Meditation in der Schwangerschaft
07.07.2020
Familie, Kinder & Zuhause
Die Zeit der Schwangerschaft ist geprägt von freudigen Emotionen. Oft tauchen aber auch ambivalente Gefühle auf.
Bei vielen Frauen entwickeln sich trotz guter Hoffnung vielerlei Ängste. Körperliche und soziale Veränderungen rufen innere Anspannung hervor.
Meditation ist ein Weg zu Gelassenheit. Schwangere Frauen können dabei lernen, sich ihre innere Balance zu erhalten und zur Ruhe zu kommen.
Schwanger sein - schön und auch anstrengend
Eine Schwangerschaft ist ein wundervoller Zustand. Sie kann aber auch Ängste und innere Spannungen auslösen. Sorgen um die Zukunft tauchen auf. Jede Frau will eine gute Mutter werden, möchte alles richtig machen und den kleinen neuen Erdenbürger unterstützen.
Oft löst dieser Anspruch jedoch große innere Anspannung aus.
Kleine Entscheidungen werden zu großen Problemen. Was darf eine werdende Mutter essen und trinken, wie sehr darf sie sich anstrengen? Dazu kommt häufig die Bange Frage, ob das Baby wirklich gesund und munter zur Welt kommen wird.
Diese Fragen und Zweifel können sich so verschärfen, dass schließlich sogar starke Frauen aus ihrem inneren Gleichgewicht kommen.
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Innere Ruhe und Gelassenheit sind für werdende Mütter doppelt wichtig
Dass ab und zu ein gewisser Stresslevel entsteht, ist angesichts der besonderen Situation völlig normal. Studien belegen jedoch, dass lang anhaltende Stressperioden ungünstig auf das ungeborene Baby wirken. Cortisol und weitere Stresshormone führen zu entzündlichen Körperreaktionen. Ein geringeres Geburtsgewicht oder eine vorzeitige Entbindung können die Folgen sein.
Mütterlicher Stress während des Schwanger seins kann, so eine Forschungsarbeit des
British Journal of Psychiatry, langfristige Auswirkungen auf den kindlichen Organismus haben. Selbst Entwicklungsprobleme und Hyperaktivität stehen damit im Zusammenhang. Da Meditation Stress reduziert, ist sie ein wirkungsvolles Mittel für Frauen, die sich und ihrem Baby Gutes tun wollen. Meditation erweist sich zudem in vielen Fällen als wirkungsvolle und entspannende
Geburtsvorbereitung.
Was genau bewirkt Meditation?
Schwangere, die für ihr Wohlbefinden sorgen, tun damit zunächst sich selbst etwas Gutes. Auch das Kind profitiert, denn Babys
im Mutterleib reagieren sensibel auf die Befindlichkeit der Mutter. Viele Frauen neigen in dieser hormonell geprägten Zeit zu Stimmungsschwankungen. Meditation schenkt innere Ruhe. Manchmal reicht es nicht aus, sich nur hinzulegen, die erwünschte tiefe Entspannung stellt sich damit nicht automatisch ein. Meditation hilft dabei, sich emotional zu stärken und gelassener zu werden.
Durch regelmäßige Meditations-Übungen kann sich Harmonie zwischen Körper und Geist aufbauen.
Meditation senkt das mütterliche Cortisol
Nach einer Studie von 2013, die an der Universität von Kalifornien durchgeführt wurde, zeigt sich, dass das Meditieren den Cortisolspiegel
um bis zu 50 Prozent senkt. Die Amygdala, die sogenannte Angstregion des Gehirns, wird positiv beeinflusst. die Stressschwelle der Schwangeren
steigt. Die Entspannung wirkt nach der Meditationsübung weiter.
Was ist Meditation?
Meditation ist die Kunst, sich zu konzentrieren, seine Gedanken zu kontrollieren und den Geist zu beruhigen. Diese Kunst lässt sich üben.
Man verschafft sich eine ruhige Zeit, um tief zu atmen, um loszulassen und um mit sich selbst in Kontakt zu kommen. Sich täglich ein paar Minuten den ganz eigenen Raum zu nehmen, erfrischt und schafft Wohlbefinden. Ob auf einer Matte im Schneidersitz oder bei einem ruhigen
Spaziergang in der Natur, überall lassen sich Meditationsübungen durchführen. Die Teilnahme an einem Meditationskurs ist außerdem eine gute Möglichkeit, unter Anleitung zur Ruhe zu kommen.
Meditationsübungen wirken sich auch entspannend auf den Stress zum Zeitpunkt der Wehen aus. Sie können den Bedarf an Medikamenten herabsetzen und den Geburtsverlauf fördern. Laut einer Studie der Uni in Manchester verändert Meditation die Schmerzwahrnehmung und begrenzt die Angst davor.
Während und nach der Meditation setzt der Körper natürliche Schmerzmittel frei, nämlich Endorphine und Dopamin. Zudem wirkt das Meditieren auf den Organismus wohltuend, beispielsweise durch die Visualisierung stärkender Bilder und die dadurch ausgelöste Tiefenentspannung. So kann der sanfte Weg der Geburt bei Meditationssitzungen als Bild visualisiert werden.
Meditation ist ein individueller Weg
Es gibt eine Fülle von Möglichkeiten der Meditation. Tief zu atmen kann hilfreich sein, aber auch Bilder zu visualisieren oder einfach
gleichmäßig zu gehen. Für Schwangere ist das Meditieren eine großartige Möglichkeit, in all den Geschehnissen immer wieder in Kontakt mit sich
selbst zu kommen.
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