Gegen das babylonische Datengewirr
11.02.2013
IT, NewMedia & Software
Bonn, 11. Februar 2013 - Das SOA Innovation Lab will einen gemeinsamen Ansatz für eine Informationsarchitektur (IA) in Service orientierten Umgebungen entwickeln. Ziel ist es, bis Mitte 2013 auf Basis eines gemeinsamen Verständnisses eine Einführungs- und Verankerungsstrategie für die Mitgliedsunternehmen zu erstellen.
Bisher hat die Arbeitsgruppe "Information Architecture" die Erfahrungen der teilnehmenden sechs Großunternehmen zusammengetragen, ein IA-Framework aufgebaut, einen Use Case auf Basis eines fiktiven Unternehmens definiert und nicht zuletzt erste Empfehlungen zum Thema Data Governance gegeben. Am Projekt beteiligt sind Deutsche Telekom, Daimler, Bosch-Siemens Hausgeräte, Fiducia, Deutsche Bahn und Volkswagen.
Das Motiv für die Entwicklung eines gemeinsamen IA-Ansatzes erklärt Workstreamleiter Thomas Brunk, Enterprise-Architekt bei der Deutschen Telekom: "Ohne eine angemessene Informationsarchitektur können wir beispielsweise von Cloud Computing oder Big Data gar nicht bzw. nicht vollumfänglich profitieren. Wir müssen wissen, welche Daten wie, wo und warum genutzt werden, um diese Daten und die daraus entstehende Informationen über verschiedene Prozesse und IT-Systeme hinweg sinnvoll zu verarbeiten. Nur so können wir den Fachbereichen die für sie relevanten Informationen zur Verfügung stellen." Und da die Entwicklung einer IA langwierig sein kann und einige organisatorische Veränderungen mit sich bringt, haben Firmen Schwierigkeiten damit, derartige Transformationen im Alleingang zu bewältigen. "Deshalb versuchen wir das gemeinsam", sagt Brunk.
Ohne eine funktionierende IA (siehe Grafik) ergeben sich über kurz oder lang folgende strategische Defizite :
- neue Geschäftsmodelle (z.B. auf Big Data Konzepten) können nicht ausreichend unterstützt werden;
- SaaS-Angebote aus der Cloud können weder effektiv noch effizient in bestehende IT-Landschaften integriert werden;
- wesentlicher Baustein der digitalen Geschäftstransformation sind Informationen- und Informationsflüsse zwischen Unternehmen, Partnern und Kunden, diese können nicht umfassend realisiert werden;
- positive Kundenerfahrungen werden seltener;
- zielgerichtete Unternehmensteuerung wird schwieriger;
- falsche Entscheidungen aufgrund fehlender Informationen werden getroffen;
- SOA-Ziele wie höhere Flexibilität und Agilität lassen sich nicht erreichen.
Deshalb hat das SOA Lab ein IA-Framework geschaffen, das aus den Elementen IA-Modell, -Governance, - Organisation und -Management Infrastruktur besteht.
Neben Framework und Use Case hat die Arbeitsgruppe auch bereits erste Governance-Empfehlungen gegeben. So spricht sie sich für einen so genannten "Daten-Owner" aus, der auf Businessseite in seinem Fachbereich oder auch übergreifend für die benötigten Daten in der geforderten Qualität über alle Prozesse hinweg verantwortlich zeichnet. Bisher liegt die Verantwortung für die Daten in der Regel beim Applikationsverantwortlichen. Weiterhin empfiehlt der Workstream Rollen wie "Daten-Architekt" und "Daten-Steward". Erstere sollen zum Beispiel Datenstrukturen entwickeln. Die Stewards koordinieren unter anderem Maßnahmen zur Verbesserung der Datenqualität.
Dr. Johannes Helbig Vorstandsvorsitzender des SOA Labs und Chief Innovation Officer der Deutschen Post hebt die Bedeutung der Workstream-Arbeit hervor: "Services repräsentieren Daten und Funktionalität in gleicher Weise. Deshalb haben Daten- und Enterprise-Architektur in Service orientierten IT-Landschaften auch einen ähnlichen hohen Stellenwert. In Zeiten von Cloud Computing und Big Data gilt das sogar in besonderem Maße."
Bild: Die Informationsarchitektur betrifft sämtliche Bereiche des Enterprise Architecture Managements, angefangen bei der technischen, bis hin zur Business-Architektur. Damit tragen IT- als auch Business-Vertreter die Verantwortung dafür.
http://www.soa-lab.de
SOA Innovation Lab
c/o Deutsche Post AG, Charles-de-Gaulle-Str. 20 53113 Bonn
Pressekontakt
http://www.wittcomm.de
Wittcomm
Amslerstraße 2 B 80992 München
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