Pressemitteilung von Antje Sonnleitner

Ein Berufsstand am Pranger


Immobilien

In vielen Medien wird der Makler als zynischer Profiteur der Misere auf dem Großstadt-Wohnungsmarkt dargestellt. Wie sehen das die Betroffenen? Kurt Friedl, Regionaldirektor des Immobiliennetzwerkes RE/MAX Deutschland Südwest, nimmt hierzu Stellung.

Angesichts explodierender Mieten schlägt die Debatte um den Wohnungsmangel in den Ballungszentren hohe Wellen in den Medien. In der Talkrunde "Hart aber fair" war die Rede von einem Haifischbecken. Unschwer zu erraten, auf welchen Berufszweig dies anspielt. Auch "Panorama" widmete den "dreisten Maklern" als Profiteuren der Wohnungsnot und steigender Mietpreise einen Beitrag.
Tenor: Der Wohnungsmangel sei eine "Garantie zum Gelddruck" für den Makler, der verdiene, sobald er die Tür aufschließe. In anderen seriösen Medien wie der "Welt online" wird das Durchschnittsjahresgehalt eines Maklers von 80.000 auf 800.000 Euro aufgerundet. Das schürt Neid und Hass.

Auch der Artikel einer Redakteurin der Süddeutschen Zeitung "Freiheit zum Abzocken" macht den Makler zum Sündenbock für die Missstände auf dem Wohnungsmarkt. Die Knappheit des Wohnraumes bedinge, dass der Mieter dem Makler hilflos ausgeliefert sei. Der Beitrag schließt mit dem Plädoyer: "Es wird Zeit, die Macht der Makler einzuschränken."

Im Rahmen solch verallgemeinernder Schelte nützt es wenig, wenn am Rande lapidar darauf hingewiesen wird, dass die Mehrheit der deutschen Makler seriös arbeite.
"Das Problem solcher Diskussionen ist, dass die sachliche Basis nicht stimmt, hier werden Äpfel und Birnen durcheinandergewürfelt", erklärt Kurt Friedl, Regionaldirektor und Sprecher des Immobiliennetzwerkes RE/MAX. "Der Makler hat ja überhaupt keine Macht darüber, wie viel bezahlbarer Wohnraum in einer Stadt für den Mietmarkt zur Verfügung steht. Diesen Tatbestand können nur der Gesetzgeber, die Bauwirtschaft oder die Investoren beeinflussen."

Auch die Aussage, dass die Wohnungsvermittlung über den Makler dem Mieter schlechte Bedingungen aufdiktiere, sei unzutreffend. "Die Bedingungen für eine Wohnungsvermietung legt der Eigentümer fest", betont Friedl. "Der Makler hat den Auftrag, geeignete Mieter auszuwählen und dem Vermieter vorzustellen. Die Entscheidung trifft der Eigentümer bzw. Vermieter der Wohnung. Auch den Wegfall der Sozialbindung hat der Makler nicht zu vertreten. Dahinter steht immer eine gesetzliche Regelung."

Schwarze Schafe erkenne man daran, so Friedl weiter, dass sie bei Besichtigungen Druck auf die Bewerber ausüben: "Ein seriöser Makler arbeitet nicht mit der Verknappungsstrategie und schleust auch nicht 50 Bewerber auf einmal durch eine Wohnung". Er sei auch nicht arrogant oder gar bestechlich, wie es den Maklern vereinzelt vorgeworfen werde. "Bei solchen Diskussionen wird außer Acht gelassen, wie sehr die Branche selbst darunter leidet, dass sich jeder Makler nennen kann, der einen Gewerbeschein in der Tasche hat", bemängelt Friedl.

Der Immobilienverband Deutschland IVD fordert seit Jahren eine Ausbildungspflicht für Makler und Hausverwalter, um der Branche einheitliche Qualitätsstandards zu geben. Weil Faktoren wie Seriosität, Vertrauenswürdigkeit und soziale Kompetenz zu den Überlebensbedingungen auf dem Markt gehören, bilden viele Maklerunternehmen wie RE/MAX Ihren Nachwuchs selbst aus. "Wissen bedeutet nicht etwa nur Macht, es schafft vor allem Vertrauen und legt damit den Grundstein für einen guten Kontakt zum Kunden", erläutert Kurt Friedl.

Weitere Information unter http://www.remax.de oder Telefon 0711 / 9332633-0.

Quellen:

SZ, Münchner Neueste Nachrichten aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Sport, Meinungsseite, Charlotte Frank: "Freiheit zum Abzocken", 27.10.2012

Die Welt Online, Immobilien: "Makler kämpfen gegen ihr schlechtes Image"

DasErste.de: 50 Jahre Panorama, Sendung vom 20. September 2012, Dreiste Makler: Profiteure der Wohnungsnot von Johannes Edelhoff, Christian Deker

Hart aber fair, Sendung vom 20. September 2012: "Mieten, Makler, Nebenkosten - wird wohnen zum Luxusgut?"
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