Büroflächenumsatz der Hansestadt steigt 2011 um 6 % - City erwirtschaftet ein Drittel des Gesamtumsatzes
31.01.2012
Immobilien
Hamburgs Büromarkt bleibt auch zum Jahresabschluss 2011 erfolgreich. Mit einem Flächenumsatz von ca. 540.000 m² konnte im Vergleich zum ebenfalls sehr umsatzstarken Jahr 2010 ein Plus von 6 % erzielt werden. "Die Nachfrage blieb im gesamten Jahresverlauf ungebrochen und ließ sich auch durch die teilweise düsteren Wirtschaftsprognosen nicht bremsen. Viele Anmietungsentscheidungen wurden zwar vorsichtiger und überlegter getroffen, ein zurückstellen der Gesuche fand jedoch nicht statt", sagt Sami Steinbach, Vorstand der Angermann Real Estate Advisory AG.
Die Vermietungsleistung im Großflächensegment hat in der zweiten Jahreshälfte sogar zugenommen. So wurden insgesamt neun der zehn umsatzträchtigsten Anmietungen in diesem Zeitraum getätigt. Einzig die Vermietung an die Deutsche Bank in der Wendenstraße 8 -12 / Sachsenstraße 9 fiel ins erste Halbjahr. Ganzjährig aktiv waren Hamburgs Büromieter hingegen im Segment bis 500 m². "Ob der Hamburger Büromarkt im neuen Jahr ein ähnlich gutes Ergebnis erreichen wird, ist aufgrund der unsicheren internationalen Wirtschaftslage nur schwer zu prognostizieren. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Unternehmen ihre bisherige Investitionsbereitschaft erneut bestätigen. Die derzeit im Markt vorhandenen Gesuche geben diesbezüglich allerdings Anlass zum Optimismus und lassen einen guten Auftakt für die ersten Monate des neuen Jahres erwarten", erklärt Steinbach.
Einmal mehr stellte die City für Hamburgs Büromieter die attraktivste Lage dar. Mit einem Flächenumsatz von ca. 175.100 m², knapp ein Drittel der gesamten Vermietungsleistung, konnte der erste Platz im Standort-Ranking der Hansestadt unangefochten verteidigt werden. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum bedeutet das Ergebnis zudem eine deutliche Steigerung um 41 %. "Die hohe Vermietungsleistung zeigt einmal mehr, dass Lage und qualitative Beschaffenheit der Büroflächen entscheidende Anmietungskriterien sind. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund des sich verschärfenden Fachkräftemangels. Viele der sich im Bau befindenden attraktiven Neubauflächen weisen deshalb bereits einen hohen Vorvermietungsstand aus", so Steinbach.
Aufgrund der anhaltenden Zurückhaltung bei spekulativen Neuprojekten droht bei einer gleichbleibenden Nachfrage weiterhin die Verknappung von kurzfristig verfügbaren zusammenhängenden, hochwertigen Büroflächen im Segment über 2.500 m² in der Innenstadt. "Da die Ansprüche der umworbenen Talente an die Qualität des unmittelbaren Arbeitsumfeldes zunehmen werden, wird die Investition in Bestandsgebäude, auch für Eigentümer von Bürogebäuden in zentraler Innenstadtlage, immer wichtiger. Einsparungen bei der Ausstattung können die Konkurrenzfähigkeit einer Immobilie nachhaltig beeinflussen und einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Mietpreisspektrum haben", betont Steinbach.
Umsatzstärkster Büromieter in der Hansestadt war 2011 die Beratungsbranche. Insgesamt wurden von diesem Sektor ca. 70.700 m² umgesetzt. Verglichen mit dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 73 %. Auf den Plätzen dahinter folgen IT/Multimedia mit ca. 58.900 m² und die öffentliche Hand mit ca. 51.200 m². Bemerkenswert ist die hohe Vermietungsleistung des Bildungssektors, der mit ca. 42.000 m² den vierten Rang erreicht. Die 2010 noch fünftplatzierte Versicherungsbranche ist mit einem Flächenumsatz von ca. 8.800 m² hingegen aus der Liste der Top-Ten-Branchen herausgerutscht. Obwohl Hamburg 2011 Europas Umwelthauptstadt war, zeigte sich der Sektor Erneuerbare Energien weiterhin zurückhaltend und mietete nur ca. 8.000 m² an. Die Spitzenmiete zeigte sich auch zum Abschluss des Jahres konstant und blieb mit 24,00 EUR/m² auf dem Wert der Vorquartale. Einen Anstieg auf 14,40 EUR/m² verzeichnete allerdings die Durchschnittsmiete. "Ein Grund hierfür ist in der hohen Anzahl von abgeschlossenen Mietverträgen im Bereich der Innenstadt zu finden", so Steinbach. Der Leerstand beträgt nach dem Ende des vierten Quartals ca. 1.050.000 m². Bei einem Gesamtbestand von 13.300.000 m² entspricht dies einer Leerstandsquote von 7,9 %.
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