Der Leitfaden zum Wein verkosten
12.07.2016
Essen & Trinken
Wein sollte man immer mit allen Sinnen genießen. Unsere Hauptsinnesorgane beim Geschmack sind das Auge, die Nase und der Gaumen. Das Auge isst bekanntlich mit und beim Wein trinkt es eben auch mit. Der Geschmack am Gaumen hat gleichzeitig auch viel mit dem Geruch zu tun, denn ohne den richtigen Duft gibt es kein Geschmackserlebnis. Aus diesem Grund nutzen Weinliebhaber bewusst alle wichtigen Sinne um den Wein bewerten und genießen zu können. Dazu die Reihenfolge im Einzelnen.
Das C steht für Color, also die Farbe des Weins. Die Farbe sagt uns schon sehr viel über den Wein und was wir zu erwarten haben. Ein helles, strahlendes rot zeugt eher von einem eleganten und filigranen Rotwein. Ist das rot bräunlich, dann hat der Wein meist schon ein gewisses Alter und man darf keine frische Frucht mehr erwarten. Viele Menschen mögen am liebsten dunkle, brombeerfarbige Rotweine, da diese meist auch sehr fruchtig und voll schmecken. Wenn der Rand aufgehellt erscheint, dann sind es Reiferänder die davon zeugen, dass der Wein schon etwas älter ist. Dunkle, fast Orangefarbene Weißweine sind entweder schon etwas reifer oder zählen zu den schweren Weißweinen. Helle Strohgelbe Weißweine sind meist auch frisch und klar im Geschmack. Bei Rosé können wir an Hand der Farbe gleich zwischen zwei Roséweinen unterscheiden. Die pinkfarbenen roten Rosés sind nach der Saftabzugsmethode erstellt. Hier erwarten uns in der Regel fruchtige Weine mit viel Aroma. Die Lachsfarbenen Rosés werden erst nach zwei bis drei Tagen auf der Maische abgepresst, was oft frischere und elegantere Rosés ergibt. Über die Farbe lässt sich also schon sehr viel über den Wein erfahren. Wenn Sie Wein bestellen (http://www.genuss7.de/wein-bestellen.html), ist dieser meist noch ungeöffnet in der Flasche und somit ist die Farbe oft Ihr erster Eindruck und der ist bekanntlich immer wichtig.
Kommen wir zum zweiten Punkt dem O, das steht für Odor und somit den Geruch oder den Duft des Weins. Wobei der Geruch treffender ist, denn nicht nur die Düfte sondern auch die Fehlnoten machen eine Aussage über den Wein. Der kann ja nicht nur duften sondern auch muffig oder nach Kork riechen. Der Geruch des Weins ist wichtiger als viele denken, denn er hat auch einen realen Einfluss auf den wahrgenommenen Geschmack des Gaumens. Im ganzen Leben begleiten uns Gerüche noch stärker als der Geschmack. Gerüche vermitteln uns unzählige Informationen und beeinflussen dabei sogar unsere Gefühle und Erinnerungen. Angenehme Düfte lösen Wohlbehagen aus und unangenehme Düfte warnen uns. Machen Sie die Probe und verkosten Sie mal einen Wein ohne Geruch, indem Sie sich die Nase zuhalten. Der Geschmack ist dann wie betäubt und von Genuss kann keine Rede mehr sein. Doch wir reden hier ja über die wohlriechenden Aromen des Weins. Bei gutem Rotwein erkennt man meist zuerst die Beerenaromen von Brombeere bis Himbeere oder Dörrpflaume kann hier alles dabei sein. Danach kommen Gewürz- und Blumennoten und zuletzt die mineralischen Anklänge. Weißweine riechen oft nach gelben Früchten und natürlich auch nach Gräsern und Paprika. Sie können auch exotisch nach Stachelbeere, Ananas und Pfirsich riechen. Im Ganzen riechen Weißweine auch heller als Rotweine. Daran kann man den Zusammenhang an Farbe und Geruch wieder sehr gut herstellen.
Der letzte Punkt ist Sapor, der Geschmack des Weins. Dieser hat einen direkten Zusammenhang mit dem Geruch wird aber zuletzt vom Gaumen aufgenommen. Wichtig ist dabei, dass der Wein auf der Zunge mit dem Duft in der Nase harmoniert. Durch Farbe und Geruch haben wir eine Erwartungshaltung eingenommen und der Gaumen ist quasi die Endkontrolle. Riecht der Wein nach Cassis und Brombeere so geben beerige Noten am Gaumen ein stimmiges Gesamtbild ab. Manche Eindrücke kann man nur mit dem Mund erfassen, beim Rotwein ist dies zum Beispiel das enthaltenen Tannin, die Gerbstoffe die aus der Schale in den Wein kommen. Sie geben oft dieses pelzige, raue Gefühl im Mund und auf der Zunge ab. Tannin kann samten oder rau sein, bei Wein mit viel Lagerpotenzial ist das Tannin in jungen Jahren oft noch rau und mit andauernder Reife immer mürber und damit weicher. Bei Weißwein erkennt man am Gaumen schnell den Säuregehalt. Er kann quietschig und säurebetont schmecken, wie z.B. Sauvignon Blanc oder Riesling oder weich und schmelzig, wie sehr oft Chardonnay und andere Burgundersorten.
Nach dem 3-Punkte COS-Schema können Sie entscheiden ob der Wein sich in allen Punkten harmonisch zu einem gelungenen Gesamtbild zusammenfügt oder ob er Schwächen oder gar Fehler hat.
Lassen Sie sich bei der Entscheidung nicht von anderen Beeinflussen, ganz zum Schluss ist es Ihre Entscheidung, da es ja auch Ihre Augen, Ihre Nase und Ihr Gaumen ist, der diese Informationen sammelt und auswertet. Somit ist der Eindruck natürlich auch subjektiv und das sollte er auch bleiben. Denn das ist es zu guter Letzt, was Wein zu einem einzigartigen Getränk mit seiner großen Individualität macht. Bei genuss7 finden Sie eine große Auswahl an Weinen und durch die Kategorisierung in Typen auch schnell ein Wein, der Ihnen schmecken könnte. Und dann heißt es verkosten und bewerten. Am Besten nach dem COS Schema.
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