Mobbing in der Schule verhindern
27.03.2017
Familie, Kinder & Zuhause
Mobbing ist im Kindergarten, in der Grundschule, am Arbeitsplatz oder in der Nachbarschaft traurige Realität. Es ist eine Form der Gewalt, die häufig, aber nicht immer, gegen Menschen ausgeübt wird, die wehrloser als andere erscheinen.
Grundsätzlich handelt es sich nicht um ein neues Phänomen. Mit der Verbreitung von Internet und Handy findet jedoch das systematische Belästigen, Bloßstellen, Fertigmachen oder auch absichtliche Ausgrenzen zusätzlich im "virtuellen Raum" statt. Die Besonderheiten von Cyber-Mobbing in der Grundschule: Es kann rund um die Uhr erfolgen, erreicht ein großes Publikum und die Täter/innen agieren (scheinbar) anonym.
Mobbing in der Grundschule und Kita
Beispiele:
Körperlich: schlagen, schubsen, treten, Fuß stellen, anspucken, kratzen, jemandem etwas heimlich oder mit Gewalt wegnehmen, jemanden ein- oder aussperren unter anderem.
Mit Worten: jemanden beleidigen, anmachen, anpöbeln, herabsetzen, verächtlich behandeln, jemandem Spottnamen geben u.a.
Psychisch: jemanden "wie Luft behandeln", lächerlich machen, bedrohen, einschüchtern, über jemanden Gerüchte verbreiten/Lügen erzählen, jemandem verbieten, etwas zu tun (z.B. mit anderen zu sprechen/spielen) u.a.
Größer, schneller, mehr ist das Motto der heutigen Zeit. Das gilt auch fürs Mobbing in der Grundschule und Kita: Im Internet nimmt das "Cybermobbing" noch bedrohlichere Formen an. Denn es gibt kein Verstecken mehr, es gibt keine Ruhepausen, das Opfer kann sich nirgendwohin zurückziehen- das Netz ist Tag und Nacht zugänglich. Fakeprofile in den Netzwerken, Gerüchte, peinliche oder verunstaltete Bilder, beleidigend getaggte Videos, Ausgrenzung in Foren und weitere Form nehmen zu. Gerade Kinder sind besonders wehrlos dagegen.
Opfer - nein, danke!
"Sicher" und "stark" sein kann schützen
Kinder, die ihre Gefühle erkennen, über sie sprechen können und selbstsicher auftreten signalisieren möglichen Mobbing-Tätern: "Ich bin kein Opfer". Das kann helfen, Schüler vor Mobbing zu schützen.Mobbing-Kurse und Sicherheitstraining des Sicher-Stark-Teams helfen.
Aber auch im Internet gibt es viele Möglichkeiten Abhilfe zu schaffen. Ralf Schmitz befasst sich seit 20 Jahren damit und hat viele Lösungsstrategien entwickelt.
Es fängt damit an, dass sie gute und schlechte Gefühle kennen- und benennen lernen, sich selbstsicher verhalten und, wenn nötig, auch wehren lernen und, sehr wichtig, wenn dies alles nichts nützen sollte, sich Hilfe bei Erwachsenen (Eltern, Betreuern, Lehrern, Vertrauenspersonen) zu holen.
Wie können Sie verhindern helfen, dass an der Schule oder in der Kita Ihres Kindes Mobbing stattfindet? Lesen Sie mehr über die Hauptkurse des Sicher-Stark-Teams.
Anti-Mobbing-Training fürs Internet
Die einzigartigen Kinder-Webinare des Sicher-Stark-Teams zeigen Kindern, wie sie auch im Internet "sicher" und "stark" bleiben können und Eltern, wie sie ihren Kindern einen geschützten Raum zum Surfen schaffen.
