Pressemitteilung von Katrin Lewandowski

Umfrage von Betreut.de zur Betreuung älterer Angehöriger


Familie, Kinder & Zuhause

Typ: repräsentativ, standardisiert, online, generationenübergreifend
Teilnehmer: 2.430 Frauen, verteilt auf drei Generationen: Millennials (17-35 J.), Sandwich-Generation (36-50 J.), Babyboomer (51+ J.)
Zeitraum: März 2016
Auftraggeber: Care.com Europe GmbH/Betreut.de, in Kooperation mit Research Now GmbH

Betreuung älterer Angehöriger: drei Generationen - ein Wunsch

-Generationenübergreifender Wunsch für das Alter: familiäre Nähe
-Paradoxon Finanzen: eigene Absicherung weniger angstbehaftet als die der Angehörigen
-Fürsorge für ältere Angehörige ebenso wichtig wie die Kinder
-52 Prozent glauben, nicht genug für die Älteren da zu sein

Berlin, 31. März 2016. Immer mehr Frauen, meist im Alter von 40 bis 60 Jahren, sind aufgrund demographischer Entwicklungen mehrfach belastet: Neben der Doppelbelastung durch Beruf und Kinderbetreuung müssen sie heute zeitgleich noch die Versorgung der älteren Angehörigen stemmen.* Betreut.de wollte mehr dazu wissen und befragte 2.430 Frauen aus drei Generationen zu ihren Wünschen für das Alter sowie zu ihren Sorgen und Erwartungen hinsichtlich der Pflege und Betreuung älterer Angehöriger. Dabei stellte sich heraus, dass die drei Generationen mehr eint, als sie unterscheidet: Es verbindet sie der Wunsch nach familiärer Nähe im Alter (75%). Genauso einig sind sich die Umfrageteilnehmerinnen darin, dass die Betreuung der älteren Angehörigen ebenso wichtig ist wie die der eigenen Kinder. Auch die Sorge, manchmal nicht genug für die Älteren da zu sein, teilen die Befragten gleichermaßen. Sowohl die Millennials (52%) und Angehörigen der Sandwich-Generation (51%) als auch die Babyboomer (53%) bezweifeln, den Pflegeansprüchen ihrer Verwandten gerecht werden zu können, weder emotional noch finanziell.

Das Paradoxon der finanziellen Absicherung
Geht es um die Pflege der älteren Angehörigen und den Einfluss auf das eigene Familienleben, werden am häufigsten Auswirkungen finanzieller Natur genannt: Jede zweite Frau (52%) befürchtet generell starke finanzielle Einschränkungen, wenn sie aufgrund der Pflege Angehöriger beruflich kürzer treten muss. Fast 40 Prozent gehen z.B. davon aus, die Freizeitausgaben drosseln zu müssen. Auch der Druck, den mehr als jede dritte Befragte (36%) aufgrund der Verantwortung gegenüber ihren älteren Verwandten beim Thema Pflege empfindet, resultiert bei der Mehrheit (52%) aus finanziellen Aspekten. Das Paradoxon: Geht es jedoch um die Wünsche hinsichtlich der eigenen zukünftigen Situation im Alter, werden finanzielle Aspekte nachrangig platziert. Für die Mehrheit der Befragten (71%) hat der Erhalt der Selbstständigkeit und Privatsphäre höchste Priorität. Auch Platz zwei und drei der Wünsche für die Zukunft betreffen die Zwischenmenschlichkeit: nicht allein zu sein (47%) und am Leben der Familie teilhaben zu können (40%).

Der Wille ist da: Frauen möchten für ältere Angehörige sorgen
Die Fürsorge für ältere Angehörige nimmt einen ebenso hohen Stellenwert wie die für die eigenen Kinder ein. So besucht knapp die Hälfte der Befragten (47%) ihre älteren Angehörigen mindestens einmal pro Woche - rund 20 Prozent kümmern sich sogar täglich um sie. Darüber hinaus würden 80 Prozent der Frauen ihre älteren Angehörigen finanziell unterstützen. Knapp drei Viertel (73%) von ihnen sind bereit, genau so viel für pflegebedürftige Verwandte auszugeben wie für ihre Kinder.

Auch beruflich würden die befragten Frauen für ihre Liebsten zurückstecken: Über die Hälfte (55%) würde Karriereeinbußen hinnehmen. 45 Prozent der Frauen geben an, eine berufliche Auszeit für die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger zu nehmen. Knapp ein Drittel (31%) von ihnen würde bis zu sechs Monaten aus dem Job aussteigen, um für die Verwandten da zu sein. Und ein Viertel (28%) sogar so lange, wie es nötig ist. Und dennoch: Mehr als die Hälfte der Frauen (52%) hat das Gefühl, nicht genug für die älteren Angehörigen da zu sein - unabhängig davon, ob die konkrete Betreuungssituation bereits zu bewältigen ist oder noch abstrakt in der Zukunft liegt.

