Effektive Wege aus der Kalorienvergiftung: Weg mit dem Weihnachtsspeck
30.12.2011
Essen & Trinken
Wege aus der Kalorienvergiftung: Weg mit dem Weihnachtsspeck
Weihnachten ist schön. Man sieht seine Lieben und Mamas Gänsebraten ist immer noch der beste. Nicht so schön sind die nackten Tatsachen auf der Personenwaage zwischen den Jahren oder am Neujahrstag. Nicht selten sorgt das angezeigte Körpergewicht für Ernüchterung. Doch bevor Sie Ihre Diät in Angriff nehmen, sollten Sie mit ein paar Vorurteilen zum Thema Abnehmen aufräumen.
Im Durchschnitt beträgt die Gewichtszunahme zwischen Weihnachten und Neujahr nämlich nur 370 Gramm und nicht viele Kilogramm. Diese 370 Gramm halten sich aber hartleibig auf den Hüften. Die eigentliche Gewichtszunahme findet zudem nicht zwischen Weihnachten und Neujahr, sondern vielmehr zwischen Neujahr und Weihnachten statt.
Um das Thema Abnehmen ranken sich viele Mythen. Reicht es wirklich, sich gesund zu ernähren und einfach nur die Hälfte von allem zu essen, wenn man abnehmen möchte? Die ellviva-Redaktion enträtselt die fünf größten Mythen.
Die größten Mythen zum Thema Abnehmen
Eine Kalorie ist eine Kalorie! Sie ist eine Maßeinheit für die Energie. Dem Körper ist es in Bezug auf die Verbrennung von Energie egal, ob er diese in Form von Fett, Eiweiß oder Kohlenhydraten verarbeiten muss. Fest steht: Wer zu viel Energie zu sich nimmt, läuft Gefahr, dass der Körper nicht verbrannte Energie in Form von Fett speichert und zunimmt.
Im ellviva-Artikel "Kalorien sparen leicht gemacht", erfahren Sie, welche fettarmen Alternativen es zu welchen Lebensmitteln gibt, zum Beispiel fettarme Milch statt Vollmilch. Schließlich nehmen die Deutschen im Durchschnitt mit 142 Gramm am Tag Fett zu sich. Das ist zu viel. Fett ist zwar ein wichtiger Energielieferant. Mehr als 85 Gramm am Tag sollten es nicht sein. Im Artikel Richtig Essen: Fett sparen lesen Sie, wie viel Fett bestimmte Lebensmittel enthalten und wie viel Fett Sie mit fettarmen Alternativen einsparen können.
Ein weiterer Mythos besagt, dass Geflügelfleisch immer fettärmer sei als Rindfleisch. Das stimmt so nicht: 100 Gramm Gänsefleisch enthalten 21 Gramm Fett und die gleiche Menge Rindfleisch zwischen 3,5 und 12 Gramm. Damit enthält Rindfleisch auch nicht mehr Fett als Hähnchen- oder Putenfleisch.
Der Mythos: "Friss die Hälfte"
In das Reich der Mythen gehört auch das Motto: "Friss die Hälfte". Man läuft auf diese Weise nur Gefahr, dass man von bestimmten Vitalstoffen (Vitamine und Mineralstoffe) zu wenig zu sich nimmt. Das kann zu Mangelerscheinungen wie Vitaminmangel oder Eisenmangel führen. Zudem schaltet der Körper wie in Notzeiten auf Sparflamme um, sodass er mit weniger Energie auskommt. Das hat nur zur Folge, dass nach Beendigung der Diät das Gewicht steil nach oben gehen kann. Dieses Phänomen ist auch unter dem Namen Jo-Jo-Effekt bekannt. Statt "Friss die Hälfte" empfiehlt die ellviva-Redaktion "Iss das Richtige".
Achten Sie darauf, dass Sie bei der Aufnahme in Form von Kohlenhydraten die richtigen Lebensmittel wie Vollkornbrot zu sich nehmen. Mehr zum Thema finden Sie im Beitrag Richtig essen: "Gute Kohlenhydrate". Die Devise lautet "Slow-Carb" und nicht "Low-Carb".
Gerne wird auch behauptet, dass eine gesunde Ernährungsweise wie von selbst zum Abnehmen führt. Eine gesunde Ernährung ist zwar wichtig. Sie alleine hilft aber nicht automatisch. Das Gleiche gilt auch für vegetarische Kost. Es gibt sehr gesunde Leckereien, die sich als gesunde Kalorienfalle entpuppen. Wussten Sie zum Beispiel, dass Mozzarella zu den fettreichsten Käsesorten gehört und dass Müslimischungen im Schnitt 380 Kalorien und zehn Gramm Fett pro 100 Gramm beinhalten?
Ganz anders verhält es sich mit Harzer Käse. Das ist der fettärmste Käse überhaupt und er eignet sich als Zutat für die kalte und warme Küche. Ein leckeres Rezept mit Harzer Käse aus dem ellviva-Rezeptdatenbestand ist zum Beispiel Wrap mit Harzer Käse und Rote Bete.
