Interview mit Reto Gfeller über Pferde, Zirkus und Visionen
21.03.2013
Kunst & Kultur
Interview mit Reto Gfeller
Müller: Hallo Reto Gfeller. Seit unserem letzten Interview, dass auf http://www.reto-gfeller.com erhältlich ist, ist einige Zeit vergangen und es hat sich herausgestellt, dass viele Leser und Fans gerne mehr über Dich erfahren möchten.
RETO GFELLER: Das freut mich, es scheint viele Reitfans zu geben.
Müller: Gutes Stichwort. Denn es gibt ja im Reitsport verschiedene Stile. Wie würdest Du Deinen Reitstil beschreiben?
RETO GFELLER: Das lässt sich schwer in eine Kategorie einordnen, da Stil nie mein wirkliches Ziel war. Es ging eher darum, dass man bequem reiten kann. Wenn Reiter und Pferd eine Harmonie bilden, dann kann man viel mehr erreichen.
Müller: Wie kamst Du auf die Idee die Zügel wegzulassen?
RETO GFELLER: Das kommt aus der Antike in denen man den Helden kämpfend auf dem Pferde sieht. In vielen Statuen sieht man dieses Bild. Da gab es keine Zügel und der Krieger hatte beide Hände zur Verfügung. Geschichtsleute interpretieren, dass man es wegen der Ansprechbarkeit oder Schönheit wegließ, aber daran glaube ich nicht.
Müller: Dauert es lange bis man ein Pferd ohne Zügel reiten kann?
RETO GFELLER: Nun, fehlende Zügel bedeuten ein höheres Risiko aber auch ein größeres Vertrauen. Dieses muss man sich erwerben und das kann bis zu 12 Monate dauern, mit viel Training.
Müller: Wie genau trainierst Du auf diese Art?
RETO GFELLER: (Lacht) Haha, das verrate ich hier nicht. Aber ein paar Hinweise könnten aber interessant sein. Es geht um Kommunikation. Ein Pferd ist keine Maschine sondern lebt und hat seinen eigenen Charakter.
Müller: Wie schaut es aus mit Tricks wie aus dem Zirkus? Kann Ihr Pferd so etwas auch?
RETO GFELLER: Oh ja, Sie wären erstaunt. Es kann sogar Fragen mit "Ja" oder "Nein" beantworten. Es nickt.
Müller: Was sind die Pro und Contra für diesen Reitstil?
RETO GFELLER: Ich persönlich spreche nicht von Stil. Zunächst einmal würde ich nicht raten im Freien ohne Zügel zu reiten, da es ein nicht zu unterschätzendes Risiko birgt, vor allem für Anfänger. Das Pferd muss sich auch trotz Angstgefühlen leiten lassen.
Aber man kommt sehr weit mit viel Geduld und Kommunikation. Das ist wo ich die Zukunft sehe.
Müller: Was würden Sie gerne Reitfans noch mit auf den Weg geben wollen?
RETO GFELLER: Das Tier Pferd hat einen eigenen Charakter, es lebt, man sollte mit ihm kommunizieren. Auch sollte man mit Positiven Dingen arbeiten, Belohnungen. Dann macht es mehr Spaß für beide. Das bedeutet nicht, dass der Mensch die Leitung abgibt, im Gegenteil. Aber es ist Leitung mit Verstehen und Respekt.
Mich hat stets "Fredi Knie" beeindruckt. Er war seiner Zeit weit voraus. Was er geleistet hat war unglaublich. Er sprach mit den Pferden, erhielt ihre Kooperation und konnte mit zwei Dutzend Pferden im Zirkus tolle Dinge anstellen.
Heute ist dies anders. Ich verstehe zum Beispiel nicht, warum man mit Hunden spricht, sie belohnt und Pferden im Gegensatz hierzu mit Schmerz zur Kooperation zu bewegen versucht. Wo bleibt da die Motivation?
Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Wenn Sie in einem Stadion im Zentrum ein Hindernis aufstellen würde ein gesundes und motiviertes Pferd von selbst diese Hürde nehmen. Pferde tun dies heute nicht mehr. Aber durch Motivation könnte man dies schaffen. Dies ist meine Vision und dass andere dem nacheifern. Vor allem zur Zufriedenheit unserer Pferde.
Müller: Vielen Dank für das sehr interessante Gespräch.
RETO GFELLER: Es hat mich auch gefreut, gerne.
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