Pressemitteilung von Marina Moje

TOO GOOD TO WASTE - "Zum Wegwerfen zu schade" - Hay Festival Segovia


Garten, Bauen & Wohnen

Das Projekt wurde vom American Hardwood Export Council ins Leben gerufen, von Benedetta Tagliabue, EMBT, konzipiert und von Benchmark aus American Oak (amerikanischer Eiche), Maple (Ahorn), Cherry Tree (Kirsche) und Tulipwood (Tulpenholz) gefertigt. Ursprünglich für die Interni-Ausstellung "Material Immaterial" während der Milan Design Week 2017 erschaffen, hat "Too Good to Waste" eine neue Form angenommen und wurde anlässlich des Hay Festival Segovia (Spanien) vom 22. - 24. September 2017 ausgestellt.

WAS IST "TOO GOOD TO WASTE"?

Das Projekt "Too Good to Waste" soll die Gültigkeit des bestehenden Verhältnisses zwischen Holzverbrauch und Mode in Frage stellen. Entgegen der landläufigen Meinung sind nicht alle Wälder vom Aussterben bedroht. Die riesigen amerikanischen Laubwälder stellen sogar eine sich schnell ausbreitende Rohstoffquelle dar, und der Baumbestand hat sich in den letzten 50 Jahren mehr als verdoppelt. Bedingt durch aktuelle Mode- und Farbtrends, konzentriert sich die Nachfrage jedoch viel zu oft auf einige wenige Arten, während viele andere zu wenig oder sogar ungenutzt im Wald zurückbleiben, für Design und Kohlenstoffspeicherung gleichermaßen eine verpasste Gelegenheit.

"Too Good to Waste" ist eine Einladung zum Nachdenken über die verantwortungsvolle Nutzung dieser Wälder und zum Entdecken von Arten und Sortierungen amerikanischer Laubhölzer, die in europäischen Häusern und Möbelgeschäften nur wenig zu finden sind, die aber berücksichtigt werden müssen, wenn wir zu einer ausgewogenen und nachhaltigen Nutzung des Waldes beitragen wollen.

Sean Sutcliffe, neben der britischen Designlegende Terence Conran Mitbegründer von Benchmark, erklärt das Projekt wie folgt: "Bei "Too Good to Waste" geht es um eine möglichst effektive Waldnutzung. Wir verwenden Arten, deren Wert nicht genug geschätzt wird, und wir wollen so zeigen, dass sie wunderschön, vielseitig und handwerklich gut zu verarbeiten sind. Außerdem geht es uns um die Sortierung. Als wählerische Möbelschreiner sind wir sehr anspruchsvoll, was die besten Holzstücke angeht. Wenn wir eine nachhaltigere Lebensweise anstreben, muss sich genau das ändern. Wir verwenden inzwischen Holz mit Astlöchern, Splintholz und viele außergewöhnliche Stücke, die bei hochwertigen Möbeln noch vor zehn Jahren unvorstellbar gewesen wären. Hier stellen wir also die Laubholzsortierungen aus, die normalerweise in Schreinereien und der Möbelherstellung nicht zum Einsatz kommen, und zwar auf eine Art und Weise, die sagen soll: "Das ist schön, seht mal, "zum Wegwerfen viel zu schade!"

David Venables, Europa-Direktor von AHEC, meint dazu: "So viele Holzprodukte, die uns zur Verfügung stehen, beschränken sich auf bestimmte Farben und Laubholzarten: Dadurch werden den Kunden und den Designern die Freiheit und Spannung vorenthalten, die sie erleben würden, wenn sie dieses verfügbare Material umfangreicher nutzen könnten. Der AHEC Europa-Direktor ergänzt: "Wir erschließen ein wichtiges Konzept, das für die heutige Gesellschaft überaus relevant ist: Wie können wir Material, das nicht unbedingt unsere erste Wahl ist, besser nutzen, um nachhaltiger zu werden? Mit diesem Projekt möchten wir einen Dialog zu diesen Themen auf den Weg bringen. Warum sollten wir uns einschränken? Warum traditionell sein? Warum nur Material verwenden, von dem wir meinen, dass es uns gefällt? Wir sollten unsere Fantasie viel mehr einsetzen!"

