Korrekt sitzen will gelernt sein - warum eigentlich?
25.10.2011
Freizeit, Buntes & Vermischtes
Jeder Reitschüler lernt es an der Longe. Er wird angewiesen, die Fersen tief, die Hände nicht zu hoch und Rücken gerade zu halten. Das ist harte Arbeit und anstrengend. Kaum fühlt man sich sicher auf dem Pferd, kommen schon die ersten einfachen Lektionen, die immer besser werden und gesteigert werden. Fühlt sich der junge Reiter nicht mehr als Anfänger, rückt der korrekte Sitz in den Hintergrund. Auch die Reitlehrer korrigieren den Sitz zu selten, sondern eher die Ausführung der Lektion. Doch beides hängt eng zusammen.
Sitzt der Reiter schlecht auf seinem Pferd, kann sich dieses nicht entspannen und nicht lernen. Die Hilfen des Reiters werden zu Anweisungen, die das Pferd weder versteht noch umsetzen kann. Die Folge sind Widersetzlichkeiten, die wiederum vom Reiter falsch gedeutet und oft bestraft werden. Ein Teufelskreis, bei dem beide verlieren und das Pferd sogar gesundheitliche Schäden davon tragen kann. Dabei ist der korrekte Sitz des Reiters die Basis allen Reitens. Doch sogar auf dem internationalen Turnier-Parkett scheint die Ausführung dessen eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Der gute Sitz auf dem Pferd ist nicht naturgegeben, sondern jeder Reiter muss ihn sich erarbeiten. Dazu ist er auf jedem Pferd unterschiedlich umzusetzen. Vermeintliche Kleinigkeiten, wie z.B. die richtige Kopfhaltung des Reiters, ziehen einen Rattenschwanz an Folgen nach sich. Man sieht heute sehr viele Reiter, die ihren Kopf beim Reiten nach vorne strecken und damit auf und nieder wackeln. Dabei wird die Vorhand des Pferdes, die sowieso schon einen Hauptteil des Körpergewichtes tragen muss, mit zusätzlichen 6-9kg Gewicht belastet.
Streckt der Reiter den Kopf nach vorne, verspannt er sich im Hals, in der Schulter, in den Armen, im Oberkörper, teilweise bis in die Beine hinein. Er kann also nicht mehr locker in der Bewegung des Pferdes mitschwingen. Er blockiert sie. Die verspannte Schulterpartie sorgt dafür, dass die Hand keine korrekten halben Paraden mehr erteilen kann. Im Gegenteil, es bleiben einem nur mehr oder weniger ruckartige Bewegungen, da die Arme mit der verspannten Schulterpartie mit wippen und die Hand dadurch auch nicht mehr unabhängig vom Sitz gefühlvoll und elastisch führen kann. Das wiederum führt zu Problemen beim Pferd. Die korrekte Anlehnung geht verloren, Verspannungen schleichen sich ein, der Bewegungsablauf verändert sich. Das Pferd kompensiert ... Und das nur durch den Kopf des Reiters.
Viele weitere Beispiele sind anzuführen. Wie wichtig ein guter und bewusster Sitz für Reiter und Pferd ist, beschreibt Anne Schmatelka auf hallo-pferd.de.
Nur wer korrekt im Schwerpunkt des Pferdes im Gleichgewicht losgelassen in der Bewegung mitschwingen kann, kann sein Pferd richtig reiten.
Den ausführlichen und bebilderten Artikel finden Sie unter http://www.hallo-pferd.de/news/20906.
Foto: Anne Schmatelka
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