RecoveryLab Datenrettung: Recovery von SDS Storage Systemen
11.05.2016
IT, NewMedia & Software
Software-definierte Storages (SDS) ermöglichen eine flexible, effiziente und kostengünstige Datenspeicherung sowie -verwaltung. Deshalb entdecken immer mehr Unternehmen die Systeme für sich. SDS-Umgebungen haben viele Vorteile, aber auch einen großen Nachteil: Gehen Daten verloren, ist eine Rekonstruktion sehr aufwendig und komplex. Eine aktuelle Fallstudie von RecoveryLab Leipzig ( https://www.recoverylab.de ) verdeutlicht die Schwierigkeiten des Datenrettungsprozesses.
Flexible Storage-Lösungen erleichtern das Speichermanagement
Software-defined Storages entkoppeln die Datenspeicherung von der zugrunde liegenden Hardware. Die Verwaltung der virtualisierten Server, Speicher und Netzwerke wird komplett per Software realisiert. Die hochmodernen Speicherlösungen bieten zahlreiche Vorzüge.
Weil Ressourcen in Speicher-Pools zusammengefasst und je nach Bedarf bereitgestellt werden können, sind Kosteneinsparungen möglich. Zudem gestatten SDS-Umgebungen eine effizientere Nutzung bereits vorhandener Systeme. Auch die hohe Flexibilität der Storage-Architektur ist ein Pluspunkt. Eine Anpassung an die jeweiligen Anforderungen gelingt in der Regel schnell und ohne großen Aufwand. Die Administratoren eines Unternehmens können darüber hinaus jederzeit überprüfen, welche Applikation welches Speichersystem nutzt. Sie haben somit die volle Kostenkontrolle. Alles in allem kann die IT-Abteilung mit Hilfe der dynamischen Modelle schnell und autonom reagieren.
Bei einem Datenverlust ist oft die Hilfe von Spezialisten gefragt
Obwohl die flexiblen Storages das Speichermanagement vereinfachen, erschweren sie bei einem Datenverlust den Wiederherstellungsprozess. Zu den Ursachen für einen Crash zählen Konfigurationsfehler, Hardware-Schäden oder die versehentliche Löschung der virtuellen Laufwerke. Verfügt das Unternehmen in solchen Fällen über keine aktuelle Sicherungskopie, können meist nur noch Spezialisten wie die von RecoveryLab die Daten retten. Diese sind infolge der Virtualisierung nicht direkt auf dem Speichermedium lokalisiert und können deshalb nicht einfach ausgelesen werden.
Komplexe Speicherarchitektur verkompliziert die Datenwiederherstellung
Die Herausforderungen, die eine Datenrekonstruktion mit sich bringt, sind aufgrund der komplexen Architektur von SDS-Lösungen vielfältig. So erhöhen eventuelle System-Vorkonfigurationen den Arbeitsaufwand einer Datenwiederherstellung. Das trifft hauptsächlich auf den gemeinsamen Einsatz von HDDs, SSDs und Flash-Medien zu. Des Weiteren können im Allgemeinen fehlende Informationen zur Systemkonfiguration zum Problem werden.
Neben Open-Source-Lösungen sind beispielsweise SDS-Produkte von HP, Microsoft, Dell oder VMware erhältlich. Jeder Anbieter setzt dabei jedoch eine eigene, meist proprietäre Technologie zur Speicherung der Daten ein. Weil die Methoden häufig nicht dokumentiert sind, ist eine maßgeschneiderte Wiederherstellungsstrategie gefragt, was wiederum den Aufwand der Datenrettung erhöht. Bevor Experten überhaupt nach einem erfolgversprechenden Verfahren zur Rekonstruktion der Dateisysteme suchen können, müssen sie zunächst den bestehenden Defekt genau untersuchen. Anschließend ist eine Analyse und Dechiffrierung des Storage-Designs erforderlich.
Aktuelle Fallstudie zeigt die Schwierigkeiten einer SDS-Rekonstruktion
Der Fall einer Schweizer Universität veranschaulicht die Komplexität einer Datenrettung innerhalb von Software-defined Storage-Umgebungen. Die Bildungseinrichtung nutzte zwei JX40-Systeme von Fujitsu. Die jeweils 24 Festplatten steckten in einem RAID6-Array und waren über "Windows Storage Spaces" (WSS) von Microsoft zu einem Speicher-Pool zusammengefasst. Zwei der Platten fielen aus und mussten ersetzt werden. Die anschließenden Rebuild-Versuche blieben alle erfolglos. Zuletzt verweigerte der Server-Manager den Zugriff auf die virtuellen Platten.
Die Universität kontaktierte daraufhin die Datenretter von RecoveryLab, die eine detaillierte Analyse des Defekts vornahmen. Die Untersuchung ergab, dass die fehlerhaften Schreibzugriffe zu schweren logischen Schäden geführt haben. Durch die missglückten Bemühungen, den RAID-Verbund neu aufzubauen, ist das System überschrieben worden. Zudem ermittelten die Spezialisten von RecoveryLab eine massive Beschädigung der Festplatten.
Zur Wiederherstellung der Windows-Storage-Spaces-Ebene musste zunächst ein virtuelles Layout des RAID-Verbundes erstellt werden. Aufgrund der fehlenden Dokumentation der WSS-Technologie gestaltete sich das Verfahren äußerst schwierig. Auch öffentlich verfügbare Software-Tools, die eine Datenrettung innerhalb der Storage-Umgebung von Microsoft ermöglichen, gibt es bislang nicht.
Weil eine SDS-Lösung zum Einsatz kam, wies das System vier zusätzliche Virtualisierungsschichten auf. Infolgedessen standen die Datenretter vor der Herausforderung, hunderttausende Speicherfragmente zusammenzusetzen. Erst danach war eine Nachbildung des kompletten Speicher-Pools realisierbar, wofür mehrere Millionen Informationen analysiert werden mussten. Trotz des immensen Aufwands konnten die interne Struktur aller verwendeten Speichermedien und das Dateisystem schließlich rekonstruiert werden. Insgesamt wurden über 25 Terabyte an Daten wiederhergestellt.
Weitere Informationen: RecoveryLab Fallstudie Datenrettung von defektem Windows Storage Spaces (https://www.recoverylab.de/datenrettung-fujitsu-jx40-aus-defektem-windows-storage-spaces-wss/)
Bildquelle: Fotolia
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