Der tote Junge Mirco (10 Jahre) könnte noch leben!
02.02.2011
Freizeit, Buntes & Vermischtes
(ddp direct) Zur Person:
Ralf Schmitz, Buchautor und der führende Experte für Gewaltprävention an Grundschulen
Ralf Schmitz arbeitete früher mit der GSG 9 und dem Sondereinsatzkommando der Polizei und ist heute in der Sicher-Stark-Organisation tätig. Er ist jede Woche an den Grundschulen in Deutschland unterwegs.
Websites : http://www.sicher-stark-team.de
Herr Schmitz, wieso könnte Mirco aus Grefrath noch leben?
Man hat bei diesem Fall deutlich wieder gesehen, dass der Täter ein x beliebiges Kind gesucht hat. Es hätte jedes Kind, welches zur angegebenen Tatzeit seinen Weg in Grefrath kreuzte, treffen können. Es war hier purer Zufall, dass gerade Mirco das Opfer geworden ist. Das Kind wurde entführt, missbraucht und dann getötet, obwohl es keine direkte Beziehung zum Täter hatte. Die meisten Gewalttaten an Kindern werden in der Regel im Bekannten- und Freundeskreis durchgeführt aber es geht, wie der Fall zeigt, auch anders.
Wie hätte denn die Tat verhindert werden können?
Wenn Mirco sich gewehrt hätte, wäre dieses Verbrechen zu verhindern gewesen. Wir wissen aus den vielen Schulungen und polizeilichen Statistiken, dass Täter immer Opfer suchen, die sich gar nicht oder zu wenig zur Wehr setzen. Hätte Mirco sich auf dem Weg nach Hause gewehrt, so wie das Sicher-Stark-Team es jede Woche an den Grundschulen in Deutschland vermitteln, hätte das Kind eine sehr große Chance gehabt, den Angriff zu überleben. Er ist aber laut Angaben der Polizei wehrlos zu Olaf H. in das Auto eingestiegen und hat nur auf seine Worte gehört. Der Täter musste noch nicht einmal körperliche Gewalt anwenden.
Ein starkes Kind, das NEIN sagen gelernt hat , hätte in dieser Situation dem Autofahrer ein ganz klares Nein gesagt und wäre nicht eingestiegen, sondern wäre zügig mit seinem Fahrrad nach Hause gefahren. Außerdem hätte es Selbtverteidigungstechniken einsetzen können, die auch bei Erwachsenen funktionieren.
Woher wissen Sie das?
Kinder, die selbstbewusst sind, lassen sich nur schwer zu Handlungen bewegen und lassen sich nicht so schnell austricksen. Wenn man Kinder frühzeitig aufklärt, dass es auch Erwachsene geben kann, die es nicht gut mit ihnen meinen und wenn man das dann noch kindgerecht nachspielt, kann man den Kindern sehr wirkungsvolle Techniken an die Hand geben. Man sollte damit beginnen, wenn die Kinder die Grundschule besuchen, weil man sie ja nicht jeden Tag auf dem Nachhauseweg begleiten kann, bzw immer an der Schule abholen kann. Die Kinder müssen so geschult werden, dass sie einen 7. Sinn für Gefahrensituationen entwickeln und sich wehren können, wenn die Eltern nicht anwesend sind.
Wie können Eltern Ihre Kinder schützen?
Da ich seit vielen Jahren in dem Sicher-Stark-Team tätig bin, wurde bereits vor Jahren ein außergewöhnliches Konzept entwickelt, das Kinder wunderbar schützen kann. In den Sicher-Stark-Kursen vermitteln wir den Kindern seit Jahren sehr wirkungsvolle Techniken, damit sie im Ernstfall nicht handlungsunfähig sind und richtig reagieren. Wir gehen sogar noch ein Schritt weiter und proben diesen Ernstfall in der Art, wie es mit Mirco passiert ist.
Und wenn die Kinder keinen Sicher-Stark-Kurs besucht haben?
