Pressemitteilung von Maren Brand

Wolf-Dieter Storl: Von Heilkräutern und Pflanzengottheiten

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Ein Bewusstsein dafür, dass auch der heutige Mensch mit der Natur in einer Wechselbeziehung steht, die er nicht einfach ignorieren kann, wird mit jedem Tag wichtiger. Doch der Blick in das eigene Innere ist vielfach getrübt. Mit dieser vollständig aktualisierten Neuauflage des Klassikers zur Pflanzenmythologie und Kräuterheilkunde wird die menschliche Kulturgeschichte in ihrer Wechselbeziehung mit dem Reich der Pflanzen aus unterschiedlicher Perspektive beleuchtet. Von den Anfängen bis zur Gegenwart entsteht somit ein facettenreiches Bild, das den modernen Menschen zu sich selbst zu führen vermag.

Es scheint, dass die Mehrheit der Menschen heute ihre Verbindung zur Natur aufgegeben, ja vergessen hat. Dieses Buch bietet eine Zusammenstellung der Ähnlichkeiten und Unterschiede, die im Laufe der Geschichte innerhalb der Kulturen zum Umgang mit den Pflanzen und ihren Wirkstoffen zu finden sind.

Es ist der große Verdienst Wolf-Dieter Storls, dem modernen Menschen über diese fundierte Darstellung und Erläuterung der Überlieferungen einen Zugang zu eben jener Wechselbeziehung zu bieten, die in Verbindung zu seiner Evolution steht. Denn die Verbindung mit den Pflanzen durchwebt auch das heutige Leben, selbst wenn es den meisten Menschen überhaupt nicht mehr bewusst ist.
Die zahlreichen Erkundungen und intensiven Erfahrungen der eigenen wie anderer Kulturen nutzt Storl, um die Leser an die Wurzeln der menschlichen Existenz zu erinnern. Seine tiefen Betrachtungen gehen über den heute oftmals so üblichen Materialismus wohltuend hinaus. Gerade in einer Zeit, in der die Menschen vor großen ökologischen Herausforderungen stehen, hat seine herausragende Kenntnis und Lebensphilosophie eine besondere Bedeutung.

Von den Anfängen der klassischen Kräuterheilkunde bis heute, wird die tiefe Verbindung von Menschen und Pflanzen durch alle Kulturen und Zeiten hindurch mit großer Kenntnis nachgezeichnet. In der jeweils anderen Symbolik werden Gemeinsamkeiten offenbar. Das Pflanzenbild der alten Ägypter wird ebenso ergründet wie der klösterliche Kräutergärten, die heidnischen und altdeutschen Bräuche sowie der Umgang mit heutigen Pharmazeutika. Mit dem geübten Blick des Kulturanthropologen und Ethnobotanikers und der spürbaren Liebe zu den Pflanzen werden tiefsitzende Ängste der Menschen erläutert, die sich im Zuge des Materialismus in ihnen festgesetzt haben und die Verbindung zur Natur heute vielfach blockieren.

Es werden nicht nur Wirkstoffe beschrieben, sondern auch der Frage nachgegangen, was Heilung eigentlich bedeutet. Ergründet werden jene Ebenen, die über den Bereich des rein Physischen hinausgehen. Storl bewegt sich auf den Spuren dessen, was einen echten Kräuterkundigen und Heiler ausmacht. Der zweite Teil des Buches enthält aus diesen Kenntnissen entwickelte, ausführliche Anleitungen für die Praxis. Einzelne Pflanzen und ihre Mythologie werden hier ebenso beschrieben wie ausgewählte Feiertage, deren Hintergründe und Kosmologie.

Im Verständnis dafür, auf welcher Bewusstseinsebene der Mensch sich heute hauptsächlich bewegt, wächst die Fähigkeit - wenn auch vielleicht nur für kurze Zeit - eine instinktivere oder intuitivere Sichtweise auf das Leben einzunehmen. Im Kern geht es um ganzheitliches Seins.
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