EINE BEWOHNBARE INTERAKTIVE WAND

Bei diesem Projekt feiern wir nicht nur die Vielfalt der Laubholzarten und -sortierungen, die im Wald auf natürliche Weise entstehen und nachwachsen, sondern wir verstehen es auch als Einladung, das Stück Holz buchstäblich zu entdecken: Wir ermuntern die Leute dazu, das Stück anzufassen und es zu bewohnen, mit ihm zu interagieren und zu spielen, und seine verschiedenen Bestandteile durch Schieben, Ziehen, Drehen und Entdecken neuer Zusammenstellungen kennenzulernen.
Benedetta Tagliabue, Direktorin von EMBT, erklärt: "Wir wollten dieses Konzept auf spielerische und moderne Weise neu erschaffen, indem wir eine Wand voller Überraschungen gestalten, bei der die Menschen, die sie bewohnen, auch echt sind.
Wir hoffen, dass die Besucher von dieser Wand überrascht werden und mir ihr interagieren wollen, und dass sie die darin versteckten Möbelstücke entdecken und benutzen: Sitzflächen, Tische, Spiegel... Wir hoffen, dass sie die Wand durch ihre Neugier ganz stark beleben."

MÖBEL AUS DEM WALD

Die Ausgestaltung dieser Installation stellt die Verwandlung von Laubhölzern in ihrer rohesten Form in edle Möbel dar und zeigt auf, wie Möbel letztlich aus dem Wald stammen. So meint Sean Sutcliffe: "Wir haben einen Wald aus grob gesägten vertikalen Brettern aus amerikanischem Tulipwood, Cherry Tree, Red Oak und Maple aufgebaut, und aus diesem Wald ziehen wir fertige Möbelstücke hervor. Wir haben die vertikalen Streifen des Waldes beibehalten und in die Möbel übertragen, indem aus dem Rohzustand der Baumstämme glänzende Möbeloberflächen entstehen." Das Beste an dieser Installation ist für Sean, wie sie auf elegante Weise vermittelt, dass Möbel aus dem Wald kommen, denn diesen direkten Bezug stellen viele Menschen nicht her. "Durch kleine Fehler kann ein Stück so richtig schön und einzigartig werden, und ich hoffe, dass wir mit diesem Projekt vermitteln können, dass man mit Material, das als fehlerhaft betrachtet wird, arbeiten und es durch Können, Intelligenz und Neugier in etwas Wunderschönes und Einzigartiges verwandeln kann, das geliebt wird," sagt Benedetta.

DIE ARCHITEKTIN

Benedetta Tagliabue studierte Architektur am Istituto di Architettura di Venezia (IUAV) und leitet derzeit das internationale Architekturunternehmen Miralles Tagliabue EMBT, das sie 1994 zusammen mit Enric Miralles gründete. Das Unternehmen ist in Barcelona und seit 2010 auch in Shanghai ansässig. Zu ihren bemerkenswertesten Bauprojekten zählen das Parlament in Edinburgh, der Diagonal Mar Park, der Markt Santa Caterina in Barcelona, der Campus Universitario de Vigo und der Spanische Pavillon bei der Shanghai World Expo 2010, für den der renommierte Preis RIBA International für "das beste Gebäude der Welt in 2011" verliehen wurde. Aktuelle Studioprojekte sind beispielsweise die Business School der Universität Fudan in Shanghai, Bürotürme in Xiamen und Taichung, öffentliche Flächen in der HafenCity in Hamburg, die Metrostation Clichy-Montfermeil in Paris (erster Preis des Wettbewerbs) und der Hauptbahnhof der U-Bahn in Neapel. Ihr preisgekröntes Studio ist in den Bereichen Architektur, Gestaltung öffentlicher Räume, Sanierung, Innenarchitektur und Industriedesign tätig. Im Bereich der Lehre war sie als Gastprofessorin an den Universitäten Harvard und Columbia sowie Barcelona ETSAB tätig. Sie hält regelmäßig Vorträge bei Architekturforen und Universitäten und ist als Jurorin auf der ganzen Welt im Einsatz, so zum Beispiel bei der Verleihung des Preises Princesa de Asturia und des Pritzker Prize. Für ihre Arbeit erhielt sie 2005 den RIBA Stirling Prize, 2006 den spanischen Nationalpreis, 2002 den katalanischen Nationalpreis, 2005 und 2009 den Preis der Stadt Barcelona, sowie FAD-Preise in den Jahren 2002, 2003 und 2007. Sie ist auch als Leiterin der Enric-Miralles-Stiftung tätig, die sich die Förderung der experimentellen Architektur im Sinne ihres verstorbenen Ehemannes und Partners Enric Miralles zum Ziel gesetzt hat.

http://www.mirallestagliabue.com (http://www.mirallestagliabue.com)
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HOLZARTEN

