Das sicherste Kabel für EX-Anwendungen
04.11.2012
Elektro & Elektronik
Mit den neu entwickelten SC 44 Safety Cable von HRADIL werden Verschleppungen durch die Leitungen vollständig und sicher unterbunden, unabhängig von Kabellänge, Art und Druck des Gases. Mit der vollständigen Erfüllung der IEC 60079-14-9.3.1 sind weitreichende rechtliche Konsequenzen verbunden. Konnte man bis dato die Nichterfüllung mit dem "Stand der Technik" erklären, ist dies ab sofort nicht mehr möglich. Der erste DEKRA Prüfbericht dieser Art dokumentiert diesen technischen Durchbruch. Die SC 44 Kabel von HRADIL wenden sich an Anwender mit extrem hohen Explosionsschutzanforderungen wie z.B. in der petrochemischen Industrie. Die neuen HRADIL SC 44 Kabel gibt es in unterschiedlichen Konfigurationen, z.B. mit 3x1,5mm2.
Autor: Dr.-Ing. Edmund Remane, HRADIL Spezialkabel GmbH, F&E Sonderprojekte
Explosionsschutz muss in vielen industriellen Fertigungsbereichen groß geschrieben werden. In der chemischen und petrochemischen Industrie, bei der Erdöl- und Erdgasförderung und im Bergbau entweichen während der Fertigung, bei Transport und Lagerung brennbare Gase sowie Dämpfe.
Das Problem der Zonenverschleppung wird erstmalig von HRADIL gelöst
Können Strom und Spannung nicht derart begrenzt werden, dass eine Funkenbildung zu 100% auszuschließen ist, so wird durch erhöhte Sicherheit der Komponenten und druckfeste Kapselung eine Explosion in die Umgebung zu verhindern versucht. Trotzdem haben sich mehrfach Unfälle ereignet, weil explosive Gase durch die Kabel in weniger geschützte Bereiche hindurchwanderten.
Die IEC 60079-14-9 legt die Anforderungen an die Kabel im Ex-Berech hinsichtlich von mechanischen Beschädigungen, von Korrosion sowie von chemischen und thermischen Einwirkungen fest. Und diese klassischen Anforderungen werden auch heute von vielen Anbietern eingelöst, spezielle thermoplastische Materialien und konstruktive Kabelaufbauten kommen hier zum Einsatz.
Aber die Forderung der IEC 60079-14-9.3.1, eine "Pumping Action" - also eine Verschleppung - von brennbaren Gasen aus einer Umgebung mit explosionsfähiger Atmosphäre heraus zu verhindern, wurde bis dato nur ungenügend erfüllt. Hintergrund hierfür ist die Tatsache, dass ein Kabel in seinem konstruktiven Aufbau nicht völlig kompakt ist. Zwischen den Adern und Füllern können Leerräume entstehen, in die brennbare Gase einströmen und weitergeleitet werden. Angesichts dieser kapillaren Wirkung lässt sich eine Verschleppung nicht ausschließen. Dieser Effekt kann noch verstärkt werden, wenn in der Leitung poröse Füllmaterialien wie Fließstoffe und faserige Materialien verbaut werden, die ein hygroskopisches Verhalten besitzen.
HRADIL Spezialkabel hat nun ein Produktionsverfahren entwickelt, das genau diese Forderung der IEC 60079-14 9.3.1 für unterschiedlichste Leitungstypen erfüllt. Technischer Hintergrund ist eine speziell entwickelte Druck-Extrusion, mit der eine flammwidrige, halogen- und nicht-hygroskopische Materialmischung in das Kabelinnere eingebracht wird. Alle Adern und Schirmungen werden derart eingebettet, dass Kapillarräume innerhalb der Leitung verfüllt werden. Zu einer Verschleppung von brennbaren Gasen kann es nicht mehr kommen, wie es der DEKRA Prüfbericht belegt.
Technische und rechtliche Konsequenzen
HRADIL Geschäftsführer Alfred Hradil betont den Sicherheitsgewinn der neuen SC 44 Kabel: "Wir können erstmalig mit unserem Kabel garantieren, dass es nicht zu einer Zonenverschleppung von brandgefährlichen Stoffen kommen kann. Damit ist die Leitung insbesondere für Anwendungen im Off-Shore-Bereich und in der Chemischen Industrie von enormer Tragweite. Denn mit dem neuen Kabel können alle Zulieferer und Hersteller den, dem weiterentwickelten Stand der Technik entsprechenden, vollständigen Nachweis der IEC 60079-14-9.3.1 erbringen".
Hinter vorgehaltener Hand wissen Zulieferer und Hersteller für den EX-Bereich seit Jahren, dass beim Punkt Zonenverschleppung die IEC 60079-14-9.3.1 kaum eingelöst werden konnte. Das war bis dato für die Praxis nicht weiter problematisch. Selbst im Falle des "Worst-Case" konnte man auf das latente Restrisiko verweisen, denn Stand der Technik war, dass aufgrund der produktionstechnischen Möglichkeiten in der Kabelfertigung eine Zonenverschleppung nicht ausgeschlossen werden konnte. Das hat sich jedoch mit den neuen HRADIL SC 44 Kabeln grundlegend geändert: Die Erfüllung der IEC 60079-14-9.3.1 ist in Gänze möglich, der Stand der Technik ist einen Schritt weiter. Zum Wohle aller, die in explosionsgefährdeten Bereichen arbeiten.
Hintergrund IEC 60079-14
Errichtungsbestimmungen elektrischer Betriebsmittel in gasexplosionsgefährdeten Bereichen
Zum 1. August 1998 wurde in Deutschland eine neue Errichtungsbestimmung elektrischer Betriebsmittel für Ex-Bereiche, die EN 60079-14:1997 (DIN VDE 0165 Teil 1:1998-08) Elektrische Betriebsmittel in gasexplosionsgefährdeten Bereichen (ausgenommen Grubenbauten) umgesetzt.
Diese Norm regelt die Installation elektrischer Betriebsmittel in kritischen Bereichen, die durch Gase und Dämpfe explosionsgefährdet sind. Sie kommt als Nachfolgerin der DIN VDE 0165:1991-02, deren Abschnitte für staubgefährdete Bereiche jedoch noch weiterhin Gültigkeit besitzen (bis zur Inkraftsetzung der EN 50281-1-2 (DIN VDE 0165 Teil 2). Sie ergänzt die Anforderungen der allgemeinen Errichtungsbestimmungen der DIN VDE 0100ff und weiteren mitgeltenden Normen.
Der Geltungsbereich ist umfassend geregelt: Die Norm gilt für alle elektrischen Einrichtungen und Anlagen in gefährdeten Bereichen, ganz gleich, ob es sich um fest installierte, zeitweilig installierte, tragbare, transportable oder in der Hand gehaltene handelt. Sie gilt für alle Spannungen.
Hradil Spezialkabel GmbH
Herr Jürgen Albrecht
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74321 Bietigheim-Bissingen
Deutschland
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