Tipps der AGRAVIS Raiffeisen AG zur Grassilageernte
11.05.2020
Handel & Dienstleistungen
Der erste Futterschnitt ist vielerorts bereits erfolgt. Ziel ist es, Grassilagen von bester Qualität zu erzeugen. Gerade in Zeiten von Futterknappheit ist das umso wichtiger. Damit das auch gelingt, sollten folgende praktische Tipps der Experten der AGRAVIS Raiffeisen AG (https://www.agravis.de/de/) bei Ernte und Einlagerung beachtet werden:
Optimaler Schnittzeitpunkt (Beginn Rispen-/Ährenschieben):
Der richtige Schnittzeitpunkt bestimmt den Nährstoff- und Energiegehalt und auch die Silierbarkeit. Mit jedem Tag Warten verschlechtern sich diese Parameter und der Rohfasergehalt steigt. Wird zehn Tage zu spät geschnitten, sinkt der Milcherzeugungswert der Grassilage um zwei Kilogramm Milch. Bei einer Schnittverzögerung von fünf Tagen ist das immerhin noch ein Kilogramm.
Abgestimmte Silierkette von der Mahd bis zur Einlagerung:
Die meisten Futtergräser (wie Weidelgras, Wiesenrispe) speichern ihre Energiereserven für den Wiederaustrieb in der Stoppel. Wird zu tief geschnitten, werden diese Gräser geschwächt und sind nicht mehr ausreichend konkurrenzfähig. Minderwertige Arten und Unkräuter (wie Quecke, Ampfer) breiten sich aus. Die Qualität des Bestandes sinkt. Außerdem steigt das Risiko für den Rohascheeintrag (RA). 2 Prozent mehr RA bedeuten minus 0,1 MJ NEL/kg Trockensubstanz (TS) oder 5 Prozent weniger Milch. Deshalb: Nicht zu tief mähen (Stoppelhöhe Wiese 6 cm, Ackergras 8 cm)!
Mehr zum Einfluss der Schnitthöhe auf Futterqualität und Ertrag (https://www.silierung.de/de/silierung_de/silierung/silierung_in_d_p__unterpunkte/auf_dem_feld_1/schnitthoehe.html)
Optimaler Anwelkgrad von mindestens 30 und maximal 40 Prozent TS:
Das Anwelken muss schnell und zügig erfolgen. Höhere TS-Gehalte bedeuten höhere Verluste. Unerwünschte Mikroorganismen (wie Hefen) vermehren sich und Nährstoffe werden abgebaut. Probleme wie Bröckelverluste, Verdichtbarkeit und Nacherwärmung nehmen zu. Allgemein gilt: Je kürzer die Feldliegezeit und je günstiger die Anwelkbedingungen, desto kleiner die Verluste. Ziel ist die 24-Stunden-Silage.
Exakt eingestellte Futter-Erntetechnik:
Die Häcksellänge beeinflusst die Güte der Verdichtung. Je höher der TS-Gehalt bzw. der Rohfaser-Gehalt, desto kürzer muss gehäckselt werden. Als Orientierung gilt für den Häcksler 3-5 cm und für den Ladewagen 5-8 cm.
Gezielter Siliermitteleinsatz zur Qualitätsverbesserung bzw. Sicherung der aeroben Haltbarkeit - Einsatz DLG-geprüfter Siliermittel:
Qualitativ hochwertige Silage bedeutet auch konsequenter Siliermitteleinsatz. Bis zu 35 Prozent TS empfiehlt sich der Einsatz von Siloferm (https://www.silierung.de/de/silierung_de/produkte_2/futterpflanzen.html) und ab 35 Prozent der Einsatz von BioCool (https://www.silierung.de/de/silierung_de/produkte_2/futterpflanzen.html). Wird die Grassilage mit Siloferm behandelt, verläuft die Milchsäuregärung wesentlich effizienter und der Gehalt an Reineiweiß ist um zirka 25 Prozent höher. BioCool sichert die aerobe Haltbarkeit der Silage und je Kilogramm TS werden außerdem etwa 5 bis 7 Gramm Propylenglycol gebildet, was Aufnahmen von ca. 50 bis 70 Gramm je Tier und Tag entspricht.
Siloanlage richtig planen, Mindestvorschub pro Woche einhalten
Das Siloanlage rechtzeitig planen: dabei Vorgaben für den Mindestvorschub im Winter bzw. im Sommer berücksichtigen (Winter > 1,50 Meter bzw. Sommer > 2,50 Meter). Gegebenenfalls zwei Silos anlegen oder Ballensilage einplanen. Ist das nicht möglich, unbedingt BioCool zur Sicherung der aeroben Haltbarkeit einsetzen.
Mehr zur Planung der Mietanlage (https://www.silierung.de/de/silierung_de/silierung/silierung_in_d_p__unterpunkte/in_der_miete_1/planung_der_mietenanalge.html)
Ausreichende Verdichtung, Anpassung der Futterbergung an die Walzleistung:
Die maximale Schichtstärke bei der Einlagerung beträgt 20 bis 30 Zentimeter. Je höher die Schichtstärke, desto schlechter die Verdichtung. Schichtstärken von 40 Zentimeter bedeuten nur noch 30 Prozent der Walzkraft. Der Einsatz eines Siloverteilers ist unverzichtbar. Das Walzgewicht muss immer der Bergeleistung angepasst werden. Allgemein gilt für den Häcksler: Bergeleistung 4 = Walzgewicht. Und für den Ladewagen: Bergeleistung 3 = Walzgewicht. Weiterhin gilt: Reifendruck von mindestens 2 bar, keine Zwillingsbereifung und max. 3-4 km/h Walzgeschwindigkeit. Nicht zu lange nachwalzen, sonst wird wieder Luft in das Silo gepresst (Luftpumpeneffekt). Sie sollten von Beginn an sorgfältig auf die Walzarbeit achten.
Mehr zum richtigen Verdichten
(https://www.silierung.de/de/silierung_de/silierung/silierung_in_d_p__unterpunkte/in_der_miete_1/verdichtung.html)
Luftdichte Zudeckung (Randfolie, Unterziehfolie, Silofolie, Siloschutzgitter, Silosäcke):
Nach Abschluss der Einlagerung Silo sofort luftdicht zudecken. Die Wahl der Materialien entscheidet maßgeblich mit über die Verluste unter der Folie. Höherwertige Silofolien mit besserer Gasdichte rechnen sich über die Verlustminimierung unter der Folie.
Mehr zur Abdeckung von Siloanlagen (https://www.silierung.de/de/silierung_de/silierung/silierung_in_d_p__unterpunkte/in_der_miete_1/uebersicht_abdeckung.html)
Weitere Informationen unter http://www.silierung.de (https://www.silierung.de/de/silierung_de/index.html)
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