Ran an den Speck und weg damit
Die Alternative zu den Ernährungsmythen ist eine ausgewogene Ernährung. Dazu gehören nicht nur Nahrungsmittel mit den "richtigen" Kohlenhydraten oder dass Einsparen von Fett, sondern eine ausreichende Eiweiß-Zufuhr. Es ist der dritte wichtige Energielieferant. Eiweiß ist das Baumaterial für die Organe und die Muskeln. Es ist sättigend und wirkt dem Jo-Jo-Effekt entgegen. Zu viel davon kann wie die beiden anderen Energieträger Fett und Kohlenhydrate für Übergewicht verantwortlich sein.
Tierisches Eiweiß ähnelt von seiner Struktur dem menschlichen mehr als pflanzliches. Deshalb brauchen Sie weniger davon. Am besten zum Abnehmen ist eine Kombination aus pflanzlichen und tierischen Eiweißlieferanten, zum Beispiel Milch, Brötchen mit Käse oder Joghurt mit Milch, gerne auch Linsensuppe mit Brot oder Pellkartoffeln mit Quark.
Die richtige Menge an Eiweiß ist auch wichtig, wenn Sie mit viel Bewegung gesund abnehmen wollen. Mit Sport können Sie den Erfolg beim Abnehmen maßgeblich verbessern. Dabei verbraucht der Körper mehr Energie als bei gewöhnlicher Aktivität. Am besten geeignet sind Sportarten, die Sie Ihrer Leistungsfähigkeit anpassen können, also Schwimmen, Radfahren oder Joggen. Mit solchen Sportarten ist der Einstieg leichter. Ausführliche Informationen zu dem Thema gibt es im ellviva-Special "Fitnesstraining für Einsteiger". Sport erhöht den Eiweißbedarf.
Warum Flüssigkeit wichtig ist
Wer viel Sport macht, muss auch reichlich trinken. Flüssigkeit ist nicht nur überlebensnotwendig. Schließlich bestehen wir zu über zwei Dritteln aus Wasser. Viel trinken bringt auch den Stoffwechsel in Schwung. In unserem Artikel "Leichter Abnehmen durch Trinken" informieren wir Sie, wie viel Flüssigkeit Sie am Tag bei normaler Aktivität und beim Sport benötigen und in Form welcher Lebensmittel bzw. Getränke diese am besten beim Abnehmen hilft. Wussten Sie, dass Sie durch das Trinken von kaltem Wasser Ihre Fettverbrennung anregen können?
Das Schwierigste an einer Diät ist nicht der Hunger. Wenn Sie sich an eine ausgewogene Ernährung halten, werden Sie kaum ein Hungergefühl verspüren und nur selten Hunger auf etwas Bestimmtes haben. Das würde nur einen Mangel an Nährstoffen signalisieren. Wichtig ist, dass Sie beim Abnehmen auch durchhalten. Im Artikel "Diäten durchhalten", erfahren Sie, wie Sie dabei am besten vorgehen. Falls sich dabei mit inneren Widerständen zu kämpfen haben, lesen Sie, wie Sie gezielt gegen den inneren Schweinehund bekämpfen können.
Auf Pillen und Pülverchen können Sie getrost verzichten, wenn Sie abnehmen wollen. Sie machen fast immer nur den Geldbeutel schlank. Das Körperfett bleibt praktisch unberührt. Ausnahme: bestimmte rezeptpflichtige Wirkstoffe wie zum Beispiel der Wirkstoff Orlistad aus der Gruppe der Abmagerungsmittel, der in bestimmten Fällen bei der Behandlung von Übergewicht und Fettsucht vom Arzt verschrieben wird.
5 Tipps zum guten Schluss
Abschließend noch 5 Tipps zur mühelosen Gewichtsreduktion von der ellviva-Redaktion.
1. Senf, Tomatenmark oder Meerrettich sind nicht nur lecker. Als Brotaufstrich sind diese Lebensmittel eine fettarme Alternative zu Margarine und Butter.
2. Bei der Zubereitung von Salatdressings können Sie statt Sahne oder Crème fraîche Kondensmilch verwenden. Ihr Fettgehalt ist gering.
3. Wenn der Tee oder Kaffee schon gesüßt werden muss, dann lieber mit Süßstoff als mit Haushaltszucker. Das spart reichliche Kalorien ein und hilft beim Abnehmen.
4. Verwenden Sie zum Andicken lieber passiertes Gemüse, Tomatenmark oder Zwiebeln als Soßenbinder anstatt Butter und Co.
5. Ersetzen Sie bei der Zubereitung eines Hackbratens einen Teil des Fleisches durch geriebene Möhren, Kohlrabi und Sellerie. Das reduziert den Kaloriengehalt des Bratens und schmeckt.
Fazit: Mit einer ausgewogenen Ernährung, viel Bewegung, viel Flüssigkeit und einer Portion Willenskraft ist Abnehmen bis zu den leckeren Osterbraten also ein realistisches Ziel. In unserer Community können Sie sich mit anderen Lesern über das Thema Abnehmen im Allgemeinen und Abnehmen nach den Feiertagen im Besonderen austauschen.
Weitere Informationen über gesundheitliche Themen bietet das Ratgeberportal ellviva: http://www.ellviva.de/Gesundheit
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Redaktion: Patrick Jiranek und Sven-David Müller, Medizinjournalist, ellviva-Redaktion
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