Fraunhofer IAO prüft HMI/SCADA-Software zenon von COPA-DATA auf Industrie 4.0-Kompetenz
24.03.2014
IT, NewMedia & Software
Im Auftrag von COPA-DATA hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO die HMI/SCADA-Software zenon in Hinblick auf wichtige zukünftige Anforderungen innovativer HMIs und HMI-Engineering-Werkzeuge geprüft. Basis für die Bewertung im Rahmen einer Expertenevaluation lieferten Erkenntnisse einer vorangegangenen Studie.
In der Trendstudie "Potenziale der Mensch-Technik-Interaktion für die effiziente und vernetzte Produktion von morgen" hat das Fraunhofer IAO untersucht, welche Auswirkungen die Entwicklungen im Produktionsumfeld auf die Schnittstelle zwischen Mensch und Technik haben werden. In der Studie wurden die Potenziale zukunftssicherer Human-Machine-Interfaces (HMI) aufgezeigt und davon konkrete Anforderungen und Guidelines für HMI-Software hergeleitet.
COPA-DATA hat diese Studienerkenntnisse zum Anlass genommen, die Software zenon auf die wichtigsten identifizierten Kriterien prüfen und bewerten zu lassen. Thomas Punzenberger, Geschäftsführer der COPA-DATA GmbH, erklärt: "Wir investieren kontinuierlich und in vielen verschiedenen Bereichen in Forschung und Entwicklung und legen vor diesem Hintergrund großen Wert auf die Meinung unabhängiger Experten. Externe Evaluierungen wie diese liefern einen wesentlichen Beitrag dazu, unsere Produkte immer wieder aufs Neue verbessern zu können."
Anforderungen an Industrie 4.0 im Fokus
Im Mittelpunkt der Evaluierung standen insbesondere Kompetenzen, die die aktuelle Entwicklung hin zur Industrie 4.0 unterstützen. Anhand der Evaluationsergebnisse sollten Optimierungspotenziale aufgezeigt und Handlungsfelder beschrieben werden, um COPA-DATA Impulse für weitere Produktverbesserungen und Innovationen zu geben. Folgende vier Bereiche wurden bewertet: die Unterstützung bei der effektiven HMI-Entwicklung, die Grundlagen einer intelligenten und kontextsensiblen Produktionssteuerung, die Schnittstellen und Kommunikationsfunktionalitäten sowie die Unterstützung neuer Technologien. Um eine detaillierte Analyse der aktuellen Marktposition erstellen zu können, wurden die Anforderungen in Teilkriterien untergliedert. Jeder der Bereiche wurde anhand einer Walkthrough- und Screening-Methode begutachtet und auf Basis eines Punktesystems - von 0 Prozent (= mangelhaft) bis 75-100 Prozent (= sehr gut) - bewertet.
Die Evaluationsergebnisse im Überblick
1. Unterstützung bei der effektiven HMI-Entwicklung
Bei diesen Kriterien konnte zenon sehr gut punkten. Zu den Funktionalitäten, die dieses Ergebnis untermauern, zählen beispielsweise die Möglichkeit, Dateien mit gängigen Pixel- oder Vektorformaten in die Projektstruktur zu importieren, die umfassende Rechteverwaltung in zenon, individuell definierbare Editorprofile zur Anordnung von Fenstern und Symbolleisten nach Wunsch sowie ein breites Angebot an anpassbaren Templates für verschiedene Anwendungsbereiche.
2. Grundlagen einer intelligenten und kontextsensiblen Produktionssteuerung
In diesem Bereich schnitt zenon insgesamt mit einem "Befriedigend" ab. Pluspunkte konnte die Software mit der integrierten und hardwareunabhängigen Batch-Control-Lösung und den individualisierbaren Messaging-Optionen (E-Mail, Voice, Text-to-Speech, SMS) sammeln. Abzüge gab es hingegen zum Beispiel für die fehlende Möglichkeit, Sensordaten und Anpassungsregeln für automatische Adaptionen zu nutzen, oder für die Erkenntnis, dass die Kontexterkennung nicht selbstlernend oder selbstoptimierend ist. COPA-DATA widmet sich jedoch diesen Aspekten bereits in aktuellen Forschungsarbeiten.
3. Schnittstellen und Kommunikationsfunktionalität
Bei dieser Bewertung wurde zenon das beste Zeugnis der gesamten Evaluierung ausgestellt. Die Software deckt fast alle Bereiche der Automatisierungspyramide ab und ist mit einer Vielzahl von Standards, Schnittstellen und Protokollen ausgestattet, die die Kompatibilität und Offenheit gewährleisten. Mehr als 300 Treiber für SPS- und Bussysteme werden angeboten. Darüber hinaus wird ein zertifizierter OPC UA Server zur Verfügung gestellt und auch bidirektionale Kommunikation mit ERP-Systemen wie SAP oder Microsoft Dynamics ist möglich. Noch nicht unterstützte Treiber entwickelt COPA-DATA auf individuelle Anfrage und über VSTA und VBA können zusätzliche Skripte integriert werden. Ergänzt werden die vielfältigen Kommunikationsmodi von den mobilen Lösungen mit zenon Everywhere. Damit können Nutzer von iOS, Android und Windows Phone zeit- und ortsunabhängig auf wichtige Produktionsdaten ihrer Anlage zugreifen. COPA-DATA unterstützt Kunden außerdem bei der Erstellung ihrer maßgeschneiderten Apps auf allen drei Betriebssystemen und bietet eine eigene App unter iOS und Windows Phone an.
4. Unterstützung neuer Technologien
Im vierten und letzten Teilbereich der Analyse bewerteten die Experten vom Fraunhofer IAO zenon mit einem "Gut". zenon bietet umfassende native Multi-Touch-Unterstützung, basierend auf den Interaktionskontexten von Windows 8. Die intuitive Bedienung sorgt für schnelles und sicheres Projektieren, hohe Benutzerfreundlichkeit und ergonomisches Arbeiten. Anwender können Reaktionen auf Touch-Gesten auch individuell definieren. Weiter lassen sich durch VSTA beispielsweise auch Kinect-Anbindungen oder Ähnliches umsetzen. Bemängelt wurde die derzeit noch fehlende Chat-Unterstützung in zenon, an deren Umsetzung die Entwickler bei COPA-DATA jedoch bereits arbeiten.
Fazit: Viele Zukunftsszenarien sind heute schon in zenon abgebildet
Insgesamt konnte zenon in der Expertenevaluation sehr gute Ergebnisse erzielen. Die Software erfüllt die in der Studie identifizierten Kriterien bereits zum Großteil und der "Blick für nützliche und zukunftsorientierte Features" ist im Produkt deutlich erkennbar. "Mit Industrie 4.0 verändern sich die Anforderungen an effiziente Mensch-Technik Systeme in der Produktion. zenon ist heute schon gut für diese Herausforderungen gerüstet. Ein Highlight sind die Kommunikationsschnittstellen: Die Unterstützung verschiedenster Systeme, Plattformen und Standards gewährleistet eine hohe Flexibilität und ermöglicht zahlreiche Vernetzungs- und Interaktionsszenarien", resümiert Matthias Peissner, Studienautor und Leiter des Competence Centers Human Computer Interaction am Fraunhofer IAO.
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