Die zweite Welle startet - DDoS-Erpresser fassen nach
26.01.2021
IT, NewMedia & Software

Die zweite Welle nur an Nicht-Zahler
Unternehmen, die diese Mails erhielten, hatten bereits im August und September 2020 Drohungen erhalten. Die Analyse dieser zweiten Welle von Mails legt nahe, dass dieselbe Gruppe aus dem Sommer 2020 hinter diesen bösartigen Mitteilungen steckt. Als Empfänger sind Radware nur Organisationen bekannt, die im Sommer 2020 nicht auf die Lösegeldforderung reagiert bzw. gezahlt haben. Die Sicherheitsexperten sind daher sehr zuversichtlich, dass dieselben Akteure, die diese Kampagne im Jahr 2020 initiiert haben, auch heute noch aktiv sind.
Die Erpresser betonen in ihrer zweiten Mail ausdrücklich, dass es ihnen nicht um Vandalismus, sondern ausschließlich um Geld geht. Sie fordern nun 5 Bitcoins, nachdem in der ersten Welle noch 10 verlangt wurden. Angesichts der extremen Wertentwicklung von Bitcoins entspricht dies trotzdem einer Steigerung um etwa 50 Prozent. Radware geht davon aus, dass der steigende Preis von Bitcoins weiterhin nachhaltige Auswirkungen auf die Bedrohungslandschaft haben wird.
Die Nachricht schließt ab mit: "Denken Sie daran, wir geben niemals auf. Und wir kommen immer zurück, bis wir bezahlt wurden. Sobald wir bezahlt sind, sind wir weg und Sie werden nie wieder von uns hören - für immer."
Der Angriff
Wenige Stunden nach Erhalt der Nachricht wurden die angeschriebenen Unternehmen von DDoS-Angriffen getroffen, die über 200 Gbps erreichten und über neun Stunden ohne Verlangsamung oder Unterbrechung andauerten. Es wurde eine maximale Angriffsgröße von 237 Gbps erreicht mit einer Gesamtdauer von fast 10 Stunden. Die verwendeten Angriffsvektoren entsprechen immer noch den ursprünglichen Angriffen der Gruppe und bestanden hauptsächlich aus UDP-Fragmenten, UDP-Port 80 und DNS-Verkehr.
"Ransom-DDoS war früher eine saisonale Sache", kommentiert Pascal Geenens, Director Threat Intelligence bei Radware die zweite Welle, "Kampagnen liefen bisher jährlich für ein paar Wochen, bevor der Akteur aufgab. Es scheint, dass dies nicht mehr der Fall ist. DDoS-Erpressung ist seit dem Sommer 2020 ein fester Bestandteil der Bedrohungslandschaft für Unternehmen in fast allen Branchen geworden. Zudem scheint es so, als kehrten die Angreifer zu früheren Zielen zurück. Wenn eine Organisation schon einmal eine Mail erhalten hatte, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie auch eine weitere Mail erhält. Die Ausdauer, Größe und Dauer des Angriffs lässt uns vermuten, dass diese Gruppe entweder erfolgreich Zahlungen erhalten hat oder über umfangreiche finanzielle Ressourcen verfügt, um ihre Angriffe fortzusetzen."
Radware empfiehlt allen Empfängern von Ransom-Mails, professionelle Hilfe zu suchen, um sich vor DDoS-Angriffen zu schützen. Das Unternehmen rät zudem dringend davon ab, zu bezahlen. "Es gibt keine Garantie, dass die Angriffe aufhören oder dass sie nach einer ersten Zahlung nicht häufiger wiederkommen", so Geenens. "Typischerweise ist diese Kategorie von Cyberkriminellen auf finanziellen Gewinn aus. Wenn sie wissen, dass jemand der Bedrohung erlegen ist, werden sie in der Zukunft wiederkommen."
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