Die beiden Sicher-Stark-Kinder Lara und Felix zeigen, wie sie sicher und stark im Alltag sind Lara und Felix, die auch in den Sicher-Stark-Kursen und im Kinderhörbuch viele Ratschläge für die Kinder bereithalten, erklären in der Kinder-DVD "So lerne ich den richtigen Umgang mit dem Internet!", welche Möglichkeiten und Gefahren das Netz für Kinder bereithält. Ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen und zahlreiche Screenshots zeigen, welche Kinderseiten es gibt, wie man sich anmeldet, sichere Passwörter findet, seine Privatsphäre optimal schützt und vieles mehr.
In den einzigartigen Kinder-Webinaren hilft Felix dem Kursleiter, die Kinder in einer entspannten und unterhaltsamen Atmosphäre fit fürs Netz zu machen. Hörbuch, DVDs und Webinare für Erwachsene (Eltern, Lehrer, Betreuer), die zeigen, wie man Kinder schützt und ihnen Alltags- und Medienkompetenz vermittelt, runden das Sicher-Stark-Schulungsangebot ab.
Mobbing und Gewalt/ Tipps für Erzieher, Grundschullehrer und Eltern
Mobbingberatung von Ralf Schmitz, dem Mobbing-Coach
Was tun bei Mobbing?
Sarah* ist 7 Jahre alt und geht in die Sonnenbergschule* (Name von der Redaktion geändert)
Jeden Abend, wenn sie zu Bett geht, hat sie ein mulmiges Gefühl im Bauch. Sie kann kaum einschlafen, wenn sie an den nächsten Schultag denkt, an die anderen Kinder, die sie immer hänseln, beleidigen, manchmal auch schlagen und ausgrenzen. Bei den schönen Spielen, die die Lehrerin immer mit den anderen spielt. Mit der Lehrerin darüber reden, traut sie sich noch nicht. Es macht ihr einfach keinen Spaß mehr, in die Schule zu gehen, obwohl es doch alles so schön angefangen hat.
"Mit meinen Eltern darüber zu sprechen...undenkbar, sie sind immer so streng zu mir und glauben mir nicht! Und so füge ich mich meinem Schicksal, tagein, tagaus, und mein Kummer wird immer größer...
Und so geht das jetzt Woche für Woche, immer weiter...
Ralf Schmitz
Was ist eigentlich Mobbing?
Damit man überhaupt von Mobbing sprechen kann, sei auf die wichtigsten Kriterien hingewiesen:
Ein Kind wird zum Mobbingopfer, wenn es kontinuierlich und regelmäßig von anderen Kindern schikaniert, gequält und/oder seelisch verletzt wird. Gewalt ist auch oft im Spiel.
Es besteht oft ein Ungleichgewicht. Das Mobbingopfer ist immer schwächer: körperlich
oder geistig oder seelisch.
Die Angriffe gehen bereits über einen längeren Zeitraum (Wochen, Monate, Jahre) und werden von einem Täter oder einer Gruppe durchgeführt. Es gibt auch die Mitläufer.
Das Mobbingopfer ist dauerhaft den Handlungen ausgesetzt und kann sich nicht wehren oder meint sich nicht wehren zu können.
Ralf Schmitz hat 50 Punkte in seinem Videocoachingkurs dazu erarbeitet, wie man diese Anzeichen erkennen kann.
Bei der Erstbeurteilung muss sehr vorsichtig vorgegangen werden. Irrtümer in jede
Richtung können sich fatal auswirken.Eltern haben es schwer, Mobbing frühzeitig zu erkennen, da viele Übergriffe in der Schule stattfinden. Hier sollten vertrauensvolle Gespräche mit der Schulsozialarbeiterin, Erziehern, Lehrkräften, Schulleitung stattfinden. In ganz schlimmen Fällen schalten sich auch die Schulaufsichten ein.
In zahlreichen Untersuchungen hat sich immer wieder dasselbe Muster herausgestellt, das
Eltern eine Orientierungshilfe bietet. (Olweus, 2006 , et.al.). Die Mobbingopfer sind so in die Enge getrieben, dass den meisten nicht der Ausstieg auf Anhieb gelingt. Je früher man Mobbing erkennen, desto schneller kann man helfen.
Wie erkennt man Mobbing?
