AMAZONEN #2: perfektUnperfekt
13.10.2015
Familie, Kinder & Zuhause
Berlin, im Oktober 2015: 14 Frauen rennen oben ohne durch Berlin und lassen sich dabei fotografieren. Melanie, Emily und Thedra sind extra aus den USA zu diesem Shooting nach Deutschland geflogen. Sagasofie kam aus Dänemark. Annemarie, Britta, Alexandra, Elin, Kirsten, Urte, Simone sowie die durch das erste Amazonenshooting schon geübten Teilnehmerinnen Katrin, Martina und Uta sind aus allen Teilen Deutschlands nach Berlin gekommen um vor der Kamera von Starfotografin Esther Haase ihre nackte und wahre Schönheit zu zeigen. Sie alle haben unglaubliche Geschichten erlebt. Sie alle verbindet ein und der selbe Schicksalsschlag: Sie haben keine Brüste mehr.
AMAZONEN sollen sich nach der Mythologie die Brüste entfernt haben um besser jagen und kämpfen zu können. So erhielt die Brustkrebs-Shooting-Reihe der Berlinerin Uta Melle ihren Namen. Nachdem sie sich aufgrund ihrer eigenen Brustkrebsdiagnose beide Brüste abnehmen ließ, machte sie sich vor einigen Jahren auf die Suche nach sich selbst - mit einem Fotoshooting, das sie von ihrer befreundeten Fotografin Jackie Hardt geschenkt bekam. Dabei entdeckte sie ihre wahre und innere Schönheit, die Amazone in sich selbst.
Und sie war nicht alleine: Gemeinsam mit ihr stellten sich 18 weitere Frauen, die das gleiche Schicksal teilten, den Kameras von Jackie Hardt und Esther Haase im ersten Amazonen-Shooting im Jahr 2010. Nun, nach fünf Jahren, organisierte Uta ein weiteres Shooting mit internationaler Beteiligung und der Starfotografin Esther Haase.
Insgesamt 14 Frauen aus den USA, Dänemark und Deutschland ließen sich in Berlin ablichten. Heraus gekommen sind vielfältige, sehr persönliche Bilder, die gleichzeitig die Schönheit und den Lebenswillen dieser starken Frauen eindrucksvoll zeigen.
"Nobody is perfect. Entweder man versteht das, oder nicht. Mit den Shootings möchte ich betroffenen Frauen Mut machen, sich nicht zu verstecken, sondern sich ihrer Fraulichkeit hinzugeben und sich selbst zu erkennen. Frauen werden ihr Leben lang über ihre Brüste definiert, dabei ist das kompletter Unsinn. Eine Frau macht so viel mehr aus als das. Die Kamera bietet einem die Möglichkeit etwas Neues an sich zu entdecken. Man sieht sich selbst im Spiegel und hat natürlich eine ganz andere Sicht auf sich selbst. Und die Kamera offenbart das, was man selbst an sich nicht erkennt und das ist eigene innere Schönheit. Und genau darum geht es bei den Shootings", erklärt Initiatorin Uta Melle ihre Idee am Rande des Shootings in Berlin.
Auch für Fotografin Esther Haase war es eine etwas andere Shooting-Erfahrung: "Klar, das sind keine Profimodels, aber genau das hat mich gereizt. Diese Verwandlung zu zeigen, diese Kraft und Stärke, die in diesen Frauen steckt. Ich habe selten erlebt, dass sich Frauen so ohne weiteres nackt und ohne Scham fotografieren lassen und das hat mich sehr berührt. Sie zeigen wer sie sind und was sie haben und das lässt einen vergessen, dass sie keine Brüste mehr haben. Und das ist auch gar nicht wichtig. Diese Frauen strahlen auf eine Weise von innen heraus, dass es einen einfach nur mitreißt. Das hat mich auch bei diesem zweiten Shooting absolut begeistert."
Wie mitreißend und ansteckend diese Schönheit sein kann, erlebt auch Uta Melles Mann Hendrick, der ein Buch über seine Erfahrungen und den Umgang mit dem Brustkrebs seiner Frau schrieb. "Mein Buch "Die Amazone vom Kollwitzplatz" ist ein eindringlicher Appell an alle Männer, die betroffene Frauen haben, sich nicht abzuwenden und wegzusehen, sondern sich der Aufgabe zu stellen. Ja, es war schlimm. Ja, es war nicht einfach und Ja, ich wollte aufgeben. Aber da war meine wunderbare, starke und schöne Frau, meine Partnerin und ich begriff, dass ich mich nicht abwenden kann, sondern ein Teil dessen bin und wir es gemeinsam schaffen können", berichtet der Buchautor.
Neben dem Fotoshooting wurde über das Projekt ein Dokumentarfilm von Anna Langhoff und ihrem Partner Alexej Schipenko gedreht. Sie begleiteten Uta Melle und ihre Brustkrebsfrauen einige Tage, sammelten O-Töne und waren auch beim Shooting dabei. Mit dem Film will Alexej Schipenko auf einigen Festivals auftreten und diesen auch an interessierte TV-Sender verteilen.
"Wir planen noch eine Ausstellung und eventuell einen Bildband mit den wunderbaren Fotos von Esther Haase. Momentan fehlen uns dafür die finanziellen Mittel, da wir alles selbst bezahlt haben, aber wir geben nicht auf. Wir kämpfen weiter, für uns und all die anderen Frauen da draußen. Wir sind eben Amazonen", so das Fazit von Uta Melle.
Ein großer Dank geht auch an die Unterstützer:
Styling: Cecily Turner, Sabrina Seifried, Antonia Benecke
Haare: Katharina See , Susan El-Ahmad, Valeria Schmidt, Mandy Hail (D. Machts-Groupvermittelt durch L"Oreal)
Make-up: Christiane Buchholz, Manuela Zabatta, Larissa Pietsch, Catrin Kreyss
Kleider: Gare des Robes,Jacke wie Hose sowie den Berliner Secondhand-Geschäften Garage, Pick & weight
Schmuck: Warinka von Saucken,Lilo Benecke
Korsetts: Tomto
Bildquelle: #EstherHaase
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