CCM erhält SAP-Zertifizierung
Conigma CCM erhält SAP-Zertifizierung
23.11.2024 | Pro Portfolio Partners
Innovation im Handel: Wie deutsche Investoren von KI-Systemen bei Pro Portfolio Partners profitieren
Innovation im Handel: Wie deutsche Investoren von KI-Systemen bei Pro Portfolio Partners profitieren
22.11.2024 | Aryaka
Aryaka-Umfrage: Fertigungsunternehmen reagieren nur langsam auf Sicherheitsbedrohungen im Netz
Aryaka-Umfrage: Fertigungsunternehmen reagieren nur langsam auf Sicherheitsbedrohungen im Netz
22.11.2024 | H zwo B Kommunikations GmbH
Die Pole Position im Blick: STARFACE Incentive auf dem Nürburgring
Die Pole Position im Blick: STARFACE Incentive auf dem Nürburgring