Pressemitteilung von Hans-Peter Oswald

Deutschland begrüßt Einführung Neuer TLDs durch ICANN


Internet & Ecommerce

Der ICANN-Board of Directors hat beschlossen, die sogenannten "Neuen Top Level Domains" einzuführen und das Bwerberhandbuch genehmigt. Der Vorstand stimmte mit 13 Stimmen dafür, eine Stimme war dagegen und es gab zwei Enthaltungen.

Während einer außerordentlichen Sitzung hat der Verwaltungsrat einen Plan genehmigt, der zu einem dramatischen Anstieg der Zahl der Internet-Domain-Namen-Endungen - sogenannte generische Top-Level-Domains (gTLDs) führen wird. Von derzeit 22 generische Top Level Domains, die so bekannte Domains umfasst wie zum Beispiel .com, org und . net, kann die Anzahl der TLDs auf mehrere hundert steigen.

"ICANN hat das Internet der Namensgebung geöffnet, um die globale menschliche Phantasie zu entfesseln. Die heutige Entscheidung respektiert die Rechte aller Gruppen neue Top Level Domains in ihrer Sprache oder Schrift zu schaffen. Wir hoffen, das ermöglicht, daß das Domain Name System besser der gesamten Menschheit dient" , sagte Rod Beckstrom, Präsident und Chief Executive Officer von ICANN.

Die Neue Top Level Domains ändern die Art, wie Menschen sich Informationen über das Internet beschaffen und wie Unternehmen ihre Webpräsenz planen und strukturieren . Nahezu jedes Wort in jeder Sprache kann eine Internet-Adresse werden. Das bietet Organisationen und Firmen auf der ganzen Welt die Möglichkeit, ihre Marken, Produkte und Namen innovativ zu vermarkten.

"Die heutige Entscheidung wird der Beginn eines neuen Internet-Zeitalter sein," erklärte Peter Dengate Thrush, Vorsitzender des ICANN-Board of Directors. "Wir haben der nächsten Generation eine Plattform für Kreativität und Inspiration zur Verfügung gestellt."

Die Entscheidung für die neuen Top Level Domains erfolgt nach vielen Jahren der Diskussion, Debatte und Beratung mit der Internet-Community, mit Konzernen und Regierungen. Im Bewerberhandbuch, das erklärt, wie man sich für eine neue Top Level Domain bewirbt, sind sieben wesentliche Änderungen aus mehr als 1.000 Kommentaren der Öffentlichkeit integriert worden. Große Anstrengungen wurden unternommen, die Anliegen aller Beteiligten zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass die Sicherheit, Stabilität und Ausfallsicherheit des Internet nicht beeinträchtigt wird.

ICANN wird in Kürze eine weltweite Kampagne beginnen, um die Welt über diese dramatischen Veränderungen durch die Neuen Top Level Domains zu informieren und das Bewusstsein für die Chancen neuer Top Level Domains zu wecken. Anträge für die neuen Top Level Domains durch die Sponsoren können vom 12. Januar 2012 bis zum 12 April 2012 gestellt werden. Vor-Registrierungen durch Endverbraucher sind z.B. bei ICANN Registrar Secura (http://www.domainregistry.de) bereits jetzt möglich.

In Deutschland wurde die ICANN-Entscheidung überwiegend positiv aufgenommen. Heise.de schildert die "Anbieter-Szene": "Oliver Süme, Vorstand des Verbands der deutschen Internetwirtschaft eco, schätzt die Zahl der fest entschlossenen Bewerber aus Deutschland derzeit auf 15. Bekannt sind neben dem Vorreiter dotBERLIN weitere Städtedomain-Bewerber für .hamburg und .koeln sowie Bewerbungen für die Bundesländer .bayern, .saarland und .nrw. Das dotberlin-Team steckt zusätzlich hinter der generischen TLD-Bewerbung .hotel. Bei den generischen TLDs dürfte die Konkurrenz deutlich härter ausfallen als bei den Geo-Namen, für die die jeweiligen Städte oder Länder jeweils Unbedenklichkeitsbescheinigungen erteilen müssen." Der Tenor bei den Anbietern von Neuen Top Level Domains ist eine freudige Stimmung: "Auf diesen Tag haben wir jahrelang hingearbeitet."

Auch in der Presse gab es wenige kritische Stimmen, dafür aber witzige Überschriften mit einem Schuß Ironie zur Einführung der neuen Top Level Domains. Die "Financial Times" schrieb:"Neue Domains: Nach .com kommt .apple oder .berlin". Presse.com titelte ":Neue Web-Adressen: Von .anton bis .zebra alles erlaubt" Und die Frankfurter Rundschau erkannte:"Schöne neue Kürzel", in Anspielung auf Huxleys "Schöne Neue Welt". Bei "Welt Online" klang der Beschluss von ICANN wie ein politische Forderung:"Freiheit für neue Internet-Adressen." Die Süddeutsche sprach dagegen von dem "Aufbruch nach .bayern: Neue Schilder im Netz ", während Werben & Verkaufen vom "Branding ohne Grenzen" schwärmte. Beim ZDF hatte man hatte möglicherweise Kennedys Aussage:"Ich bin auch ein Berliner" im Hinterkopf, als die ZDF-Redaktion formulierte:"ICANN macht Weg nach .berlin frei", während ibusiness an Obamas "Yes, we can" dachte, als es verballhornte:"Yes, ICANN! - Firmennamen als Top-Level-Domains".

Hans-Peter Oswald
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