Ist Ihr Kind nicht mehr fröhlich, hat wenig Elan, Ehrgeiz, Motivation?
Hat Ihr Kind plötzlich keine Lust mehr, in die Schule zu gehen?
Hat Ihr Kind Kummer?
Ist Ihr Kind häufiger krank?
Hat es Kopf- oder Bauchschmerzen?
Kommt es öfter mit zerrissenen Klamotten nach Hause?
Fehlt öfters Schulmaterial im Ranzen?
Kommt Ihr Kind mit dem Taschengeld nicht mehr aus?
Hat Ihr Kind blaue Flecken, Hautabschürfungen?
Hören Sie Ihrem Kind aufmerksam zu. Stellen Sie ganz konkrete Fragen.
Wenn Sie glauben, dass Ihr Kind das Opfer von Mobbing oder Gewalt ist, sprechen Sie mit Ihrem Kind, bevor Sie Polizei, Anwalt, Schulaufsicht, Schulamt, Schulleitung, Erzieher oder die Lehrkräfte einschalten. Führen Sie ein Mobbingtagebuch, so wie im Videocoaching-Kurs beschrieben. Nehmen Sie Kontakt mit den Eltern des Täters auf.
Überlegen Sie in Ruhe mit Ihrem Ehepartner oder einer Person Ihres Vertrauens, welche weiteren Maßnahmen Step-für-Step Sie einleiten werden.
Wenn die erste Maßnahme nicht zum Erfolg führt, planen Sie bereits im Kopf die weiteren Steps durch.Helfen Sie Ihrem Kind und seien Sie ausdauernd, auch wenn Sie auf Widerstände bei den Behörden stoßen oder diese zunächst kein offenes Ohr haben.
Sicher-Stark konnte bereits vielen Mobbingopfern helfen.
Tipps für Grundschullehrer
Die folgenden Richtlinien sind für Erzieher, speziell dort, wo noch keine gezielten Übergriffe stattgefunden haben. Sollten Übergriffe bereits stattgefunden haben, müssen zunächst eine Einzelbewertung Mobbingopfer + Täter stattfinden und ein Maßnahmenkatalog erstellt werden.
Geschichten erzählen
Erzählen Sie der Klasse, was Mobbingopfer alles ertragen müssen, aus Sicht eines Mobbingopfers. Fragen Sie im Anschluss die Klasse, ob ein Kind selber einmal in die Rolle des Mobbingopfers einnehmen möchte und gemobbt werden will, um zu beschreiben, wie sich das anfühlt.
Rollenspiele umsetzen
Spielen Sie es in Rollenspielen so exakt wie möglich nach und konfrontieren so jedes einzelne Kind mit der Situation (bitte aber keine Kinder einbeziehen, die schon Mobbingopfer waren und dies selber bereits erlebt haben).
Erarbeiten Sie mit der Klasse, wie sich Mobbingopfer wehren können und aus dem Kreislauf ausbrechen können. Zeigen Sie als Erzieher, dass das Mobbingopfer jederzeit Hilfe von einem Erwachsene erhalten kann. Es (muss) soll sich trauen, Hilfe zu holen. Schweigen bringt nichts.
Mut tut gut
Geben Sie dem Mobbingopfer Selbstvertrauen: "Du kannst was!",
"Du bist ein tolles Kind!", "Du bist stark!", "Du schaffst das!"
Die Mut-tut-Gut-Karten im Sicher-Stark-Shop können auch helfen.
Klären Sie gemeinsam, an welchen Plätzen in der Schule die Angriffe passieren können und wie das Kind diese Orte meiden kann. Wenn ein Ausweichen nicht möglich ist, dann
raten Sie den Kindern, Freundschaften untereinander aufzubauen, um dort zunächst Hilfe vor den Übergriffen zu erhalten. Gemeinsam ist man stark.
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Bundespressestelle Sicher-Stark
Frau Nicole Koch
Hofpfad 11
53879 Euskirchen
Deutschland
fon ..: 018055501333
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