Pressemitteilung von Haus & Grund Hessen

Warnung vor dem "Primelpfad der Mietwohnung"


Immobilien

Warnung vor dem "Primelpfad der Mietwohnung"Frankfurt/ Wiesbaden, 9. April 2025 - Es sei relativ selten, dass zwei Minister der Landesregierung bei einer Veranstaltung auftreten - was die Bedeutung des Verbandes der privaten Haus- und Grundbesitzer in Hessen unterstreiche. Das sagte der hessische Finanzminister Professor Dr. R. Alexander Lorz über sich und Kaweh Mansoori, stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und den ländlichen Raum, am Tag des Privaten Eigentums anlässlich des Landesverbandstags von Haus & Grund Hessen. Die Folgen staatlicher Eingriffe in den Wohnungsmarkt für die Vermögensverteilung legte in seinem Festvortrag Dr. Oliver Lerbs, Professor für Volkswirtschaftslehre, eindrücklich dar.

"Die Wohneigentumsquote in Deutschland liegt aktuell bei 42 Prozent - so niedrig wie nirgends in Europa", warnte Landesverbandsvorsitzender Christian Streim bereits bei der Begrüßung der Festgäste in der Wiesbadener Casino-Gesellschaft. Dabei entlaste zum einen Wohneigentum als Alterssicherung die Sozialkassen, zum anderen sorgen private Vermieter für sichere Mietverhältnisse und ihre Mieten liegen im Schnitt drei Prozent unter den örtlichen Vergleichsmieten. Zugleich lobte Streim die Landesregierung, dass sie kurz nach Beginn ihrer Amtszeit gleich ein Wahlversprechen eingelöst und das Hessengeld zur Entlastung von der Grunderwerbsteuer beim Ersterwerb eingeführt habe. "Wir sind ihnen dankbar für diesen Schritt, Menschen in privates Eigentum zu bringen." Doch es gehe noch besser, wie etwa die grundsätzliche Senkung der Grunderwerbsteuer von aktuell 6,5 Prozent auf 3,5 Prozent nach dem Vorbild Bayerns.

In seinem Grußwort betonte Finanzminister Lorz die Bedeutung der Expertise von Verbänden für die Politik. So habe Haus & Grund Hessen wichtige Hinweise für die Ausgestaltung des Hessengeldes gegeben. Jedoch: "Für Hessen wünschen wir uns weiterhin eine umfassende Grunderwerbsteuerreform mit dem Ziel, auf Landesebene Grunderwerbsteuer-Freibeträge schaffen zu können, die einzelnen Zielgruppen zugutekommen. Wir haben uns in den vergangenen Jahren beim Bund für eine solche Reform stark gemacht und werden uns weiterhin dafür einsetzen." Auch er betonte die Bedeutung von Wohneigentum für die private Altersvorsorge und für die Gesellschaft. "Wer ein Haus baut, der will bleiben", so Lorz, und identifiziere sich mit dem Umfeld in seinem Wohnort. Deswegen begrüße er als Baurechtler auch die Novelle der Hessischen Bauordnung, die sein Kollege Mansoori zuvor angesprochen hatte.

Mansoori stellte in seinem Grußwort seine Gesamtstrategie zur Förderung von Wohneigentum vor. Dazu gehörten zum einen finanzielle Anreize wie das Hessengeld, aber auch Maßnahmen, die zwar das Land nichts kosten, aber die Baupreise spürbar senken werden. "Die Baukosten pro Quadratmeter steigen deutlich stärker als die Materialpreise. Wir bekommen immer neue Standards - für mehr Komfort, aber ohne wichtige Funktion", sagte er mit Verweis auf die geplante Baurechtsnovelle für schnelleres und günstigeres Bauen. Zudem soll bis Ende 2025 das Baugenehmigungsverfahren hessenweit digitalisiert werden, um die Bearbeitung zu beschleunigen. Haus & Grund Hessen bezeichnete Mansoori als bedeutsamen Gesprächspartner, der wichtige Impulse gebe. "Es gibt viel zu tun - bei manchen Dingen liegen wir auseinander, bei manchen diskutieren wir konstruktiv", so Mansoori. "Wohnen in den eigenen vier Wänden ist der Landesregierung jedoch sehr wichtig."

Vor dem "Primelpfad der Mietwohnung" warnte Professor Dr. Oliver Lerbs von der Hochschule für Polizei und Verwaltung Nordrhein-Westfalen. In seinem Festvortrag "Vermögensgerechtigkeit, Wohneigentum und "Generation Miete´: Aktuelle Wohnungspolitik als Ungleichheitspolitik?" schilderte der Volkswirtschaftler, warum Eingriffe in den Mietwohnungsmarkt zu ungleicher Vermögensverteilung in der Gesellschaft führen. So fallen aktuell lediglich 2,3 Prozent des deutschen Nettovermögens auf die vermögensärmere Hälfte der Gesellschaft, die zudem fast ausschließlich zur Miete wohne, berichtete er. Der internationale Vergleich zeige: Je größer die Wohneigentumsquote in einem Land, desto gleichmäßiger die Vermögensverteilung. Wohneigentum habe drei Wirkweisen: Der Wunsch danach motiviere früh, Eigenkapital zu bilden; Kreditaufnahme und -tilgung zwinge zu sparen; wer eine Wohnimmobilie besitze, profitiere von deren Wertsteigerung über die Zeit.

Aktuell sei jedoch insbesondere die Wohneigentumsquote in der jungen Generation rückläufig und liege bei den 30- bis 45-Jährigen bei 25 Prozent. Das habe vor allem ökonomische Ursachen: "Regulierungen im Mietmarkt sorgen dafür, dass Menschen in Mietverhältnissen bleiben. Mit einer mieterfreundlichen Wohnungspolitik und günstigen Mieten legen wir ihnen städtebaulich und regulatorisch Steine auf den Weg ins Eigentum", so Prof. Dr. Lerbs. "Und damit bleiben wir von einer breiten Verteilung von Vermögen in Deutschland weit entfernt."

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