American Red Oak
In den amerikanischen Laubwäldern ist American Red Oak mit ihrer markanten Maserung und einem Holz, das nicht immer rot ist, die häufigste Art. Der Name ist vermutlich auf die Herbstfärbung ihrer Blätter zurückzuführen. Die natürlichen Vorkommen der Roteiche beschränken sich fast ausschließlich auf Nordamerika, die Baumart wird aber auch anderswo angepflanzt. Den Daten der Forest Inventory Analysis (FIA) zufolge beträgt die Wachstumsmenge der Red Oak 18,7 Prozent der gesamten Wachstumsmenge der amerikanischen Laubwälder, und obwohl pro Jahr 33,9 Millionen m3 American Red Oak abgeholzt werden, wachsen im selben Zeitraum über 32 Millionen m3 auf natürliche Weise nach. Im Verhältnis zu ihrem Gewicht verfügt American Red Oak über eine sehr gute Gesamtfestigkeit. Sie findet hauptsächlich in der Herstellung von Möbeln, Bodenbelägen, Türen und bei manchen Baumaßnahmen Verwendung.

American Cherry Tree
Beim American Cherry Tree handelt es sich um eine hochwertige Art in den amerikanischen Laubwäldern, die nur in Nordamerika vorkommt, über warme Farbtöne verfügt und ausgezeichnet veredelt werden kann. Laut der Forest Inventory Analysis (FIA) beträgt die Kirschbaum-Wachstumsmenge 3,0 Prozent der gesamten Wachstumsmenge der amerikanischen Laubwälder. Obwohl pro Jahr 4,3 Million m3 abgeholzt werden, wachsen im selben Zeitraum in den amerikanischen Wäldern über 11 Millionen m3 American Cherry Tree auf natürliche Weise nach. Das Kernholz des American Cherry Tree variiert von einem leuchtenden Rot bis hin zu Rotbraun und dunkelt mit der Zeit nach. Das Splintholz ist cremeweiß. Im trockenen Zustand ist das Holz hart und stabil und kann somit leicht gebeizt und ausgezeichnet behandelt werden. In der Möbelherstellung und im Innenausbau ist das Holz sehr begehrt.

American Maple
American Maple kommt in den Laubwäldern Nordamerikas natürlich vor und gehört mit seinen weichen und harten Arten zu den häufigsten und nachhaltigsten Baumarten. Beide Ahorne ähneln sich im Aussehen, mit cremeweißem Splintholz und hell- bis dunkelrotbraunem Kernholz. Ahornbäume sind im Osten der USA weit verbreitet, wobei der harte Maple eher im kälteren Klima der nördlichen Bundesstaaten vorkommt. Laut der Forest Inventory Analysis (FIA) machen die American Maple Trees 17,9 Prozent der gesamten Wachstumsmenge der amerikanischen Laubwälder aus. Zwar werden pro Jahr 23,9 Millionen m3 abgeholzt, es wachsen aber im selben Zeitraum fast 55 Millionen m3 auf natürliche Weise nach. Maplewood hat im Allgemeinen eine gerade Maserung mit feiner Textur und kann zu einer qualitativ hochwertigen Oberflächenveredelung gebeizt und poliert werden. Bei beiden Ahornarten handelt es sich um ideales Material für die Möbelherstellung, Schreinereien und Tischlereien, wobei der harte Maple durch seine Strapazierfähigkeit als Bodenbelag besonders geeignet ist.

American Tulipwood
American Tulipwood ist eine der häufigsten Arten in den US-amerikanischen Laubwäldern und kommt nur in Nordamerika vor. Laut der Forest Inventory Analysis (FIA) beträgt der Anteil von Tulipwood an der gesamten Wachstumsmenge der amerikanischen Laubwälder 7,7 Prozent, und obwohl pro Jahr 12,8 Millionen m3 abgeholzt werden, wachsen jährlich über 32 Millionen m3 auf natürliche Weise in den amerikanischen Wäldern nach. Die Maserung von Tulipwood ist weniger markant als die von Ash und Oak, und Splintholz und Kernholz unterscheiden sich deutlich. Das Splintholz ist cremeweiß, wogegen die Farbpalette des Kernholzes von Hellgelb oder Braun bis hin zu Grün und, in Extremfällen, Lila reicht. Das Holz dunkelt nach. Tulipwood verfügt im Verhältnis zum Gewicht über eine sehr hohe Festigkeit. Dadurch eignet es sich besonders für Konstruktionsanwendungen, wie etwa verleimte Balken und Kreuzlagenholz.