Ansprüche an Fürsorge münden in Überforderung
Ein Großteil der befragten Frauen (81%) stellt grundsätzlich den Anspruch an sich selbst, ihren älteren Angehörigen denselben Lebensabend zu ermöglichen, den sie sich wünschen: eine liebevolle Versorgung im Kreise der Verwandten. Das baut natürlich Druck auf, nicht nur finanzieller Art. Über ein Drittel der Frauen (36%) fühlt sich aufgrund der Verantwortung gegenüber den älteren Angehörigen überfordert. 47 Prozent davon haben Angst, nicht genügend Kraft für die Betreuung aufbringen zu können.

Von 2,63 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden laut Statistischem Bundesamt ca. 1,25 Millionen Menschen zu Hause und ausschließlich von ihren Familienangehörigen versorgt. Noch sehen die meisten Angehörigen scheinbar keine Alternative in der externen Unterstützung bei Pflegeaufgaben und übernehmen diese komplett selbst. Steffen Zoller, Geschäftsführer der Care.com Europe GmbH, merkt dazu an: "Seniorenbetreuung ist sehr komplex und herausfordernd. Wir möchten Familien, unter ihnen meist die Frauen, bei dieser Herkulesaufgabe unterstützen. Mit Betreut.de bieten wir eine Plattform, auf der sie sich zu den wichtigsten Themen und Möglichkeiten der Betreuung älterer Angehöriger informieren und bei Bedarf gleichzeitig mit Alltagshelfern in Kontakt treten können."

Mangelnde Aufklärung über Möglichkeiten der Pflege
"Die Ängste und Sorgen beim Auftreten eines Pflegefalls in der Familie werden durch die Unwissenheit über die Gesetzeslage, Rechte und Versorgungsmöglichkeiten verstärkt", beobachtet Oliver Hamacher, Geschäftsführer der DPR Deutscher Pflegering GmbH, die mit der Care.com Europe GmbH seit vielen Jahren kooperiert. Und tatsächlich: Knapp zwei Drittel (60%) der befragten Frauen fühlen sich unzureichend oder gar nicht über Pflegegesetze, wie das Pflegestärkungsgesetz, informiert. Zudem wissen lediglich 29 Prozent der Befragten in einem Angestelltenverhältnis, ob ihr Arbeitgeber Möglichkeiten zur Unterstützung der Angehörigenpflege bietet. "Auch hier kann Betreut.de gezielt unterstützen. In unserem Online-Magazin geben wir betroffenen Familien zahlreiche Tipps zur Seniorenfürsorge an die Hand. Wir informieren unter anderem über Rechte, die pflegende Angehörige haben, und zeigen auf, wie und wo sie sich Hilfe holen können", so Zoller.

Auf der Suche nach der fehlenden Zeit
Tritt in der Familie ein Pflegefall ein, stellt sich jedoch zunächst eine grundlegende Frage: Wer nimmt sich die Zeit, den bedürftigen Angehörigen zu versorgen? Denn genau diese scheint den befragten Frauen zu fehlen. Immerhin 44 Prozent von ihnen gaben an, eigentlich keine Zeit für die Versorgung der Verwandten zu haben. Auch hier kann Betreut.de Abhilfe schaffen, denn der Onlinedienst unterstützt Familien dabei, einfach und verlässlich mit Seniorenbetreuern und Alltagshelfern in Kontakt zu treten.

"Durch die Sorgen und den Zeitmangel geraten die positiven zwischenmenschlichen Momente, die die Fürsorge in der Familie auch mit sich bringt, leider oft in Vergessenheit", so Zoller. Offensichtlich wird dieser Aspekt bei den befragten Frauen von den Gedanken um finanzielle Engpässe und die emotionale Überlastung überschattet. Nur ein Fünftel (19%) erwartet positive Auswirkungen bei der Betreuung älterer Angehöriger, wie etwa das Zusammenwachsen in der Familie. "Schon eine Haushaltshilfe, die ein- bis zweimal pro Woche für wenige Stunden zum Senior kommt, kann die Angehörigen stark entlasten und gibt ihnen so wertvolle Zeit zurück, die bis dahin für die Liebsten fehlte", ergänzt Zoller.

Weitergehende Informationen finden Sie unter: http://www.betreut.de/magazin/erwachsene-senioren
Gerne stellen wir Ihnen auf Anfrage hochauflösendes Bildmaterial zur Verfügung. Sie sind an einem Interview mit Steffen Zoller, Geschäftsführer der Care.com Europe GmbH, interessiert? Auch hierfür melden Sie sich bitte einfach bei uns zurück.

Presseanfragen

Katharina Bathe I Anna Tschapke
Pressebüro Betreut.de c/o kalia kommunikation
T: +49 30 / 27 58 175-19
F: +49 30 / 27 58 175-0
M: betreut@kalia-kommunikation.de


* u.a. Studie "Frauen der Sandwich-Generation", Institut für Demoskopie Allensbach, in BILD der FRAU, 19. Mai 2015
Umfrage Pflege ältere Angehörige Frauen Sandwich-Generation

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