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Methoden des agilen Projektmanagements in der IT


IT, NewMedia & Software

Methoden des agilen Projektmanagements in der ITAgilität macht einen Unterschied bei der Entwicklung von Business-Analytics-Lösungen. Die agile Einführung und der agile Betrieb erlauben es im Unterschied zum klassischen Vorgehen, flexibel mit wachsenden Datenvolumina umzugehen. So können automatisiert auf der Basis von Algorithmen daten- bzw. faktenbasierte Entscheidungen getroffen werden. Im Rahmen klassischer Organisationsmodelle wurde linear entwickelt, doch das macht bei Agile Analytics keinen Sinn mehr. Denn es würde an Flexibilität fehlen, veränderte Anforderungen datentechnisch abzubilden. Nachfolgend wird gezeigt, welchen Nutzen ein agiles Projektmanagement hat.

Nachteile der linearen Projektmethodik

Unternehmen sind seit Jahrzehnten an die lineare Projektentwicklung gewöhnt. Sie beginnen oft mit der Programmierung einer Software erst, wenn alle Anforderungen gesammelt und alle Funktionen festgelegt sind. Doch das hat Nachteile:
-Es können keine Änderungswünsche des Managements und der Kern-Anwender mehr integriert werden, sobald mit der Programmierung begonnen wurde.
-Das Endprodukt ist möglicherweise bereits nach der Fertigstellung suboptimal oder veraltet, weil aktuelle, disruptive oder andere Entwicklungen nicht berücksichtigt wurden.
-Fehler und Dysfunktionalitäten der Software werden viel zu spät bemerkt, oft erst nach ihrer Inbetriebnahme. Die Beseitigung kostet erneut Zeit und Geld.
Die klassische Projektmethodik, z.B. die Wasserfallmethode, ist statisch, weil die Durchführung kaskadierend nur in einer Richtung fließt: Von der Planung, über eine mehrschrittige Umsetzung bis zum Ziel werden alle Aufgaben nacheinander abgearbeitet. Das Planergebnis wird einmalig zu Anfang definiert, obwohl sich vieles erst auf dem Weg herausstellt. Während der Entwicklung fehlt die Rückkopplung, um Software-, Geschäfts- oder IT-Anforderungen neu zu bewerten oder zu verändern.
Darin mag ein wesentlicher Grund liegen, warum rund 60 bis 80 Prozent aller IT-Projekte heute scheitern, insbesondere in mittelständischen und großen Unternehmen. Sie kosten deutlich mehr als geplant oder dauern erheblich länger; sie erfüllen nicht alle Zielvorgaben oder müssen komplett gestoppt werden, wie jüngst von Lidl, wo ein 500-Millionen-Euro-Projekt zur Installation einer neuen Software nach 7 Jahren erfolglos abgebrochen werden musste. Wie kann man es besser machen?

Agiles Vorgehen bringt bessere Softwarelösungen hervor

Business-Analytics-Lösungen, die nicht agil, sondern klassisch-linear entwickelt werden, haben meist eine lange Einführungs- und eine geringe Lebensdauer. Die IT-Projektplanung und -entwicklung sollte daher nicht linear, sondern iterativ erfolgen. Dabei werden einzelne Entwicklungsphasen mehrfach durchlaufen. Dies hat mehrere Vorteile:
-Das Projektrisiko wird vermindert.
-Es besteht keine Notwendigkeit, die gesamte Anwendung und Entwicklung schon in der Planungsphase vollständig festzulegen. Denn auf Änderungen der Anforderungen lässt sich im Laufe des Projekts flexibel reagieren.
-Am Ende jeder Iteration, die einige Wochen dauert, steht bereits eine funktionierende Softwareversion als (Zwischen-)Produkt zur Verfügung. Es muss nicht erst das Ende des Projekts abgewartet werden.
Iterative Modelle eignen sich besonders für große Projekte mit Anwendungen, die neu im Unternehmen sind. Zu den bekannten agilen Vorgehens- und Projektmethoden gehören Scrum, Kanban und Extreme Programming (XP). Sie zeichnen sich durch intensive Kommunikation und frühzeitiges Nutzer-Feedback aus.

Bedenken gegen agiles Vorgehen sind grundlos

Trotz der Vorteile des agilen Vorgehens haben nicht wenige Unternehmen Bedenken, dementsprechend vorzugehen. Sie sind seit jeher an eine lineare Methodik gewöhnt - bei der Entwicklung neuer IT-Produkte ebenso wie bei Projekten anderer Art. Das Vorgehen nach einem zu Anfang festgelegten Plan folgt dem Sicherheits- und Budgetdenken: Man glaubt, ein differenzierter Plan mit einer detaillierten Aufwandsschätzung garantiere, am Ende das zu bekommen, was man "bestellt" hat. Aber ist es wirklich das, was man braucht? Unternehmen, die Business-Analytics-Projekte in Auftrag geben, brauchen oft selbst Zeit, um ihr geschäftliches Problem im vollen Umfang zu durchdringen und zu beschreiben, was sie technisch benötigen.
Oftmals meinen Auftraggeber, beim agilen Vorgehen hätten sie nichts Verbindliches in der Hand; es sei unsicher, was am Ende des Projekts herauskomme. Das Vertrauen stellt sich oft erst ein, wenn nach jedem Iterationsschritt ein funktionsfähiges Zwischenprodukt verfügbar ist.
Ein weiterer Irrtum besteht darin zu glauben, beim agilen Vorgehen liefen Zeit und Kosten aus dem Ruder. Das Gegenteil ist der Fall: Beim traditionellen Projektmanagement sind die Funktionen des Endprodukts und z.T. die Qualität fix, Zeit und Kosten hingegen nicht. Beim agilen Vorgehen ist es umgekehrt: Fixiert werden Zeit, Qualität und Kosten, während die Funktionen des IT-Produkts variabel sind. Besteht die Gefahr, über die Deadline oder das Budget hinauszuschießen, verzichtet man auf weniger wichtige Funktionen der Software und stellt sie zurück, um sie gegebenenfalls später zu entwickeln. Auf jeden Fall entsteht am Ende ein funktionsfähiges und fehlerfreies Softwareprodukt, das die wesentlichen Anforderungen erfüllt. Ein Scheitern des IT-Projekts ist damit ausgeschlossen.

Buch zum Thema Agile Analytics

Kombiniert man agiles Denken und Handeln im Unternehmen mit Business Analytics, so wird daraus "Agile Analytics". Mehr darüber im Buch von Dirk Böckmann: "Agile Analytics. Wie Unternehmen Daten für bessere Entscheidungen und Leistungen nutzen" (Haufe Verlag 2023, ISBN 978-3-648-16435-8), bestellbar im Handel u.a. unter: https://www.amazon.de/Agile-Analytics-Unternehmen-Entscheidungen-Leistungen/dp/364816435X/

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