Erst die Wartung, dann die Pause
15.10.2012
Garten, Bauen & Wohnen
Beim Auto ist sie gängige Praxis, bei Rasentrimmer, Heckenschere und Co. gerät sie schnell in Vergessenheit: die regelmäßige Inspektion. Dabei sollten Motorgeräte gerade am Ende der Saison noch einmal einem Check unterzogen werden, bevor sie für mehrere Monate in den Winterschlaf fallen. Generell gilt: Nur wenn der Gartenhelfer gut gewartet wird, ist er im folgenden Frühjahr direkt wieder einsatzbereit.
Hecke und Rasen sind geschnitten, Ecken und schwer zugängliche Stellen ausgeputzt, das Holz ist gesägt - all dies hinterlässt Pflanzen- oder Holzreste an den Werkzeugen. Die wichtigste Aufgabe im Herbst ist daher eine gründliche Reinigung. Beim Rasenmäher und Rasentrimmer muss das Gehäuse von Grasresten befreit werden. Bei der Motorsäge werden Sägekette und Führungsschiene abmontiert, Sägespäne wird aus dem Gehäuse entfernt. Die Messer von Mäher und Heckenschere sind ebenso zu säubern wie das Schneidwerkzeug der Motorsense oder die Kette der Motorsäge. Harzlöser-Sprays beseitigen hartnäckige Verschmutzungen zuverlässig. Bei Benzingeräten liegt das Augenmerk beim Reinigen besonders auf den Zylinderrippen und dem Luftfilter. Für den Letztgenannten gibt es im Handel Spezialreiniger. Anschließend freuen sich Federn und Gelenke über ein paar Tropfen Maschinenöl zur Pflege. Die Getriebe von Heckenschere, Motorsense und Freischneider werden mit speziellem Fett abgeschmiert. Diese Arbeiten kann jeder Hobbygärtner selbst vornehmen. Alternativ ist die Wartung im Fachhandel möglich. Der Fachmann prüft die Geräte zusätzlich auf Verschleiß und mögliche Beschädigungen, die vom Laien nicht zu erkennen sind.
Mit scharfem Schliff ins neue Jahr
Damit beim Start in die neue Saison die volle Schnittleistung zur Verfügung steht, bietet sich vor der Winterpause eine Kontrolle der Schneidwerkzeuge an. Gegebenenfalls müssen sie geschärft werden. Dafür empfiehlt sich auf jeden Fall der Weg zum Experten. Er nimmt Heckenscheren- und Rasenmähermesser, Metallschneidblätter und Sägeketten kritisch unter die Lupe. Zeigen sich zum Beispiel an einem Grasschneideblatt Abnutzungserscheinungen wie kleine Risse, muss es aus Sicherheitsgründen ausgetauscht werden. Meist reicht jedoch ein fachgerechter Nachschliff, um im Frühling gleich wieder perfekt abzuschneiden. Für Motorsägen besonders praktisch sind Hartmetall-Sägeketten, die mit ihrer vielfach längeren Standzeit im privaten Einsatz meist nur einmal pro Saison geschärft werden müssen.
Tipps für Benzin- und Akku-Geräte
Bevor mit der kalten Jahreszeit die Ruhepause beginnt, sind bei benzinbetriebenen Geräten die Tanks an einem gut belüfteten Ort zu entleeren. Da die flüchtigen Bestandteile des Treibstoffs im Tank verdunsten, verliert er über einen längeren Zeitraum seine Zündfähigkeit. Im nächsten Frühjahr wären Probleme beim Starten vorprogrammiert. Um das Benzin vollständig zu entfernen, wird der Tankinhalt zunächst über die Füllöffnung in einen dichten Kanister zurückgeschüttet. Dann wird das Gerät gestartet und so lange im Leerlauf betrieben, bis es von alleine ausgeht. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der Tank und alle Ansaugschläuche komplett leer sind und die Vergasermembran nicht verklebt. Der Tank für das Kettenhaftöl bei Motorsägen wird dagegen möglichst vollständig gefüllt, vor allem bei der Verwendung von biologischen Schmiermitteln. Bei Akku-Geräten wird der Akku vor der Lagerung entnommen, um ein unbeabsichtigtes Anlaufen zu verhindern. Werden Akkus länger nicht benutzt, empfiehlt es sich, sie mit einer etwa 30 Prozent-Ladung zu versehen und erst kurz vor dem nächsten Einsatz wieder aufzuladen.
Das richtige Winterquartier wählen
So vorbereitet können die Gartengeräte ins Winterquartier wandern. Am besten ist dies ein trockener und frostfreier Platz. Und auch wenn ohne Treibstoff, Akku oder Steckdose eigentlich nichts passieren kann, ist es vor allem wegen der scharfen Messer wichtig, dass die Geräte außer Reichweite von Kindern lagern.
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