Strompreis kein Indikator für Stromverbrauch
28.11.2012
IT, NewMedia & Software
Heidelberg, 28. November 2012 - Ein hoher Strompreis geht nicht unbedingt mit Stromsparen einher. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von europäischen Stromtarifen im Vergleich mit Stromverbrauch und Energiemix, die PrizeWize, das europäische Vergleichsportal für Energie, Telekommunikation und Versicherungen im Internet, durchgeführt hat. So sind in Luxemburg die Kosten pro Kilowattstunde mit 16 Cent am höchsten, dennoch hat das kleine Land einen vergleichsweise hohen Stromverbrauch.
Wie aus der Auswertung hervorgeht, spielt auch der Energiemix eine große Rolle bei der Preisgestaltung. Allerdings ist der Strom in Ländern, die größtenteils Kernenergie erzeugen, nicht unbedingt günstiger.
Günstiger Strom ohne Kernenergie
Dass günstiger Strom nur mit Kernenergie möglich ist, stimmt nicht immer. So setzen beispielsweise Polen und die Türkei bei einem Strompreis von 8 und 9 Cent pro Kilowattstunde jeweils auf einen großen Anteil Kohle. Lediglich Frankreich und Schweden verfügen bei einem durchschnittlichen Strompreis von 9 und 10 Cent pro Kilowattstunde über einen mehr als 30-prozentigen Anteil Atomstrom.
Ein Beispiel für vergleichsweise günstigen Ökostrom liefert Norwegen. Hier ist der Strom mit 11 Cent im Durchschnitt 3 Cent günstiger als in Deutschland, besteht aber mit 38,4 Prozent zum größten Teil aus Wasserkraft und enthält keinerlei Kernenergie.
Sascha Nachtnebel, Geschäftsführer von PrizeWize Deutschland, erklärt die Unterschiede: "Die Analyse zeigt die Entwicklung der einzelnen Länder im Strommarkt. Polen und die Türkei werden irgendwann vor den begrenzten Kohleressourcen stehen und sich entscheiden müssen: Kernkraft oder erneuerbare Energien. Norwegen hat sich hierbei für einen Schwerpunkt auf Wasserkraft entschieden und kann so frühzeitig günstige Tarife anbieten."
Länder mit günstigem Stromtarif auch Energiesparer in Europa
Polen und die Türkei sind nicht nur die Länder mit dem günstigsten Strom im europäischen Vergleich, sie verbrauchen diesen auch am wenigsten. Währenddessen ist der Strom in Luxemburg mit 16 Cent pro Kilowattstunde, trotz Pro-Kopf-Verbrauch von 14.423,96 Kilowattstunden, relativ teuer. Auch die Länder im Mittelfeld des Vergleichs verbrauchen mit einem Pro-Kopf-Verbrauch zwischen 6.500 und 8.000 Kilowattstunden ungefähr doppelt so viel, wie Länder mit günstigem Strom.
Stromsparen kommt also trotz teurem Stromtarif für die meisten nicht in Frage. Daher wird der Wechsel auf günstige Tarife immer wichtiger: "Mit prizewize.de bieten wir ein transparentes und unabhängiges Vergleichsportal. Nutzer werden hier nicht in eine bestimmte Richtung gedrängt, sondern können sich selbst für den sie passenden Tarif entscheiden", erklärt Sascha Nachtnebel. "Das ist uns sehr wichtig. Deswegen arbeiten wir auch eng mit dem Verbraucherschutz zusammen und haben mit allen Anbietern die gleiche Grundprovision vereinbart. Fallstricke wie bei anderen Anbietern gibt es bei uns nicht."
Untersucht wurden folgende acht europäischen Länder: Deutschland, Norwegen, Luxemburg, Schweden, Österreich, Frankreich, Polen und die Türkei. Die Daten stammen von Statista, der Bundeszentrale für politische Bildung und Google.
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