Spuren - Elemente - Zeichen: Fotografien und Objekte von Martin Oberhauser
09.04.2013
Kunst & Kultur
Um saarländischen Kulturschaffenden ein Forum zu bieten, ihre Werke einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, fungiert die FBO Agentur für Marketing und Neue Medien auf den Saarbrücker Saarterrassen in regelmäßigen Abständen als Galerie. Mit der aktuellen Ausstellung "Spuren - Elemente - Zeichen", die am 22. Mai 2013 eröffnet wird, feiert FBO-Mitbegründer und Inhaber Martin Oberhauser sein Debüt als freischaffender Künstler.
Dabei begleitet ihn die Kunst schon von Kindesbeinen an. "Als ich sechs Jahre alt war, fragte mich meine Mutter, was ich später gerne werden würde, und ich sagte spontan: Künstler!" Denn schon damals hatte er eine Vorliebe für Malerei, Fotoexperimente und Collagen aus Schrott. Als es mit der Berufswahl ernst wurde, wurde er Designer, was früher, als es noch keine Computer gab, durchaus etwas mit Kunst zu tun hatte. Jetzt, als Inhaber der FBO Agentur für Marketing und Neue Medien, arbeitet er immer noch kreativ, aber "mit Kunst", so Oberhauser, "hat das Tagesgeschäft immer weniger zu tun". Das wurmte ihn, wollte er sich doch seinen Kindheitstraum erfüllen und der Mutter letztendlich beweisen, dass Künstler sehr wohl ein Beruf oder sogar eine Berufung sein kann.
"Um da anzuknüpfen, wo ich nach dem Studium irgendwann aufgehört habe, begann ich vor drei Jahren, mir freitags regelmäßig frei zu nehmen", erzählt Oberhauser. Er begann wieder zu fotografieren, Landschaften vor allem, aber nicht nur das Schöne, sondern auch Industrie und spröde Urbanität, mit ausgeprägt subjektiver Sicht auf die Dinge, die ihn besonders interessieren. Eigenwillig und kontrastreich kombiniert er Formen, Strukturen und Farben - Paradigmen, die ihn schon während des Studiums bei Professor Oskar Holweck beschäftigt hatten.
Oberhausers neue Fotografien, ob schwarz-weiß oder in Farbe, gegenständlich oder abstrakt, muten zum Teil eher wie Gemälde als wie reelle Abbilder an. So erschließt Oberhauser dem Betrachter seiner (foto)grafischen Werke beispielsweise die Ästhetik aufgetürmten Stahlschrotts, die Geometrie markanter Kulturlandschaften oder von Wind und Wetter gezeichnete Oberflächen.
"Nur wer Neuem offen gegenübersteht und das Alte zurücklässt, enwickelt sich weiter", lautet einer der Leitgedanken Oberhausers. So begann er, sich die dritte Dimension zu erschließen und seiner Phantasie bei der Gestaltung fabelhafter Objekte freien Lauf zu lassen. Inspiriert wurde er dazu von dem Bilderbuch, "Die Olchis" von Erhard Dietl, aus dem er seinem Sohn Leonard abends regelmäßig vorlas. "Den Helden dieser Geschichte sind sogenannte "Hörhörner" am Kopf gewachsen, und Leonard und ich fanden, dass es schön wäre, auch solche Hörhörner zu haben, um in sich hineinhören, anderen genauer zuhören und sie besser verstehen zu können."
Erste Skizzen wurden angefertigt, wie solche Gebilde wohl aussehen könnten. Entstanden sind so skurrile, mit Acrylfarben bunt bemalte Skulpturen, die aus einem selbst hergestellten Papier-Holz-Verbundstoff aus Recycling-Material gefertigt wurden. Während die einen mit ihren "Resonanzkörpern" an Instrumente oder überdimensionale, amorphe Hörrohre erinnern, ähneln andere Hörnern von Tieren oder organisch anmutenden Fabelwesen. Nach ihrer Bestimmung befragt, sagt Oberhauser: "Sie sollen die Phantasie anregen und zum Diskutieren einladen - sonst nichts".
Bildrechte: Martin Oberhauser/FBO
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