Pressemitteilung von Robert Krippgans

Google, SEO Texte, der Panda und die Texter


Internet & Ecommerce

Wer noch vor einigen Jahren als Texter Artikel für die SEO (Suchmaschinenoptimierung) einer Website schrieb, suchte sich als Recherchequelle zum jeweiligen Thema eventuell ein oder maximal zwei vorhandene Seiten mit passenden Inhalten heraus. Anschließend schrieb er diese Inhalte um, setzte die verlangte Anzahl an Keywords ein und hatte seinen Text fertig. Möglicherweise ist das Ende dieser Arbeitsweise aber längst eingeläutet.

Panda ist ein Update von Google, sagen die einen. Panda ist eins der größten und wichtigsten Updates der Suchmaschine, präzisieren die anderen. Ganz genau wissen wohl nach wie vor die wenigsten, wie Panda funktioniert. Fakt ist: Google geht einerseits gegen so genannte "Content-Farmen" vor. Das sind Internetseiten, die schnell produzierte Texte in großer Menge veröffentlichen. Gleichzeitig scheint Google beim Ranking der Websites mittlerweile auf Kriterien zu achten, die recht starke Indizien für hochqualitative Inhalte sind, berichtete das Handelsblatt in einem Artikel vom 17. Juni 2011. Zu diesen Kriterien zählt beispielsweise die verbrachte Zeit eines Nutzer auf einer Website, die er nach einer Suche auf Google besucht hat. Eine relativ lange Besuchszeit spricht für Inhalte, die ihm nützliche Informationen bieten.

Primitive SEO-Texte bieten keinen Mehrwert!

Ein SEO-Texter konnte es sich lange Zeit einfach machen: Schrieb er etwa einen Text über Reisen in die Karibik, reichte oftmals ein Blick auf Wikipedia. Er nahm die dort veröffentlichten Inhalte, schrieb etwas über traumhafte Strände, Palmen und das wundervolle Meer und streute Keywords in seinen Text. Fertig! Tatsächlich hat er damit einen Inhalt produziert, aber letztlich keinen Mehrwert für den Leser:

- Einerseits bekommt der Leser nicht mehr Informationen als bei dem als Vorlage dienenden Wikipedia-Text.

- Andererseits passen etwa Inhalte wie Sätze über "Traumstrände" und "Palmen" auf einen Großteil der südlichen Urlaubsregionen dieser Welt, wenn man anschließend nicht ins Detail geht. Sie bieten also kaum "echte" Information.

Die Zukunft der Online Texte

Was bedeutet das alles für die Zukunft des Textens für Websiten? Zum einen sollte jeder Texter prüfen, wie viele Fakten und/oder wie viel Mehrwert sein Text für den Leser bietet. Andererseits rückt eine gute Recherche für viele Themenseiten zukünftig stärker in den Vordergrund als noch vor einigen Jahren! Gute Recherche bedeutet,

- nicht alleine eine oder zwei Quellen im Internet zu nutzen, von denen man Inhalte übernimmt, sondern auf soviel Quellen wie nur möglich zu bauen.

- auf die Güte der Quellen zu achten, die man nutzt. Wertvoll sind Quellen mit Autorität, je nach Thema beispielsweise renommierte Onlinemagazine, Seiten von Behörden und von großen Institutionen, offizielle Tourismus-Seiten von Ländern, Regionen, Städten sowie wissenschaftliche Studien anerkannter Institute.

- gegebenenfalls auch Quellen abseits des Internets zu nutzen wie gedruckte Magazine, Bücher oder eventuell selbst geführte Interviews. In diesem Fall bekommt auch der Begriff Unique Content (http://www.contendia.de) eine neue Bedeutung. Er bedeutet nicht mehr nur, dass die geschriebenen Texte nicht haargenau gleich geschrieben auf anderen Websites auftauchen. Es bedeutet auch, dass er Inhalte bietet, die bisher nicht oder kaum im Internet publiziert wurden.

Natürlich bleiben Keywords für Texte im Internet relevant. Allerdings verschieben sich die Prioritäten zugunsten des menschlichen Lesers. Er steht deutlicher als zuvor im Vordergrund. Geschrieben wird für Menschen, nicht für Maschinen.

Alles eine Frage des Preises

Das alles wird auch die bedrohliche Preisspirale am freien Textermarkt in ein anderes Licht rücken. Abgerechnet wird in der Regel nach Wörtern und nicht nach Zeit. Auf dem deutschen Markt sind Preise von 1 Cent pro Wort schon fast zum Standard geworden, auf dem internationalen Markt (vor allem China und Indien) wird sogar für noch weniger geschrieben. Über die Qualität dieser Texte braucht man keine großen Worte verlieren und genau dort setzt Google an. Für einen halbwegs fundiert recherchierten Text mit ca. 300-500 Wörtern benötigt ein professioneller Texter etwa eine Stunde, bei aufwändiger Recherche kann ein Text dieser Länge durchaus auch mal das dreifache dieser Zeit in Anspruch nehmen. Geht man von der erwähnten Vergütung von 1 Cent pro Wort aus, errechnet sich ein nicht-überlebensfähiger Stundenlohn, was sich natürlich im Endeffekt auf die Qualität der Texte niederschlägt.

Webmaster und Agenturen, die Aufträge an freie Texter oder Texterbüros vergeben, sollten sich also im Klaren sein, wie viel Aufwand ein gut recherchierter und verfasster Artikel bereitet. Mit günstig produzierten, minderwertigen Texten lassen sich wohl in Zukunft keine vorderen Plätze bei den Suchmaschinen mehr erzielen. Qualität kostet eben Geld - warum sollte das für kreative Arbeit wie das Texten nicht auch gelten?
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