Die Eltern sollten mit ihrem Kind die Situation, dass es von einem Fremden angesprochen wird, konkret selber durchspielen.
Das Kind muss die Scheu verlieren, Nein zu sagen und Passanten um Hilfe zu bitten oder sich in ein Geschäft zu flüchten.
Es sollte ein Familienpasswort vereinbart werden. Wie das geht, ist in meinem Hörbuch erklärt. Ist das Kind allein unterwegs, sollte es stets ein Handy dabei haben und per Handy Nachricht geben, wenn es den Schulweg mal verläßt.
Wenn Kinder von Erwachsenen berichten, die sie angesprochen haben, ist es sinnvoll die Augen aufzuhalten, den die Pädophile schlagen sehr gerne auf dem Schulweg zu.
Wie schützen Sie die Kinder?
Wir inszenieren einen nachgestellten Gefahrenparcours, in dem die Kinder genügend Zeit haben, das Gelernte auszuprobieren. Natürlich hat jedes Kind vorher Zeit, mit den Experten die einzelnen Bausteine zu durchlaufen, um dann Erfolgserlebnisse abspeichern zu können.
Wer sind die Experten?
Im Sicher-Stark-Team arbeiten nur hochkarätige Psychologen, Pädagogen, ehemal. Polizeibeamte und Kindertherapeuten in multidisziplinären Teams an den Grundschulen zusammen, um so den Kindern das Beste zu vermitteln und sie nicht zu verängstigen.
Wie machen Sie das konkret?
Wir arbeiten in den Sicher-Stark-Kursen mit einem versteckten Kameramann, um die Situationen in einer Videosequenzanalyse im Anschluss zu besprechen. Wir setzen sogenannte Dummys ein, das sind Menschenpuppen, an denen die Kinder wunderbar das Treten und Schlagen üben dürfen.
Das hilft schüchternen Kindern, ihre Stärke zu finden. Sie sind sehr oft über sich selbst erstaunt, was sie doch für Kräfte freisetzen können und speichern diese Situation als Erfolgserlebnis weg. Kinder brauchen viel Liebe, Aufmerksamkeit und Bestätigung.
Woher wissen Sie, dass diese Methode funktioniert und die Kinder nicht verängstigt werden?
Es wurden über eine viertel Millionen begeisterte Kinder mit diesem Sicher-Stark-Konzept an den Grundschulen in Deutschland bereits geschult. Durch die anschließenden Fragebögen, die die Kinder aber auch Eltern und Lehrer ausgefüllt haben, wurden uns viele positive Rückmeldungen bestätigt. Gerade dieser außergewöhnliche Realitätscheck ist für viele Kinder entscheidend, um Sicherheit aufzubauen. Wir haben Rückmeldungen erhalten, dass die Schulkinder viel sicherer zur Schule gehen konnten und die Eltern wieder ruhiger schlafen konnten.
Wo können Eltern Ihre Kinder anmelden?
Die Sicher-Stark-Veranstaltungen werden von dem Förderverein an der jeweiligen Grundschule organisiert. Dort wird auch das Kind angemeldet.
Können die Eltern ihr Kind im Vorfeld auch schon schützen?
Ja, ich habe mit meinem Erfolgsteam ein Sicher-Stark-Sorglospaket entwickelt, durch das die Kinder über mein Hörbuch bereits sehr viel für Ihre Sicherheit lernen können. Dies kann im Handel oder im Sicher-Stark-Shop im Internet bestellt werden.
Vielen Dank Herr Schmitz.
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=== Der tote Junge Mirco (10 Jahre) könnte noch leben! (Teaserbild) ===
ein ausführliches Interview.
Zur Person:
Ralf Schmitz, Buchautor und der führende Experte für Gewaltprävention an Grundschulen
Ralf Schmitz arbeitete früher mit der GSG 9 und dem Sondereinsatzkommando der Polizei und ist heute in der Sicher-Stark-Organisation tätig. Er ist jede Woche an den Grundschulen in Deutschland unterwegs.
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