Berliner Büromarkt unterstreicht erneut seine Stabilität - Einheitliche Spitzenmiete
23.10.2012
Immobilien
Die hohe Nachfrage auf dem Berliner Büromarkt hält weiter an. Nach dem dritten Quartal 2012 beträgt der Flächenumsatz in der Hauptstadt ca. 369.000 m². Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum verringerte sich die Vermietungsleistung zwar um 6 %, was jedoch hauptsächlich in der weiter zunehmenden Verknappung von adäquaten Büroflächen begründet liegt. "Dennoch ist für das kommende vierte Quartal mit einem überaus starken Jahresendgeschäft zu rechnen, in dem viele der bisher aufgeschobenen Großanmietungen zum Abschluss kommen werden. Für das Gesamtjahr 2012 kann deshalb ein Büroflächenumsatz von mindestens 500.000 m² prognostiziert werden", sagt Tibor Frommold, Vorstand der Angermann Real Estate Advisory AG Berlin.
Aktivste Branchen waren in den ersten neun Monaten 2012 die öffentliche Hand und IT-Startups. Insgesamt ist festzustellen, dass der Büromarkt Berlins auch in diesem Jahr jene Stabilität bestätigt, die ihn seit 2009 auszeichnet. "Für alle Marktteilnehmer ist diese Situation ungewöhnlich, da in der Zeit zuvor eher starke Wellenbewegungen die Regel waren. Es ist zu hoffen, dass die Beständigkeit und Attraktivität des Marktes auch in den kommenden Jahren erhalten bleibt. Hierfür müssen jedoch die Investitionen in Büroprojekte signifikant zunehmen", so Frommold.
Die gute Nachfragesituation hat weiter Einfluss auf die Spitzenmiete. So konnte im Westteil der City im dritten Quartal 2012 ein Anstieg von 21,50 EUR/m² auf 22,00 EUR/m² verzeichnet werden. Auf dem gleichen Niveau befindet sich die City Ost, wodurch die Spitzenmiete in der Hauptstadt erstmals seit Jahren einheitlich ist. "In Teilbereichen wie dem Potsdamer Platz/Leipziger Platz, Hackeschen Markt oder dem Gendarmenmarkt werden insbesondere in Neubauprojekten Mieten erzielt, die sogar über dem Spitzenwert liegen. Gleiches gilt für kurzfristig freiwerdende Flächen bis 300 m² in Bürolagen, in denen derzeit kaum oder kein Leerstand vorhanden ist", erklärt Frommold. Die Durchschnittsmieten zeigten sich im Verlauf der vergangenen drei Monate stabil und befinden sich mit 13,00 EUR/m² (City Ost) und 12,50 EUR/m² (City West) auf den Werten des Vorquartals. Erneut einen Rückgang gab es beim Leerstand. Gegenüber dem zweiten Quartal 2012 verringerte er sich von ca. 1.040.000 m² auf ca. 1030.000 m². Bei einem gleichgebliebenen Flächenbestand von ca. 18.950.000 m² entspricht dies einer Leerstandsquote von 5,4 %.
Büroflächen in Berlin-Mitte waren auch im dritten Quartal 2012 sehr begehrt. Mit einem Flächenumsatz von ca. 160.000 m² konnte das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 33 % gesteigert werden. Auf den zweiten Platz in der Gunst der Berliner Büronutzer folgt Friedrichshain mit ca. 65.500 m². Dahinter rangiert Charlottenburg mit ca. 34.600 m². "Insgesamt ist festzustellen, dass in der Hauptstadt die Kluft zwischen sehr guten, guten und dezentralen Lagen immer größer wird. Ein Beispiel hierfür ist der Berliner Nordwesten, wo die absehbare Schließung des Flughafens Tegel ein Grund für die zunehmende Zurückhaltung der Büromieter ist. Eine vollkommen andere Situation findet man hingegen in Bereichen wie dem Hackeschen Markt vor. Hier existieren Wartelisten, nach denen die Flächen, die kurzfristig zur Verfügung stehen, vermietet werden. Die Mixtur aus attraktiver Lage und hoher Flächenqualität lockt Interessenten aus allen Branchen und vergrößert die Verknappung in nahezu allen Flächensegmenten", sagt Frommold.
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