Verzeichnis der Beteiligten

EMBT: Architektin - Benedetta Tagliabue. Design team - Nazaret Busto, Ling Yang, Andrea Martínez und Enrico Pinto.
AHEC: David Venables, Rocío Perez-Íoigo, Lucy Peacock und Lauren Smith.
Benchmark: Sean Sutcliffe, Oliver Tillbury, Martin O"Hara, Ben Morgan, Rob Honeyman, Mark Paradise, Mark Kendell, Josh Hale und Sam Brown
Videoproduktion: Migongo films
Fotografie: Jon Cardwell

Veranstaltung während des Hay Festival Segovia

Am Freitag, den 22. September um 18:00 Uhr, fand eine Veranstaltung zu Ehren von "Too Good to Waste" statt, bei der die Architektin Benedetta Tagliabue, der britische Handwerker Sean Sutcliffe und der Europa-Direktor von AHEC, David Venables, mit Michelangelo Giombini, dem Architekten von Interni-Projekten, über das Konzept dieser Installation und neue nachhaltige Ansätze in der Welt der Architektur und des Designs sprachen.
Weitere Informationen: https://www.hayfestival.com/p-12872-benedetta-tagliabue-dave-venables-sean-sutcliffe.aspx

-ENDE-

HINWEISE AN DIE REDAKTEURE

American Hardwood Expert Council (AHEC)

AHEC ist die führende internationale Handelsorganisation der US-amerikanischen Laubholzindustrie, die die Exporteure unter den amerikanischen Laubholzunternehmen sowie alle wichtigen US-Wirtschaftsverbände für Laubholz vertritt. Seit mehr als 25 Jahren ist AHEC bei der internationalen Holzförderung an vorderster Front und hat für amerikanische Laubhölzer erfolgreich eine unverwechselbare und kreative Marke geschaffen.

AHEC unterstützt kreative bautechnische Projekte wie beispielsweise "The Smile" oder "The Wish List" für das London Design Festival oder "The Workshop of Dreams" für das Hay Festival (Spanien) die das Leistungspotenzial und das ästhetische Potenzial dieser nachhaltigen Materialien zeigen und wertvolle Impulse liefern. Von AHEC ist umfangreiche technische Literatur erhältlich: http://www.americanhardwood.org (http://www.americanhardwood.org)

Folgen Sie AHEC auf Twitter und Instagram @ahec_europe

Benchmark

Benchmark wurde vor über 30 Jahren von Terence Conran und Sean Sutcliffe gegründet und ist einer der führenden Möbelhersteller des Vereinigten Königreiches. "Too Good to Waste" entstand in nur sieben Wochen und stellt ein gutes Beispiel der Umsetzungsfähigkeit von Konstruktionen und des Tatendrangs von Benchmark dar. Die Größe seiner Werkstätten und das Können seiner Konstrukteure und Handwerker haben die Umsetzung der Vision von EMBT und AHEC erst möglich gemacht.

In einer der technologisch fortschrittlichsten Werkstätten des ganzen Landes und mit einem Team aus mehr als 50 Handwerkern und Konstrukteuren, entwirft und fertigt Benchmark Möbel, in denen sich moderne Technologien und Werte sowie traditionelles Handwerk und hochwertige Materialien für Generationen vereinigen. Benchmark wurde bereits zweimal mit dem Queen"s Award for Enterprise in Sustainable Development ausgezeichnet und ist im Bereich Nachhaltigkeit unübertroffen.

Benchmark verfügt über umfassende Erfahrung in der Herstellung von Möbeln für Arbeitsbereiche, Hotels, Restaurants, den Einzelhandel, öffentliche Gebäude und Privathäuser. Nicht nur in modernen, sondern auch in vielen historischen Gebäuden wie beispielsweise Kirchen, den Universitäten von Oxford und Cambridge, Schulen, Museen und Bibliotheken kommen die Möbel des Unternehmens zur Geltung. Die Kompetenz von Benchmark erstreckt sich auch über das Vereinigte Königreich hinaus auch auf Europa und umfasst Projekte in Paris, Berlin, Mailand, Frankfurt, Hamburg und Madrid, bis hin nach Nordamerika, dem Nahen Osten, der Region Asien-Pazifik und Japan.

http://www.benchmarkfurniture.com (http://www.benchmarkfurniture.com)

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E-Mail: ahec@moje-communication.de
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Bildquelle: @ Javier Salcedo
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