Pressemitteilung von Sven-David Müller

Zum Teufel mit dem Kater Silvester!


Essen & Trinken

Bald ist wieder Silvester. In geselliger und feuchtfröhlicher Runde wird nicht nur gefeiert und gegessen, sondern oft auch mehr Alkohol getrunken als sonst. Die Folge ist der wohlbekannte Kater am Tag danach. Aber was ist das eigentlich - ein Kater? Durch welche Symptome äußert er sich? Gibt es vorbeugende Maßnahmen und vor allem, was kann man tun, wenn der Kater schon da ist?

Der Volksmund bezeichnet die Beschwerden, die nach einer "leichteren Alkoholvergiftung" auftreten, als Kater. Damit ist nicht das liebenswerte Geschöpf aus der Gattung der Felidae gemeint, das morgens um Ihre Beine streift und etwas zu Fressen oder eine saubere Katzentoilette möchte. Nein, es geht um den Brummschädel und die Übelkeit, die eine armen Sünderin oder einen armen Sünder nach dem Genuss größerer Mengen alkoholischer Getränke heimsuchen.

Ein anderes Wort für Kater ist auch Katzenjammer. Sprachgeschichtlich stammt das Wort Kater von Katarrh ab, obwohl die Symptome nichts miteinander zu tun haben. Die einen Kater auslösende Alkoholmenge ist von vielen Faktoren wie Körpergewicht, Stoffwechsel und der Art der konsumierten alkoholischen Getränke abhängig.

Welche Beschwerden treten bei einem Kater auf?
Typisch für den Kater sind Kopfschmerzen begleitet von Unwohlsein. Weitere häufige Symptome sind je nach Ausprägung auch Übelkeit und Erbrechen. Für die körperlichen Beschwerden sind biochemische Prozesse verantwortlich. Alkohol verursacht im Körper einen Flüssigkeitsentzug. Der Flüssigkeitsverlust geht mit dem schnellen Verlust von Substanzen aus dem Blut einher, zum Beispiel Mineralien wie Natrium und Magnesium. Diese Substanzen fehlen dann dem Körper.

Fuselalkohole und andere Übeltäter
Darüber hinaus werden die Symptome durch die Denaturierung körpereigener Eiweiße verursacht. Denaturierung ist ein Prozess, bei dem die Struktur von Eiweißen verändert wird. In den meisten Fällen geht das mit der Zerstörung ihrer biologischen Funktion einher. Für die Denaturierung nach dem Konsum von Alkohol ist ein Stoff verantwortlich der eigentlich während des körpereigenen Abbaus von Alkohol entsteht. Er heißt Acetaldehyd.
Beim Herstellungsprozess alkoholischer Getränke entstehen nicht nur Alkohol, sondern auch Begleitalkohole. Diese werden auch Fuselalkohole genannt. Begleitalkohole sind nicht ungefährlich. Der Körper baut sie zu Giftstoffen ab. Das kann eine verminderte Herzleistung und eine schlechtere Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff zur Folge haben. Die Symptome sind die gleichen, wie bei einem Kater, nur dass dieser bei Begleitalkoholen noch stärker ausgeprägt ist. Die Einnahme höherer Dosen dieser Substanzen kann schwere, lebensgefährliche Vergiftungen zur Folge haben.

2. Teil: Wie kann man gegen einen Kater vorbeugen?
Am sichersten ist natürlich der Verzicht auf alkoholische Getränke. Wem das an Silvester in geselliger Runde schwerfällt, wählt am besten Getränke, die wenige Begleitalkohole beinhalten. Bei Bier ist die Menge an Begleitalkoholen geringer als bei Wein, bei Weißwein in der Regel geringer als bei Rotwein. Einen hohen Anteil an Begleitalkoholen haben Obstler, dunkler Whiskey und vor allem Selbstgebranntes.
Bevor Sie zum ersten Sektglas greifen, schaffen Sie eine solide Grundlage. Generell gilt: Nicht nüchtern sein beim Trinken, also nicht auf nüchternen Magen trinken. Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, dem Kater schon während der Silvesterfeier vorzubeugen. Viel Mineralwasser oder andere nicht-alkoholische Getränke, können helfen, der unvermeidlichen Dehydration und dem unvermeidlichen Mineralien-Mangel am Tag danach entgegenzuwirken. Am besten pro alkoholischem Getränk im Anschluss ein großes Glas Mineralwasser mit einem hohen Anteil an Magnesium und Natrium trinken.

Diese Speisen können Schlimmeres verhindern
Dehydration geht auch mit dem Verlust von Mineralien einher. Neben Mineralwasser kann auch der Genuss von Salzgebäck dazu beitragen, den Natriumhaushalt schon am Silvesterabend auszugleichen. Einen hohen Natriumgehalt haben auch Hering, Frikadellen oder Salzgurken.
Wenn Sie also nicht wollen, dass der Kater am Tag danach zu stark wird, beugen Sie vor und machen Sie das Katerfrühstück an Neujahr zum Katerabendessen an Silvester. Dann wird der Kater vielleicht zu einem kleinen Kätzchen. Ein altes Hausmittel vor dem Zubettgehen sind 0,4 Liter Mineralwasser mit zwei Magnesium-Brausetabletten aus der Drogerie und einer Messerspitze Salz.

3. Teil: Wenn es schon zu spät ist
Wer die vorbeugenden Maßnahmen vernachlässigt oder ganz vergessen hat, kann die Symptome des Katers trotzdem mildern. Lüften Sie gleich nach dem Aufstehen kräftig durch. Die frische Luft tut gut.

Trinken Sie viel, natürlich auf keinen Fall Alkohol! Das kann zu einer unangenehmen Angewohnheit werden und eine gefährliche Alkoholabhängigkeit zur Folge haben. Damit ist nicht zu spaßen! Trinken Sie am besten Mineralwasser mit einem hohem Magnesium- oder Natriumgehalt oder Fruchtsaftschorle. Das führt dem Körper wieder Flüssigkeit und Mineralien zu.
Eine beliebte Tradition nach dem Konsum größerer Mengen Alkohol ist das Katerfrühstück am Morgen danach. Es soll die Symptome des Katers lindern. Auf dem Speiseplan stehen beim Katerfrühstück neben viel Flüssigkeit vor allem Speisen mit einem hohen Salz-, Eiweiß- und Fettanteil.

Kater mögen Fisch
Neben dem klassischen eingelegten Hering in Form eines Rollmopses eignen sich für ein Katerfrühstück Lachs, Thunfisch aus der Dose oder Bismarckheringe. Wer keinen Fisch mag: Sauerkraut oder saure Gurken sind für ein Katerfrühstück ebenfalls geeignet. Auch fetthaltige Speisen wie Brot mit Kräuterquark zum Frühstück oder eine Hühnersuppe zum Mittagessen tun gut.
Meiden Sie Schmerztabletten. Wenn Sie Kopfschmerzen haben, trinken Sie eine Tasse starken schwarzen Kaffee mit dem Saft einer ganzen Zitrone. Das schmeckt zwar gewöhnungsbedürftig, wirkt aber so ähnlich wie eine Schmerztablette.
In unserer Rezeptdatenbank finden Sie Rezepte mit katererprobten Zutaten, zum Beispiel Thunfisch, Lachs oder Sauerkraut. In unserer Community können Sie sich mit anderen Usern über Ihre Erfahrungen mit den Silvester-Nachwehen austauschen: http://www.ellviva.de/Forum

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Redaktion: Patrick Jiranek und Sven-David Müller, Medizinjournalist, ellviva-Redaktion
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