Pressemitteilung von Angela Sauerland

Niedersachsens Agrarminister besucht EGO


Essen & Trinken

Georgsmarienhütte, 24.02.2011. Niedersachsens Agrarminister Gert Lindemann (CDU) diskutierte am 22. Februar 2011 in Georgsmarienhütte mit Landwirten und weiteren Interessierten über zukunftsfähige Konzepte der Fleischerzeugung. Als ein Beispiel wurde die integrierte Fleischerzeugung bei der EGO vorgestellt. Lindemann stellte seine Position und den "Neuen Tierschutzplan Niedersachsen" vor. Abschließend erörterten die Teilnehmer, wie sich die Erwartungen der Verbraucher mit den Möglichkeiten einer wirtschaftlich erfolgreichen Erzeugung vereinen lassen.

Der Einladung der Erzeugergemeinschaft Osnabrück (EGO) zu einer Diskussionsrunde mit dem Niedersächsischen Landwirtschaftsminister Gert Lindemann in die LandvolkHochschule Oesede folgten rund 80 interessierte Zuhörer. Ansgar Pohlmann, Geschäftsführer der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land mbH, erläuterte als Moderator einführend, dass Niedersachsen das "Ernährungsland" schlechthin sei. Es ginge darum, sichere Lebensmittel in guter Qualität zu erzeugen. Er übergab das Wort an Rudolf Festag, den geschäftsführenden Vorstand der EGO.

EGO erzeugt Fleisch regional, handwerklich und verantwortungsvoll

Festag stellte das integrierte Erzeugungssystem der EGO unter den Stichpunkten "regional, handwerklich und verantwortungsvoll" vor. Hinter der Erzeugergemeinschaft stehen rund 500 landwirtschaftliche Betriebe aus dem Osnabrücker Land. Alle Prozesse von der Ferkelerzeugung, der Schweinemast, dem Tiertransport und der Schlachtung der Tiere bis zur Belieferung der Fleischerei-Fachgeschäfte liegen in den Händen der EGO. Sie verkauft ihr Qualitätsfleisch unter der Marke "Eichenhof". Als einziger Schweinefleisch-Erzeuger in Deutschland ist das gesamte System der EGO TÜV-geprüft.

Lindemann empfiehlt der Landwirtschaft integrierte Konzepte

Agrarminister Gert Lindemann betonte, eine integrierte Erzeugung wie die der EGO sei vernünftig und erstrebenswert. Er rege die Landwirte dazu an, solche zukunftsorientierte Konzepte verstärkt umzusetzen. Zugleich betonte er: "Wir können das bestehende System nicht auf den Kopf stellen, sondern müssen es überdenken und verbessern." Die industrielle Tierproduktion in Deutschland sei hochleistungsfähig und gerade Niedersachsen habe hier eine Vorreiterfunktion inne.

Verbraucherwünsche und Wirtschaftlichkeit - ein schmaler Grat

Der Dioxin-Skandal sei aus der übersteigerten Profitgier Einzelner entstanden, erklärte Lindemann. Die Folge war eine Verunsicherung der Verbraucher, unter der die gesamte Fleischbranche - vom eigentlichen Skandal weitgehend nicht betroffen - gelitten hat. Er folgerte: "Wir müssen den schmalen Grat treffen zwischen der Akzeptanz der Verbraucher, wie Fleisch erzeugt wird, und dem wirtschaftlichen Erfolg, den Bauern und Landwirte erzielen müssen". Deutschland nehme eine Sonderstellung innerhalb der EU ein, weil hier über 70 Prozent des Fleisches über Sonderangebote lanciert werde. Daher sei eine überstürzte Abkehr von der derzeit praktizierten Form der Erzeugung nicht realisierbar. Vielmehr sollten die Verbraucher auch über ethische und soziale Komponenten ihres Einkauf-Verhaltens aufgeklärt werden.

Lindemann will alle Seiten in Tierschutzplan einbinden

Er betonte, dass er die "Landwirtschaft wieder in der Mitte der Gesellschaft ansiedeln" wolle. Verbraucher würden zu Recht erwarten, dass Nutztiere tiergemäß gehalten würden und ihr Wohlbefinden sichergestellt sei. Der "Neue Tierschutzplan Niedersachsen" führe dazu, eine sachliche und zielführende Diskussion zwischen Bauern, Industrie, Handel und Tierschützern aufzubauen. So lasse sich die Verbrauchernähe verbessern und die Akzeptanz für die moderne Landwirtschaft stabilisieren.

Der Melkschemel hat ausgedient

In der Diskussion mit den Zuhörern wurde das Bild des Bauern in der Gesellschaft thematisiert. Häufig werde bei der Fleischerzeugung polarisiert zwischen industrieller und kleinbäuerlicher Erzeugung wie vor 100 Jahren. Redner und Teilnehmer waren sich einig, dass die Verbraucher ein transparentes Bild davon erhalten müssen, wie die moderne und hochtechnologische Landwirtschaft heute in Deutschland tatsächlich funktioniert. Eine wirtschaftlich erfolgreiche Fleischerzeugung, hohe Qualitätsansprüche und ein hoher Tierwohl-Standard seien durchaus miteinander vereinbar.
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