Pressemitteilung von Jens Duffner

Kunst & Kultur im Friedberger Jugendstil-Denkmal


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Friedberg/Hessen. - Einen großen Erfolg haben alle Freunde des alten Hallenbades in Friedberg erzielt. Das seit den 1980er Jahren dem Verfall preis gegebene Jugendstilbad am Rande der Altstadt ist mit dem Abschluss des ersten Bauabschnittes nun so restauriert und saniert, dass es als Kulturstätte für die Wetterauer genutzt werden kann. Dieser bedeutsame erste Abschnitt, auch Nukleus (Kern) genannt, sichert zudem die weitere Existenz des gesamten denkmalgeschützten Bauwerks. "Wir freuen uns und wir sind auch stolz", sagt Ulrich Lang, Vorsitzender der gemeinnützigen Gesellschaft Theater Altes Hallenbad.

Ort des gemeinschaftlichen Erlebens

Möglich ist der Erfolg geworden durch Bürger-Engagement, Spenden, Zuschüsse des Denkmalschutzes sowie Sanierungsfördermittel. Insgesamt rund 1,4 Millionen Euro wurden aufgebracht. Als Sanierungstreuhänderin der Stadt Friedberg hat die NH ProjektStadt die Rettung des ganz besonderen Bades begleitet. "Es ist auch für uns eine Freude, dass dieses für die Bürger der Stadt Friedberg bedeutsame Baudenkmal nun nachhaltig als Ort des gemeinschaftlichen Erlebens genutzt werden kann", sagen Monika Fontaine-Kretschmer, Leiterin der Stadtentwicklung bei der NH ProjektStadt, und Projektleiterin Yvonne Woll. Das Haus ist Veranstaltungsort für Konzerte, Poetry-Slam-Abende, Theater, ja sogar für Opern.

Vor fast genau einem Jahr startete die Modernisierung. Ziel des ersten Bauabschnittes war es, das alte Hallenbad überhaupt der Öffentlichkeit für Veranstaltungen zugänglich zu machen. Zu diesem Zweck ist im nördlichen Nebengebäude ein erster, in sich abgeschlossener, eigenständig funktionierender Nutzungsbereich (Nukleus) entstanden, der über die notwendige Besucher- und Technik-Infrastruktur verfügt. Dieser Nukleus steht nun als Veranstaltungs-, Seminar- und Ausstellungsraum, als Informationszentrum sowie als Raum für Vereinsaktivitäten bereit. Auch einen richtigen Backstage-Bereich gibt es nun, der sich zudem für kleine Veranstaltungen mit bis zu 70 Besuchern eignet. Dafür ist das alte Kesselhaus umgebaut worden. In der einstigen Schwimmhalle wurde das ehemalige Schwimmbecken abgedeckt, um den Raum als Veranstaltungsort zu gewinnen.

Als Baudenkmal gerettet

Von der einstigen Jugenstilpracht gibt es in dem von 1908 bis 1909 vom Gießener Architekten Hans Meyer errichteten Bauwerk noch einiges zu sehen, auch wenn bereits ein Umbau zum Sportbad im Jahr 1963 ein Stück Schönheit zerstört hatte. Freunde des Jugendstils entdecken an Decke, Geländer, Säulen und Kacheln noch viele Zeugnisse der Epoche: Die geschwungenen Linien, die reichhaltige Ornamentik mit dem feinen floralen Dekor. Diese Zeugnisse sind Raritäten. Neben dem Bad in Darmstadt ist das Friedberger das einzige erhaltene Jugendstilbad in Hessen. Die Sanierung des gesamten Komplexes, für die die Freunde des alten Hallenbades weiterhin werben, wird in etwa weitere drei Millionen Euro kosten.

Bürgermeister Michael Keller: "Für Friedberg ist das zur kulturellen Stätte sanierte alte Hallenbad in jedem Fall eine Bereicherung." Denn bereits parallel zur Bautätigkeit wurden durch Einzelbaugenehmigungen abgesicherte Veranstaltungen im Hallenbad durchgeführt. Diese haben ein reges Interesse bei den Friedbergern ausgelöst. "Mit dem Nukleus kann nun ein ganzjähriges Programm angeboten werden, das nicht nur zum Erhalt des Hallenbades selbst, sondern auch zur Belebung der Friedberger Altstadt beitragen wird", so Monika Fontaine-Kretschmer abschließend.

Bildquelle: Deutschland - Land der Ideen/Andreas Mann

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